Tipp im September
– Essen und Trinken im besten Alter - gewusst wie
Um im Alter länger gesund zu bleiben und nicht deutlich an Gewicht zuzulegen, kommt es auf die richtige Lebensmittelauswahl an. Die Krux: Der Körper braucht zwar weniger Energie, aber noch genauso viele Nährstoffe wie in jungen Jahren und teilweise sogar noch etwas mehr. Wählen Sie bewusst aus, was Sie essen und setzen Sie auf besonders nährstoffreiche Lebensmittel. Am besten genießen Sie zu jeder Hauptmahlzeit reichlich Gemüse oder Salat. Das ergänzen Sie über den Tag verteilt mit Obst zu insgesamt „5 Portionen Gemüse und Obst am Tag“. Und zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk. Denn das Trinken darf keinesfalls zu kurz kommen, da gerade ältere Menschen weniger stark ein Durstgefühl empfinden. Hier helfen Trinkrituale wie ein Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen. Auch unterwegs am besten immer etwas zu trinken mitnehmen.
Was Verbraucher zu Gemüse und Obst wissen wollen
Als Vegetarier esse ich sehr viel Obst und Gemüse, etwa 1 kg pro Tag. Beim Obst können es auch mal 600-800 g sein. Gibt es eine Obstgrenze, ab der es nicht mehr gesund ist?
Prima, dass Sie auf Ihre Ernährung achten. Im Rahmen der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden fünf Portionen Obst und Gemüse (etwa 550 g) am Tag empfohlen, am besten der jeweiligen Erntesaison. Wenn Sie täglich auf 1.000 g kommen, erscheint mir das recht viel. Es besteht die Gefahr, dass andere wichtige Nährstofflieferanten dann fehlen.
600-800 g Obst am Tag sind deutlich zu viel. Wenn Sie auf Ihre Energiezufuhr achten wollen, dann greifen Sie lieber zu Gemüse als zu Obst. Denn Obst hat eine höhere Energiedichte als Gemüse und liefert also bei gleicher Menge mehr Kalorien.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik Ernährungspyramide für alle.
Gehen Vitamine und andere Inhaltsstoffe verloren, wenn Gemüse und Obst auf dem Markt Stunden lang in der Sonne liegen?
Ja, wenn Gemüse und Obst in der prallen Sonne liegen, kommt es tatsächlich zu Verlusten. Vitamine reagieren unterschiedlich empfindlich auf Licht und Hitze. Am empfindlichsten ist Vitamin C. Mineralstoffe und Ballaststoffe sind sogar sehr robust gegenüber Lagerungseinflüssen. Achten Sie beim Einkauf von Gemüse und Obst auf ein frisches Aussehen – also eine typische frische Farbe, knackig, pralles, glänzendes Aussehen, auch von Schale und Blättern sowie ein appetitlicher Duft. Sichtbar schrumpelige oder welke Ware sollten Sie liegen lassen oder nur zu einem reduzierten Preis einkaufen und direkt verarbeiten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unseren Internetseiten
Wir ernähren uns nur von Bio-Lebensmitteln. Gibt es Lebensmittel – vor allem Gemüse und Obst, die nicht notwendigerweise in Bio-Qualität gekauft werden müssen, da die Erzeugung selbst schon auf hohem Niveau erfolgt?
Das wichtigste bei der Ernährung ist, viel Abwechslung auf dem Speiseplan zu haben. Im Allgemeinen weisen ökologisch erzeugte Lebensmittel, insbesondere Gemüse und Obst, weniger Rückstände auf als konventionell erzeugte Ware. Zudem schmeckt ökologisch erzeugtes Gemüse und Obst meistens besser, insbesondere wenn es aus der Region stammt und reif geerntet wurde. Aber auch das konventionell erzeugte Lebensmittel sind in Deutschland im Allgemeinen von guter Qualität.
Laut einer Veröffentlichung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit enthielten 96 % der Lebensmittelproben keine Pestizidrückstände oder lediglich Spuren davon, die im Rahmen der gesetzlich zulässigen Werte lagen. In einer Untersuchung der Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg wiesen 82 % der Proben aus konventionellem Anbau aus Deutschland Rückstände auf, eine Überschreitung der gesetzlich festgelegten Höchstmengen wurde bei 14 % festgestellt. Eine Überschreitung von Grenzwerten bedeutet, aber nicht zwangsläufig, dass die Produkte ungesünder sind. Inländisches Gemüse und Obst wies im Allgemeinen weniger Rückstände auf als Ware aus dem Ausland.
Greifen Sie also, wenn möglich zu Bio-Lebensmitteln aus der Region und orientieren Sie sich beim Kauf von Gemüse und Obst vor allem am saisonalen Angebot. Achten Sie außerdem darauf, das Gemüse und Obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen.
Ich möchte gerne mehr Vitamine aufnehmen, am liebsten mit Smoothies. Kann ich damit alle Vitamine abdecken?
Smoothies enthalten nur einen kleinen Anteil der erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe. Je nach Zusammensetzung können sie aber große Mengen an Zucker enthalten. Deshalb empfehle ich Ihnen, den Konsum von Smoothies auf kleine Mengen zu beschränken. Am besten sind so genannte grüne Smoothies, die hauptsächlich aus Gemüse und Salaten und – wenn überhaupt – einem kleinen Anteil Obst bestehen. Smoothies, die ausschließlich auf Obst basieren, liefern zu viel und zu schnell verfügbaren Fruchtzucker und können Bauchschmerzen und Blutzuckerschwankungen verursachen. Von den empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag kann ein Smoothie gelegentlich ein bis zwei Portionen ersetzen. Als empfehlenswerte Portionsgröße gilt hier eine Menge von höchstens 200 Millilitern.
Als Kindergärtnerin betreue ich Kinder im Alter von 0,5-3 Jahren. Sollen wir weiterhin Obst zu jeder Mahlzeit (Frühstück, Mittag und Nachmittag) reichen oder stattdessen eine Stunde vor dem Mittag eine separate Obstpause einlegen?
Auch für Kleinkinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr sollen am besten fünf Mahlzeiten pro Tag bekommen, drei Haupt- und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten. Dabei werden fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag empfohlen. Das sind ungefähr etwa 370 g. Davon kann eine Portion hin und wieder durch ein kleines Glas Saft ersetzt werden. 1 Portion Obst passt in eine Kinderhand. Sie können das Obst entweder als Bestandteil einer Zwischenmahlzeit vormittags oder nachmittags oder auch als Nachtisch zum Mittagessen reichen. Auch wenn das Obst möglichst frisch gegessen werden sollte, kann es mal Obstkompott sein, zum Beispiel zu Pfannkuchen oder Milchreis. Bekommen die Kinder schon zum Frühstück Obst oder ein Glas Saft, sind sie mit einer weiteren Portion, beispielsweise am Nachmittag, ausreichend versorgt. Die Zwischenmahlzeit am Vormittag erhalten die Kinder am besten nicht kurz vor dem Mittagessen. So wird der Appetit darauf nicht verringert.
Säuglinge bekommen mit der Beikost Obst in Form des Getreide-Obst-Breis und in Form von Saft als Bestandteil des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis und des Getreide-Vollmilch-Breis. Etwa ab dem zehnten Lebensmonat können die Kinder dann langsam an die ganz normale Familienkost gewöhnt werden. Dann gelten die gleichen Empfehlungen wie bei den Kleinkindern.
Zu gut für die Tonne! - #restereloaded Marmelade, Chutney & Relish
Im Sommer und Herbst haben Obst und Gemüse aus der Region Hochsaison und stehen reichlich zur Verfügung. Einkochen ist eine bewährte Methode, um sie für den Winter zu konservieren oder aber um Reste zu verwerten. Das #restereloaded-Tutorial der Initiative Zu gut für die Tonne! zeigt, wie mit Hilfe von Zucker und Essig aus Kirschen, Zwiebeln oder Zucchini leckere haltbare Beilagen werden.
Netzwerk Gesund ins Leben
E-Learning – Stillen ressourcenorientiert begleiten
Gesundheitsfachkräften steht ab sofort das kostenlose E-Learning "Stillen ressourcenorientiert begleiten" zur Verfügung. Der Kurs unterstützt sie unter anderem bei der einfühlsamen Begleitung von Schwangeren und Eltern rund um das Thema Stillen.
IN FORM
Ankündigung – Veranstaltungen zum Tag der Seniorenernährung
Der 1. Oktober ist der "Tag der Seniorenernährung". Dieser Tag wurde von den Vernetzungsstellen Seniorenernährung (VSE) und ähnlichen Institutionen der Länder ins Leben gerufen. Einen Überblick über die Veranstaltungen in den Bundesländern finden Sie bei IN FORM.
Eine Initiative des BMEL
Lebensmitteln eine zweite Chance geben – Reste verwerten
Angeschnittenes Gemüse, Nudeln vom Vortag, ein halber Schokopudding – der Kühlschrank quillt über und trotzdem hat man öfter das Gefühl, nichts dazuhaben. Doch vieles lässt sich kreativ und mit wenigen Handgriffen weiterverarbeiten und muss nicht schlechtwerden, um dann in der Tonne zu landen. Mit den Tipps von Zu gut für die Tonne! gehören Lebensmittelabfälle der Vergangenheit an.
Veranstaltungstipp
40. Jahrestagung der DAG – Adipositas-Kongress
Das Motto „Wandel gestalten – Lösungen finden“ des diesjährigen Adipositas-Kongresses dient als Leitfaden für einen breiten interdisziplinären Austausch in der Prävention und Behandlung der Adipositas. Im Fokus steht dabei unter anderem das Thema KI. Veranstaltet wird die Tagung von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) vom 16. bis 18. Oktober in Köln.