Branchenskizze
Die maritime Wirtschaft hat eine Schlüsselrolle für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung am Wirtschaftsstandort Deutschland.
Mit einem Umsatzvolumen von geschätzten 50 Mrd. Euro und ca. 400 000 Arbeitsplätzen ist die maritime Branche stark geprägt von einer modernen, spezialisierten Schiffbau- und Zulieferindustrie.
Innovative, meerestechnische Produkte, Verfahren und Dienstleistungen aus dem Hochtechnologiesegment sowohl für wissenschaftliche Anwendungen, aber insbesondere zur Erhöhung der Energie- und Ressourcensicherheit verfügen global über hohe Wachstumspotentiale.
Der steigende internationale Wettbewerbsdruck erfordert erhebliche Anstrengungen zur Standortsicherung im engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Investitionen in den Klimaschutz sowie den Umwelt- und Naturschutz sind zugleich eine Chance und Notwendigkeit, um mit innovativen Produkten, Verfahren und Geschäftsideen international wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig kann die maritime Wirtschaft durch innovative und nachhaltige Technologien wichtige Beiträge zum Gelingen der Energiewende und zur nachhaltigen Nutzung maritimer Ressourcen sowie zur Mitgestaltung höchster Umweltstandards leisten.
Die Herausforderungen für den Betrieb maritimer Infrastrukturen, den Schiffsbetrieb sowie die Sicherheit der maritimen Transportwege steigen angesichts der Änderungen in der geopolitischen Lage, aber auch aufgrund der zunehmenden Verdichtung der Nutzung des maritimen Raums deutlich, auch für die mit Sicherheitsaufgaben betrauten öffentlichen Stellen. Der Bedarf an Technologien zur Gewährleistung dieser wachsenden Sicherheitsanforderungen ist nach wie vor hoch.
Die Bundesregierung setzt sich für einen ambitionierten regulativen Rahmen für den Klimaschutz in der Schifffahrt auf europäischer und internationaler Ebene ein. Insbesondere durch die Einbeziehung des Seeverkehrs in den EU-Emissionshandel (EU ETS), die FuelEU Maritime-Verordnung und die Verordnung zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) sowie die Arbeiten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) soll sichergestellt werden, dass auch die Schifffahrt zum Klimaschutz beiträgt. Um eine signifikante Senkung der durch die Schifffahrt emittierten Treibhausgasemissionen zu erreichen, müssen effizientere und klimaneutrale Technologien schnellstmöglich entwickelt und demonstriert werden. Klimafreundliche Schiffsantriebe und die Energiewende in der Schifffahrt sind in der Maritimen Forschungsstrategie und im Koalitionsvertrag von 2021 ausdrücklich verankert.
Studie „Maritime Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland“
Von der maritimen Wirtschaft insgesamt gehen wichtige Impulse für die gesamte Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland aus. Nach der Studie „Maritime Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland“ waren im Jahr 2018 in Deutschland über 190.700 Personen in der maritimen Wirtschaft im engeren Sinne (das heißt, ohne Tourismus und hafenabhängige Industrie) beschäftigt. Es wurden 47,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, was mit 11,7 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung einherging.
Zusammen mit den getätigten, nachfragewirksamen Investitionen ist von einem Initialeffekt von 48,4 Milliarden Euro Umsatz mit 12,0 Milliarden Euro Wertschöpfung auszugehen, der von 194.300 Beschäftigten erwirtschaftet wurde. Ausgehend von diesem Initialeffekt sichert die maritime Wirtschaft entlang der Wertschöpfungskette durch die Nachfrage nach Vorleistungen und dem durch die Einkommen ermöglichten Konsum insgesamt 449.800 Arbeitsplätze mit einer Wertschöpfung von 29,8 Milliarden Euro bei einem Umsatz in Höhe von 86,3 Milliarden Euro. In Bezug auf die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der maritimen Wirtschaft befinden sich die berechneten Multiplikatoren im Vergleich zu anderen Branchen in ähnlichen Größenordnungen.
Hier können Sie den Endbericht der Studie „Maritime Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland“ herunterladen sowie die Kurzfassung der Studie.