Arbeiter in einem Werk stehen für Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe.

© Monty Rakusen/cultura/Corbis

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Auftragseingänge im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,1 % gesunken. Infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist es bereits zum sechsten Rückgang hintereinandergekommen.2 Damit lagen die Bestellungen zuletzt 13,6 % unter ihrem Niveau von einem Jahr zuvor.

Ausschlaggebend für die Abnahme im Juli gegenüber dem Vormonat waren weniger Bestellungen von Investitions- und vor allem Konsumgütern (-0,2 % bzw. -16,9 %). Die Produzenten von Vorleistungsgütern meldeten hingegen einen Zuwachs um 1,5 %. Aus dem Inland gingen 4,5 % weniger Auftragseingänge ein. Die Auslandsnachfrage erhöhte sich insgesamt um 1,3 %, wobei einem Orderplus aus dem Nicht-Euroraum von 6,5 % ein Orderminus aus dem Euroraum von 6,4 % gegenüberstand.

Die gewichtigen Bereiche Kfz/Kfz-Teile und Maschinenbau verzeichneten Abnahmen der Auftragseingänge um 0,3 % bzw. 4,1 %. Der sonstige Fahrzeugbau meldete erneut einen kräftigen Rückgang um 21,9 %. Zu einem deutlichen Zuwachs kam es bei elektrischen Ausrüstungen (+18,7 %), während pharmazeutische Erzeugnisse und chemische Erzeugnisse ebenfalls spürbare Rückgänge meldeten (-23,6 % bzw. -5,7 %).

Die Entwicklung der Nachfrage beim Verarbeitenden Gewerbe verlief angesichts des Kriegs und der hohen Gaspreise auch zu Beginn des dritten Quartals schwach. Für die Industrieunternehmen bleibt der Ausblick auf das zweite Halbjahr gedämpft, was sich auch in einem abgekühlten Geschäftsklima und zurückhaltenden Exporterwartungen widerspiegelt.

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1 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. September 2022.
2 Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).