Arbeiter in einem Werk stehen für Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe.

© Monty Rakusen/cultura/Corbis

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Auftragseingänge im April gegenüber dem Vormonat um 2,7 % zurückgegangen.2 Der April markiert damit die dritte Abwärtsbewegung in Folge, was in erster Linie auf die zunehmende Eskalation im Ukraine-Konflikt und schließlich auf den russischen Angriffskrieg zurückzuführen ist. Zuletzt lagen die Auftragseingänge arbeitstäglich bereinigt deutlich niedriger als ein Jahr zuvor (-6,2 %).

Der gemeldete Rückgang wurde vor allem von einer niedrigeren Nachfrage nach Investitionsgütern (-4,3 %), aber auch nach Konsumgütern (-2,6 %) getrieben. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern verringerte sich indes nur leicht (-0,3 %).

Geografisch schlägt ein spürbares Nachfrageminus aus dem Ausland von 4,0 % zu Buche (Euroraum -5,6 %, Nicht-Euroraum -3,0 %). Bei den Bestellungen aus dem Inland kam es zu einer Abnahme um 0,9 %.

Die erhöhte Unsicherheit durch die russische Invasion in der Ukraine führt weiterhin zu einer schwachen Nachfrage, vor allem aus dem Ausland. Die Unternehmen verfügen aber weiterhin über gut gefüllte Auftragsbücher. Zudem verzeichneten einzelne Branchen zunehmende Ordereingänge, wie der Maschinenbau (+3,8 %), aber auch die Bereiche Bekleidung (+7,7 %) und Elektrische Ausrüstungen (+1,3 %). Kräftig gedämpft wurde die Nachfrage allerdings nach wie vor vom gewichtigen Automobilbereich (-8,6 %). Insgesamt fällt der Ausblick für die Industriekonjunktur in den nächsten Monaten gedämpft aus.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 7. Juni 2022.

[2] Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).