Am 13. September 2023 hat die Bundesregierung die Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen verabschiedet. Nach gemeinschaftlicher Arbeit haben sich alle Bundesministerien darauf geeinigt, wie Benachteiligungen abgebaut, Rahmenbedingungen verbessert und bedarfsgerechte Förderung ausgebaut werden können. Dabei greift die Strategie aktuelle internationale Entwicklungen, insbesondere den Social Economy Action Plan der EU sowie Resolutionen der UN und der OECD auf. Außerdem knüpft sie an bereits bestehende Strategien wie der Nachhaltigkeitsstrategie, der Start-up-Strategie und auch der Digitalstrategie an.
Zentraler Bestandteil der Strategie sind elf herausgearbeitete Handlungsfelder, die die jeweils bestehenden Herausforderungen für Gemeinwohlorientiertes Unternehmertum und Soziale Innovationen beleuchten und ihnen mit konkreten Maßnahmen begegnen. In Kürze werden auf der neuen SIGU-Plattform Informationen zum Umsetzungsstand aktueller Maßnahmen der verschiedenen Ressorts durch ein Monitoring veröffentlicht und dauerhaft sichtbar gemacht.
Wer jetzt also ein Gemeinwohlorientiertes Unternehmen gründen, das Geschäftsmodell neu ausrichten oder die Wirkung seines Unternehmens verbessern möchte, wird substantielle Verbesserungen spüren.
Die Nationale Strategie steht hier zum Download zur Verfügung. |
Hier ein paar relevante Beispiele aus den rund 70 Maßnahmen der Strategie:
Wir verbessern den Zugang zu Finanzierung:
- Ungleichbehandlungen beim Zugang zu Fremdkapital sollen für Gemeinwohlorientierte Unternehmen abgebaut werden. Insbesondere für Unternehmen mit dem Status der Gemeinnützigkeit prüfen wir, wie der Zugang erleichtert werden kann.
- Bisherige Wagniskapitalinstrumente fokussieren stark auf schnelles Wachstum und Verkauf (Exit) der Unternehmensanteile. Für Gemeinwohlorientierte Unternehmen sind Mezzanine-Instrumente oft geeigneter für ihre Finanzierung. Deswegen streben wir z. B. eine Öffnung des INVEST-Zuschusses auch für Mezzanine-Finanzierung an und verbessern u. A. die Bedingungen des Mikro-Mezzanine-Fonds.
Wir fördern Gründung und Professionalisierung:
- Gründungsfinanzierung ist für alle Gründerinnen und Gründer herausfordernd. Unterstützungsprogramme wie EXIST berücksichtigen nun verstärkt Kriterien der Nachhaltigkeit. Frauen, die besonders häufig gemeinwohlorientiert gründen, werden über EXIST Women besonders gefördert.
- Bedarfsgerechte Gründungsberatung, Anlaufstellen und Netzwerke sind für junge Unternehmen Gold wert. Deshalb investieren wir in den Ausbau des Ökosystems Gemeinwohlorientierter Unternehmen, indem wir Förderporgamme wie “REACT with impact“ geschaffen haben und auch weiter die Entwicklung solcher Ökosystemen fördern wollen. Hier setzt auch das neue Förderprogramm „Nachhaltig wirken – Förderung Gemeinwohlorientierter Unternehmen“ an, mit welchem das BMWK die bisher größte Förderung für Gemeinwohlorientierte Unternehmen auf den Weg gebracht hat. Gefördert werden Beratungs-, Qualifizierungs-, Informations- und Vernetzungsangebote. Von August 2024 bis Ende 2028 stehen hierfür Mittel in Höhe von rund 110 Millionen Euro bereit.
Wir verbessern die rechtlichen Rahmenbedingungen:
- Um Gemeinwohlorientierten Unternehmen den Gründungsprozess zu erleichtern, werden wir das Genossenschaftsrecht weiter digitalisieren und wollen auch im Gesellschaftsrecht Verbesserungen schaffen.
- Darüber hinaus gestalten wir das Gemeinnützigkeitsrecht effizienter, indem unangemessene, insbesondere bürokratische Hürden abgebaut werden.