Im Jahr 2007 wurden die Handlungsmodalitäten der Strategie angepasst, um die Öffnung der globalen Märkte stärker zu fokussieren und somit die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu erhöhen. Marktzugangsbarrieren, hier insbesondere nichttarifäre Handelshemmnisse, müssen beseitigt werden und europäischen Unternehmen geholfen werden, sich in speziellen Märkten und Branchen weltweit zu profilieren.

Dazu hat die Europäische Kommission am 18. April 2007 ihre neue Mitteilung zur Markzugangsstrategie "Global Europe: A stronger Partnership to deliver Market Access for European Exporters" (PDF: 120,1 KB) veröffentlicht. Hauptfokus liegt dabei auf einer engeren Verzahnung von Europäischer Kommission, den EU-Mitgliedstaaten und europäischer Wirtschaft.

Deutschland, wie auch alle anderen EU-Mitgliedstaaten, unterstützt die Initiative der Europäischen Kommission, die Marktzugangsstrategie zu aktualisieren und befürwortet neue Ansätze einer engeren und effektiveren Zusammenarbeit zwischen Europäischer Kommission, den EU-Mitgliedstaaten, den nationalen und europäischen Verbänden und Unternehmen, um Marktzugangsprobleme auf Drittlandsmärkten frühzeitig zu erkennen und möglichst zu beheben. Auch die Rückmeldungen der deutschen Wirtschaft sind durchweg positiv. Unter Deutscher EU-Ratspräsidentschaft wurden am 18. Juni 2007 in Brüssel entsprechende Ratsschlussfolgerungen (PDF: 94,1 KB) verabschiedet.

Im Mittelpunkt einer erneuerten Marktzugangsstrategie (PDF: 82,2 KB) steht die Verbesserung des Informationsflusses und des Erfahrungsaustausches zwischen allen Beteiligten sowie die Bereitstellung und Bündelung von vorhandenen Ressourcen zur Beseitigung von Handelshemmnissen. Insbesondere den Bedürfnissen von kleinen und mittelständischen Unternehmen soll durch spezielle Elemente, wie z.B. Vereinfachung der Terminologie sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Verfahren besser entsprochen werden.

Deutschland sieht wie die Europäische Kommission Verbesserungsbedarf insbesondere bei der Vor-Ort-Koordinierung durch Bündelung der Kräfte in den Drittstaaten zwischen der Wirtschaft und den Verbänden, den EU-Repräsentanten und den Vertretern der EU-Mitgliedstaaten, um einen besseren Einblick in die außerordentliche Vielfalt von (nichttarifären) Handelshemmnissen zu erhalten und entsprechend reagieren zu können. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Bildung lokaler Marktzugangsteams in Drittstaaten unter Einbeziehung des Europäischen Netzwerks nationaler Handelskammern.

Marktzugangsdatenbank

Die gebührenfrei über das Internet abrufbare Datenbank zur Erfassung von sektor- und handelsspezifischen Hemmnissen (Market Access Database = MADB) wird regelmäßig den neuen Herausforderungen angepasst. Die Marktzugangsdatenbank bietet wichtige Informationen über die Ausfuhr- und Investitionsbedingungen in zahlreichen Nicht-EU-Ländern (einschließlich aller wichtigen Handelspartner der EU), alle der Generaldirektion Handel bekannten bzw. von der Wirtschaft und EU-Mitgliedstaaten gemeldeten Handelshemmnisse für EU-Ausfuhren nach Sektor und Land aufgelistet, Beschreibungen der Einfuhrverfahren und Kopien der für die Einfuhr bestimmter Waren in Nicht-EU-Länder erforderlichen Dokumente, Informationen über Zölle und Steuern, die bei der Einfuhr in Nicht-EU-Länder gelten. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick über die Handelsströme zwischen den EU-Mitgliedstaaten und Nicht-EU-Ländern für ausgewählte Waren und enthält die vollständigen Berichte über Marktzugangsstudien in Bezug auf geografische Gebiete, ausgewählte Unternehmensbereiche oder einschlägige horizontale Studien. Diese Datenbank erleichtert es damit europäischen Unternehmen, Informationen über die von ihnen anvisierten Exportmärkte zu erhalten und gibt gleichzeitig den Unternehmen die Möglichkeit, über das Online-Beschwerderegister selbst festgestellte Handelshemmnisse an die Kommission zu melden.