Berkenthiner LandFrauen nehmen sich der Digitalisierung an

Mit der Fördermaßnahme "Digital.Vernetzt – Frauen im Ehrenamt stärken" unterstützt das BMEL die ehrenamtliche Arbeit von Frauenvereinen und -initiativen in ländlichen Regionen. Ziel ist es, ihr Engagement während der Corona-Pandemie durch Schulungen zur digitalen Vereinsarbeit aufrecht zu erhalten. Auch die Berkenthiner LandFrauen im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein nutzen die Fördermöglichkeit.

Das Vereinsleben auf dem Land ist aufgrund der COVID-19-Pandemie vielen Einschränkungen unterworfen. Engagierte stehen vor neuen Herausforderungen und sehen sich mit vielen Fragen konfrontiert: "Welche digitalen Kommunikationstools eignen sich am besten für die interne und externe Vereinskommunikation? Wie kann ich Mitglieder für meinen Verein auch digital gewinnen?" Vereine müssen sich neu aufstellen und umdenken, damit sie während der Pandemie und auch zukünftig arbeitsfähig bleiben und möglichst keine Mitglieder verlieren. Voraussetzung hierfür ist eine digitale Strategie sowie Kompetenzen in der Anwendung digitaler Technik und Software.

Die Berkenthiner LandFrauen haben sich dem Thema gemeinsam mit dem Kreisverband des Herzogtums Lauenburg angenommen und eine Förderung von rund 8.700 Euro erhalten. Der Kreisverband zählt insgesamt rund 1.800 LandFrauen – etwa 350 davon sind im Berkenthiner Ortsverein. Der Altersdurchschnitt der Berkenthiner LandFrauen beträgt etwa 69 Jahre. Daher liegt der Schwerpunkt auf niedrigschwelligen Schulungsangeboten im Umgang mit Smartphones und Tablets und den gängigen Programmen wie WhatsApp. Fortgeschrittene Themen reichen von Flyererstellung, Bildbearbeitung, Website-Pflege bis hin zum digitalen Projekt- und Vereinsmanagement. Bisher haben seit der Auftaktveranstaltung Ende 2021 sieben Schulungen für die Vorständinnen im Kreisverband stattgefunden. Geplant sind weitere fünf Veranstaltungen zu üblichen IT-Programmen sowie Smartphone- und Tabletkurse für die Anwenderinnen in den Ortsvereinen. "Wichtig war uns, dass die Schulungsinhalte auch die Bedürfnisse der Frauen treffen. Daher haben wir die Wünsche vorab abgefragt und die Coachings entsprechend konzipiert", sagt Angelika von Keiser, Vorständin im Ortsverein Berkenthin und Initiatorin des Projekts.

Digital-Patinnen tragen das Wissen dauerhaft weiter

Das Projekt soll dauerhaft in der Region wirken und die Digitalisierung voranbringen. Dazu sollen zukünftig die "Digital-Patinnen" beitragen: Bis Ende Mai 2022 bildet ein Schulungsunternehmen 20 ehrenamtliche Digital-Patinnen mithilfe des Unterrichts-Materials der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) aus. "Toll wäre es, wenn wir perspektivisch einen digitalen Stützpunkt errichten könnten als Beratungsstelle in der Region", so von Keiser.

Sensibilisierung für digitale Möglichkeiten ist sehr wichtig

Das Projekt hat die Aufmerksamkeit für das Thema Digitalisierung bei den LandFrauen und im Kreis insgesamt sehr erhöht. Das sei sehr wichtig, betont von Keiser, denn die digitalen Möglichkeiten können maßgeblich zur Attraktivität der Region beitragen. Das Thema müsse gezielt angegangen werden. Daher kam die Förderung zur richtigen Zeit. Weitere Informationen zu den Berkenthiner LandFrauen erhalten Sie hier.

Hintergrund

"Digital.Vernetzt – Frauen im Ehrenamt stärken" ist eine Fördermaßnahme des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), mit dem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sich bundesweit für attraktive ländliche Räume einsetzt. Bisher erhielten über das BULE mehr als 2.000 Projekte eine Förderung in unterschiedlichen Themengebieten.

Erschienen am im Format Good Practice

Adresse

Berkenthin
23628 Berkenthin, Schleswig-Holstein

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