Förderung eines integrativen lokalen Verwaltungsrahmens für die Landnutzung in Mauretanien und Sierra Leone

Ein schwacher Verwaltungsrahmen für die Landnutzung führt in Mauretanien und Sierra Leone zu unsicheren Besitzrechten und ungleichem Zugang zu Land und anderen natürlichen Ressourcen, insbesondere bei Frauen und jungen Menschen.

Laufzeit: Juni 2023 – Mai 2026
Volumen: 1.700.000,00 US-Dollar

Verwaltung stärken

Konflikte können entstehen, weil verschiedene Nutzergruppen um natürliche Ressourcen konkurrieren, oder weil große Landflächen zunehmend von ausländischen und inländischen Investoren aufgekauft werden und damit die lokalen Gemeinschaften unter Flächenknappheit leiden. Diese Knappheit wirkt sich nun auf die Landverteilung und den Landbesitz aus, was sich in kleiner werdenden Betriebsgrößen, steigenden Bodenpreisen und einer stärker werdenden Ungleichheit bei den Besitzverhältnissen zeigt. Zusammen mit den vorherrschenden gewohnheitsrechtlichen Bodenordnungen schränken diese Faktoren die Wahrscheinlichkeit ein, dass junge Menschen im ländlichen Raum Zugang zu Land für Produktivzwecke erhalten, was zur Verstärkung der Abwanderung beiträgt. Eine starke Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten kann die oben genannten Probleme abmildern; die bestehenden Systeme schließen jedoch im Allgemeinen die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen aus, was bedeutet, dass junge Menschen und Frauen sich ihrer Rechte nicht bewusst sind oder nicht zu ihrer Ausübung befähigt sind. Zudem kann die Landbesitzverwaltung kompliziert und kostspielig sein und damit den Personenkreis, der damit verbundene Verfahren durchführen kann, einschränken.

Dieses Projekt wurde entwickelt, um das Machtungleichgewicht im Zusammenhang mit der Landbesitzverwaltung in Mauretanien und Sierra Leone zu bekämpfen, indem das Bewusstsein von Frauen, Jugendlichen und anderen benachteiligten Gruppen zu diesem Thema gestärkt und Fahrpläne zur Förderung echter Umwälzungen in der lokalen Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten festgelegt wurden.

Ziel des Projekts

Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, eine integrativere lokale Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten zu fördern, indem Multi-Stakeholder-Plattformen und lokale Verwaltungseinrichtungen für Boden- und Landnutzungsrechte gestärkt werden, um (i) Gemeinschaften in Debatten über Boden- und Landnutzungsrechte zu stärken; und ii) die Umsetzung der länderspezifischen Fahrpläne gemäß den Grundsätzen der Freiwilligen Leitlinien für die verantwortungsvolle Regelung der Nutzungs- und Besitzrechte an Land, Fischgründen und Wäldern (VGGT) zu überwachen. In Sierra Leone strebt das Projekt die Stärkung lokalen Institutionen und Verwaltungsverfahren an, um den gleichberechtigten Zugang zu natürlichen Ressourcen zu fördern. Außerdem werden im Projekt über einen menschenrechtsbezogenen Ansatz Bewertungs- und Überwachungsinstrumente für die Landbesitzverwaltung entwickelt. In Mauretanien sollen bestehende Multistakeholder-Mechanismen durch die Förderung einer integrativen Landnutzungspraxis auf lokaler und nationaler Ebene gestärkt werden, wobei der Fokus auf Frauen und jungen Menschen liegt. In beiden Ländern werden Kommunikationsprodukte zur Förderung von Wissensaustausch entwickelt und es werden regionale und globale Weiterbildungsveranstaltungen zur optimalen Nutzung der Projektergebnisse organisiert

Auswirkungen

Es wird erwartet, dass die Ergebnisse des Projekts die Ernährungssicherheit und die Widerstandsfähigkeit bei Kleinbauern durch mehr Integration, Gleichberechtigung und demokratischere und effizientere Verwaltungs- und Rechenschaftsmechanismen im Bereich der Landnutzungsrechte erhöhen.

Methode

  • Es werden für lokale Institutionen Aktivitäten zur Förderung der Integration zum Kapazitätsaufbau durchgeführt.
  • Es werden lokale Verwaltungspraktiken bewertet und ein Rechenschaftspflichts-Monitoring eingeführt.
  • Durch die Beteiligung von Frauen, jungen Menschen und Pastoralisten an Debatten über Boden- und Landnutzungsrechte auf nationaler und lokaler Ebene werden bestehende Multistakeholder-Plattformen zu Boden- und Landnutzungsrechten gestärkt.
  • Die Einbeziehung von Frauen und jungen Menschen wird in lokalen grenzüberschreitenden Ausschüssen gefördert, die eingerichtet wurden, um Konflikte im Zusammenhang mit der Wandertierhaltung zu verhindern und zu lösen.
  • Es werden VGGT-Instrumente und Instrumente zur Bewertung der Rechtsrahmen für Weidewirtschaft entwickelt und verbreitet.

Partner

Schlüsselministerien mit Zuständigkeiten für Boden, Land- und Viehwirtschaft, Abgeordnete und kommunale Verwaltungen, nichtstaatliche Akteure einschließlich zivilgesellschaftlicher Organisationen, traditioneller Führer, Forschungseinrichtungen und Denkfabriken

Begünstigte

Mauretanien: Nichtregierungsorganisation (NGOs) und zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs), le Groupement National des Associations de coopérative Pastorale de Mauritanie (GNAP), Kleinerzeuger und Weidewirtschaft betreibende Gemeinschaften

Sierra Leone: Green Scenery, Land for Life Initiative, Namati, Network Movement for Justice and Development, Sierra Leone Human Rights Commission, the West Africa Network for Peacebuilding, Kleinerzeuger und Weidewirtschaft betreibende Gemeinschaften

 

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

FAO
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
Viale delle Terme di Caracalla
00153 Rom
Italien

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