Bundeswaldgesetz

Der Wald hat für die Menschen in Deutschland eine besondere Bedeutung und erbringt viele wichtige Leistungen für das Gemeinwohl. Er erfüllt vielfältige Aufgaben für den Klimaschutz, als Rohstofflieferant, als Lebensraum für Flora und Fauna oder als Ort für Naturerleben und Erholung.

Ziel der Waldpolitik in Deutschland ist es, diese vielfältigen Funktionen und Leistungen des Waldes sowie seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern. Diese Zielsetzung hat der Gesetzgeber bereits 1975 im Bundeswaldgesetz formuliert und mit zwei weiteren forstpolitischen Zielen verknüpft: der Förderung der Forstwirtschaft und dem Ausgleich zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Belangen der Waldbesitzer.

Zusammen mit den Waldgesetzen der Länder schützt das Bundeswaldgesetz den Wald insbesondere vor Rodung und willkürlicher Inanspruchnahme für andere Landnutzungszwecke (Umwandlung), aber auch vor unsachgerechter Behandlung. So sind Waldbesitzer in Deutschland unter anderem gesetzlich verpflichtet, kahle Waldflächen wieder aufzuforsten. Dieser Schutz wirkt: Die Waldfläche in Deutschland, eines der am dichtesten besiedelten Länder Europas, ist in den letzten vierzig Jahren um rund eine Million Hektar auf heute 11,4 Millionen Hektar gewachsen.

Der im Bundeswaldgesetz enthaltene Auftrag zur Förderung der Forstwirtschaft und zum Interessensausgleich beruht darauf, dass der Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung einer ganzen Vielzahl gesellschaftlich wichtiger Leistungen und Waldfunktionen dienen. Dies gilt ausdrücklich auch für die Holzproduktion: Das in Deutschland nachhaltig erzeugte Holz ist Grundlage für die Versorgung der Wirtschaft insbesondere in ländlichen Räumen, es ist unser wichtigster nachwachsender Rohstoff und Basis für viele Arbeitsplätze. Nicht zuletzt verringert nachhaltig erzeugtes Holz aus Deutschland den Druck auf die Wälder in anderen Teilen der Welt.

Erschienen am im Format Artikel

Zur aktuellen Fassung des Gesetzes

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren

Veröffentlichungen des wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik (Thema:Wald)

Der vom BMEL berufene Wissenschaftliche Beirat hat bislang die nachfolgenden Dokumente veröffentlicht.

Mehr

EU-weit einheitliche Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten (Thema:Wald)

Mit einem innovativen, weltweit einmaligen Ansatz verbindlicher, unternehmerischer Sorgfaltspflichten soll mit der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte das Ziel entwaldungsfreier Lieferketten sichergestellt werden. Um eine effiziente, praktikable und bürokratiearme Anwendung sicherzustellen, setzt sich das BMEL in Brüssel weiterhin für eine Verschiebung des Anwendungsstarts ein.

Mehr

Agrarproduktion ohne Waldzerstörung (Thema:Wald)

Bis zu 90 Prozent der globalen Entwaldung gehen laut der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) auf Rodungen für die Landwirtschaft zurück. Betroffen sind vor allem Wälder in den Tropen. Die Nachfrage in wichtigen Konsumentenländern wie den USA und China aber auch der EU, insbesondere nach Palmöl, Soja und Kakao, gilt neben dem Eigenkonsum in den Erzeugerregionen als wichtiger Antriebsfaktor. Für einen erfolgreichen internationalen Waldschutz müssen Agrarrohstoffe möglichst nachhaltig produziert werden. Das heißt auch: ohne Waldflächen zu zerstören.

Mehr

Verwandte Themen