Holzmarktberichte des BMEL

Einen detaillierten Überblick über die Rohholzbereitstellung durch die Forstbetriebe und die Verwendung in den holzwirtschaftlichen Betrieben geben die Holzmarktberichte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Mit unserem Wald verfügen wir in Deutschland über eine Rohstoffquelle, die bei nachhaltiger Bewirtschaftung dauerhaft zur Verfügung steht. Der Wald leistet nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag für die Versorgung unserer Volkswirtschaft mit Holzprodukten und Bioenergie, sondern erfüllt zugleich zahlreiche weitere Funktionen zum Schutz von Klima, Natur sowie für Freizeit- und Erholungszwecke. Er ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Klimaregulator, Kohlendioxid-Speicher, Trinkwasser- und Luftfilter und vieles mehr. Auf der Grundlage einer kontinuierlichen Rohstoffversorgung sichert die deutsche Forst-, Holz- und Papierwirtschaft Arbeitsplätze und Wertschöpfung insbesondere im ländlichen Raum. Mit ökologisch vorzüglichen Holzerzeugnissen können energieintensivere und fossile Rohstoffe substituiert werden. Wald und Holz sind die Basis für einen dauerhaften und umweltfreundlichen Beitrag zur Wertschöpfung.

Holz wächst in Deutschland in sehr produktiven Wäldern mit hohen Zuwachsraten von über 120 Millionen Kubikmeter im Jahr. Der Wald in Deutschland wird nicht übernutzt, sondern über viele Generationen nachhaltig bewirtschaftet. Seit Jahrzehnten wächst mehr Holz nach als genutzt wird. Dadurch haben sich hohe Vorräte aufgebaut. Mit mehr als 3,74 Milliarden Kubikmetern verfügt Deutschland mittlerweile über die höchsten Holzvorräte in Europa.

Holzproduktion und Verarbeitung bedeutet Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Ländlichen Raum. Der Jahresumsatz des gesamten Clusters Forst und Holz (einschließlich Druckerei- und Verlagswesen), in dem ca. 1 Millionen Menschen beschäftigt sind, beträgt rund 180 Milliarden Euro.

Holzmarktbericht 2023

Im Wirtschaftsjahr 2023 lag der Holzeinschlag bei 70,6 Mio. m³ und damit weiterhin auf einem hohen Niveau, aber dennoch 10,3 % unter dem Vorjahreswert. Die Einschläge gingen v. a. beim Nadelholz spürbar zurück. Bei der Holzartengruppe Eiche dürfte die gute Erlössituation zu dem leichten Anstieg des Einschlags beigetragen haben. Die Holzartengruppe Buche blieb nahezu gleich.


Die Zwangsnutzungen haben sich weiter fortgesetzt. Mehr als die Hälfte des im Jahr 2023 eingeschlagenen Holzes war Kalamitätsholz (rund 55 %). Der kalamitätsbedingte Einschlag der Holzartengruppe Fichte lag weiterhin auf besonders hohem Niveau (rund 67 %). Aber auch bei der Holzartengruppe Buche lag der kalamitätsbedingte Einschlag bei rund 33 %. Der rückläufige Holzeinschlag wirkt sich auf die Produktion von Holzhalbwaren aus, die sich bei allen Sortimenten verringert hat.

Der Holzeinschlag 2023 nach Holzgruppen- und Waldbesitzarten
Holz-
gruppe

Holzein-
schlag
insgesamt
1000 m³

(ohne Rinde)

im Vergleich
zu 2022

Staatswald/
1000 m³

(ohne Rinde)

Privatwald/
1000m³

(ohne Rinde)

Körperschafts-
wald/
1000 m³
(ohne Rinde)
Fichte46.614-11,7 Prozent14.29524.3297.990
Kiefer11.495-14,1 Prozent4.2156.0991.181
Eiche1.853+2,5 Prozent668711474
Buche10.644-0,4 Prozent3.3444.2893.011

Mit der amtlichen Holzeinschlagsstatistik kann nicht die gesamte Holznutzung in Deutschland erfasst werden, vor allem wegen statistischer Abschneidegrenzen und nicht erfasster Holzmengen im Kleinprivatwald.

Die in den Holzmarktberichten veröffentlichten Daten sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage und dienen der Transparenz sowie der Dokumentation. Sie reflektieren auch den Beitrag eines bedeutenden Wirtschaftsbereiches auf dem Weg hin zu einer "green economy", dessen Potenzial für die Gesellschaft noch längst nicht ausgeschöpft ist.

Erschienen am im Format Artikel

Holzmarktberichte der vergangenen Jahre

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