BMEL fördert Modellprojekte zur Mobilität in ländlichen Regionen
Mit der Fördermaßnahme "LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen" fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) modellhafte Projekte, die zum Ziel haben, die Mobilität in ländlichen Räumen zu verbessern. Die Fördermaßnahme ist einer der Bausteine des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE).
Die 40 geförderten Projekte (davon 34 Einzel- und 3 Verbundprojekte mit je zwei Teilprojekten) haben 2020 ihre Arbeit aufgenommen und befassen sich mit aktuellen Aspekten der Mobilität in ländlichen Räumen. Die Projekte erhalten jeweils eine Förderung in Höhe von bis zu 180.000 Euro für einen Projektzeitraum von rund drei Jahren.
Mobilitätsmanagement, Ride-Sharing und mehr
Die Projekte befassen sich mit den Themenbereichen "Integrierte Mobilität", "Bewusstseinswandel in Richtung alternativer Mobilitätsformen", "Neue Geschäfts- und Finanzierungsmodelle im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit für Anbieter und Nutzer", "Verbesserung der Anschlussmobilität" sowie "Elternunabhängige Mobilitätslösungen":
Neue Wege zur Mobilität ohne eigenes Auto eröffnet beispielsweise die zunehmende Digitalisierung. So können Mobilitätsangebote über digitale Auskunftssysteme leichter beworben werden, damit sie stärker genutzt und damit wirtschaftlicher betrieben werden können. Solche Auskunftssysteme sind zum Beispiel mobil nutzbare Smartphone-Apps, die auch bei der Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten eine zentrale Rolle spielen.
Ein Mittel zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Anschlusssicherung kann auch die Erstellung verlässlicher „intermodaler Reiseketten“ sein. Dabei werden Fahrtmöglichkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel kombiniert und aufeinander abgestimmt. Wichtig für die Planung solcher Fahrten sind Informationssysteme, die unterschiedliche Verkehrsmittel umfassen und möglichst auch eine direkte Buchung der gesamten Fahrt ermöglichen.
Neben Bürgerbussen sind sogenannte On-Demand-Angebote eine Möglichkeit, trotz geringer Bevölkerungsdichte eine gute Anbindung in ländlichen Räumen zu gewährleisten. Bei dieser flexiblen und effizienten Bedienform des ÖPNV gibt es keine starren Fahrpläne, sondern die Fahrtrouten und Abfahrtzeiten richten sich jeweils, so weit möglich, nach dem Bedarf der Fahrgäste.
Die große Bandbreite der unterschiedlichen Projekte spiegelt die Vielfalt der Herausforderungen in den ländlichen Räumen wider. Die bei LandMobil erprobten Mobilitätslösungen können auch für andere ländliche Regionen mit ähnlichen Ausgangssituationen Ideengeber für eine verbesserte Mobilität sein.
Stärkung ländlicher Räume durch Verbesserung der Mobilitätsangebote
Mobilitätsangebote sind ein wesentlicher Faktor, damit die ländlichen Räume und ihre Gemeinden für Menschen und Unternehmen attraktiv bleiben. Sie stellen die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes sowie von Nahversorgungsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangeboten sicher. Im Zuge des demografischen Wandels und mit sinkenden Bevölkerungszahlen verändert sich in ländlichen Regionen die Nachfrage- und Angebotssituation von Gütern und Dienstleistungen. Zunehmend auf zentrale Orte konzentrierte Versorgungs- und Dienstleistungsangebote erschweren gerade bei weitgestreuten Wohnstandorten den Zugang zu Bildungs-, Gesundheits- und weiteren Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Die zu überwindenden Distanzen und der Mobilitätsbedarf nehmen zu. Die Sicherung der Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für die Erreichbarkeit dieser Angebote und Einrichtungen und trägt damit zum Erhalt der Lebensqualität und damit zur Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land bei.
Die Modellprojekte der Fördermaßnahme LandMobil erproben praktische Lösungsansätze, mit denen die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der ländlichen Bevölkerung mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und möglichst kurzer Reisezeit bedient werden können. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Politikgestaltung auf Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes einfließen. Aber auch Initiativen, Vereine und Unternehmen können die aus den Modellprojekten abgeleiteten Handlungsempfehlungen für eigene Mobilitätsprojekte nutzen.