Jugendliche gestalten Mobilität
Die BULEplus-Maßnahme LandMobil hat mehrere Projekte mit Kindern und Jugendlichen unterstützt, um zu erfahren, wie diese Zielgruppe in den gesellschaftlichen Mobilitätsdialog eingebunden werden kann.
Jugendlichen kommt in der Gestaltung der Mobilität in den ländlichen Räumen eine doppelte Schlüsselstellung zu: Einerseits nutzen sie häufig regelmäßige Angebote des ÖPNV, wenn sie sich unabhängig von Eltern und Mitfahrgelegenheiten bewegen wollen. Andererseits spielen die künftigen Generationen eine entscheidende Rolle für einen Bewusstseinswandel in der öffentlichen Mobilität.
Vielseitige Projekte
Das Projekt "WIEHIN. Kreativwettbewerb Ländliche Mobilität für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern" hat zum Beispiel Schülerinnen und Schüler gefragt, wie sie sich die Zukunft der Mobilität vorstellen. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs und die entstandenen Werke der verschiedenen Altersklassen sind hier nachzulesen und -hören.
"Jugendliche Mobilität im Ländlichen Raum", ein Projekt in Baden-Württemberg, erarbeitete konkrete Verbesserungen für den dortigen ÖPNV und entwickelte auch langfristige Ideen zur elternunabhängigen Mobilitä in der Region Rhein-Neckar. Dabei wurden Themen wie Fahrplangestaltung genauso mitgedacht, wie der Weg von und zur Bushaltestelle, sinnvolle Beleuchtung oder die sichere Verwahrung von Fahrrädern. Darin zeigt sich, dass verschiedene Herangehensweisen zum Gelingen einer Kinder- und Jugendfreundlichen Mobilität beitragen können.
Das Projekt "#FahrMit" erschloss den Jugendlichen dauerhafte und sichere Mitfahrgelegenheiten, um ihren alltäglichen Mobilitätsbedarf zu erfüllen. Dabei wurde auf eine starke generationenübergreifende Gemeinschaft in Tangerhütte zurückgriffen. Das Projekt zeigt, dass Interessen und Bedürfnisse von Erwachsenen mit denen von Jugendlichen gut vereinbar sind.
Wichtige Beteiligung
Diese vielseitigen Ansätze zeigen, wie gerne und intensiv sich Kinder und Jugendliche mit Mobilität auseinandersetzen und wie kreativ und weitblickend sie nachhaltige Lösungen für die ländlichen Räume entwickeln können. Davon profitieren alle Generationen. Die LandMobil-Projekte verdeutlichen, dass eine Beteiligung von Jugendlichen an den Planungsprozessen des ÖPNV wichtig und sinnvoll ist, um die Interessen und Bedürfnisse dieser Zielgruppe in die Gestaltung zukunftsfähiger Verkehrssysteme einzubringen.
Hintergrund
"LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen" ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), den das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) umsetzt. Die Modellprojekte der Fördermaßnahme haben praktische Lösungsansätze erprobt, mit denen die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen auf dem Land mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und möglichst kurzer Reisezeit bedient werden können. Die so gewonnenen Erkenntnisse können nun in die Politikgestaltung auf Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes einfließen. Aber auch Initiativen, Vereine und Unternehmen können die aus den Modellprojekten abgeleiteten Handlungsempfehlungen für eigene Mobilitätsprojekte nutzen.