Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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Außenwirtschaftspolitik
Weltweit werden jährlich Agrargüter im Wert von fast 1,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Deutschland profitiert wie wenige andere Länder vom weltweiten Handel. Unser Wohlstand, unser Wirtschaftswachstum, aber auch der Erfolg unserer Unternehmen fußen zu einem großen Teil auf unserer umfangreichen Teilhabe am internationalen Handel.
Dies gilt besonders für deutsche Land- und Ernährungswirtschaft, deren Produkte weltweit gefragt sind. Gerade hier bedingen Im- und Export einander. Denn für viele in Deutschland hergestellte Produkte sind Erzeuger auf den Import von Waren und Dienstleistungen angewiesen. Heute ist Deutschland der weltweit drittgrößte Exporteur und Importeur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Nahrungsmitteln.
Das Ziel der Bundesregierung ist es deshalb, dass Deutschland gut in die globalen Wertschöpfungsketten eingebunden ist. Wichtig ist auch, dass der weltweite Handel für alle Beteiligten nutzbringend ist. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist ein marktwirtschaftliches, faires und transparentes Handelssystem, das zudem wertebasiert ist.
Deshalb ist die deutsche Außenwirtschaftspolitik auch darauf ausgerichtet, Fairness und Transparenz im Handel zu fördern und ein hohes Maß an Verbraucherschutz, nachhaltige Liefer- und Produktionsketten sowie den Respekt vor Tieren als Mitgeschöpfe zu gewährleisten. Dazu braucht internationaler Handel Regeln. Sie helfen vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen und weniger entwickelten Ländern, am internationalen Handel erfolgreich teilzuhaben.
Für die Bundesrepublik Deutschland sind Exporte von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit Maßnahmen der Exportförderung, Messebeteiligungen oder der Beseitigung von Handelshemmnissen unterstützt das BMEL deutsche Unternehmen gezielt bei der Erschließung neuer Märkte.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über Markt und Export, das Engagement des BMEL in Sachen In- und Auslandsmessen und über den Codex-Alimentarius - einer Sammlung von Normen der Vereinten Nationen für zahlreiche Lebensmittel.
Agrarmärkte sind Orte des Austausches und der Preisbildung von landwirtschaftlichen Produkten und Rohstoffen. Traditionell waren viele dieser Märkte innerhalb der EU stark reguliert. Der staatliche Einfluss ist durch die EU-Agrarreformen der letzten beiden Jahrzehnte jedoch stetig zurückgegangen, sodass die Entwicklungen an den Weltmärkten und die internationalen Agrarterminmärkte eine immer größere Rolle bei der Preisbildung spielen.
Der Codex Alimentarius ist eine Sammlung in einheitlicher Form dargebotener internationaler Lebensmittelstandards. Er beruht auf den Annahmen und Beschlüssen der sogenannten Codex-Alimentarius-Kommission, eines gemeinsamen Gremiums der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen.
Freier Handel ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren für die Weltwirtschaft. Verbraucher und Unternehmen können davon in großem Maße profitieren – das zeigt die Geschichte der Europäischen Union.
Preisschwankungen und Preisspitzen auf den weltweiten Rohstoffmärkten sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Insbesondere die Nahrungsmittelversorgung in den Ländern des globalen Südens, die auf Importe angewiesen sind, kann in Zeiten hoher Unsicherheit durch ein geringes Angebot und eine hohe Nachfrage und damit verbundenen hohen Preisen massiv gefährdet werden. Auch in Deutschland und in der EU sind die Lebensmittelpreise infolge des Krieges in der Ukraine deutlich angestiegen.
Um die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), bei ihren Bemühungen zur Erschließung neuer und Pflege bestehender Auslandsmärkte zu unterstützen, hat das BMEL ein Unterstützungsprogramm aufgelegt. Das Programm wird laufend weiterentwickelt und an aktuelle Erfordernisse angepasst.
Lebensmittel aus Deutschland sind ein Exportschlager: ein Drittel der Gesamtproduktion der deutschen Landwirtschaft wird exportiert, die Ernährungswirtschaft erlöst jeden dritten Euro im Export. Mit seinem Förderprogramm möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kaufkräftige Auslandsmärkte für deutsche Produkte erschließen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.
Die regierungstragenden Fraktionen haben sich auf ein Agrarpaket geeinigt, das die Land- und Forstwirtschaft entlastet. Das Agrarpaket umfasst Änderungen im Steuerrecht (Tarifglättung), Änderungen in der Ausgestaltung von Lieferketten (Agrar-Organisationen-Lieferkettengesetz - AgrarOLkG) sowie Änderungen bei der Konditionalität und den Öko-Regelungen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik.
Lebensmittel sind in der Regel frei verkehrsfähig, sofern sie allen lebensmittelrechtlichen Vorschriften genügen. Sogenannte neuartige Lebensmittel (auch Novel Food genannt) bedürfen jedoch einer Zulassung.
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen – und sollen – wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Auch aus der Landwirtschaft kommt der langgehegte Wunsch nach einer Herkunftskennzeichnung.
Eine starke Exportnation wie Deutschland, die in die globalen Märkte integriert ist, braucht internationale Regeln für den Handel, auf die es sich für seine Wirtschaft verlassen kann. Die Welthandelsorganisation (World Trade Organization /WTO) wurde mit dem Ziel gegründet, Handelshemmnisse abzubauen und für alle Mitgliedstaaten verpflichtende Regeln für den internationalen Handel zu schaffen, die auch eingeklagt werden können. Ein besonderes Thema ist die bessere Einbindung der Entwicklungsländer in den Welthandel.
Die EU und Vietnam haben am 30. Juni 2019 in Hanoi das Freihandels- und das Investitionsschutzabkommen unterzeichnet, seit 1. August 2020 ist es in Kraft.