Das Projekt PRO-PLANTEURS stärkt Bauernorganisationen in der Côte d’Ivoire um die Lebensumstände der Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern, die natürlichen Ressourcen zu schonen sowie den Anbau nachhaltig erzeugten Kakaos zu fördern. In der ersten Phase (2015-2020) unterstützte das Vorhaben 20.000 kakaoproduzierende Familienbetriebe und ihre Organisationen in den östlichen und südöstlichen Regionen der Côte d’Ivoire. Für die zweite Phase, PRO-PLANTEURS II, ist ein Projektzeitraum von 2020 bis 2025 vorgesehen. Das Projekt wird auf zusätzliche Regionen im Zentrum des Landes und insgesamt 30.000 kleinbäuerliche Betriebe ausgedehnt.
Der Kakaosektor in der Côte d’Ivoire ist trotz seiner hohen sozioökonomischen Bedeutung wenig entwickelt und kaum wettbewerbsfähig. Rund 1 Mio. Kleinbäuerinnen und -bauern bewirtschaften jeweils durchschnittlich 3,5 Hektar Land.
Charakteristisch für den Kakaoanbau in der Côte d’Ivoire sind niedrige Ernteerträge, die oft durch eine extensive Produktion, Pflanzenkrankheiten sowie eine Überalterung der Kakaobäume in den Plantagen zurückzuführen sind. Nur etwa 30-40% der Kakaoproduzentinnen und -produzenten sind in Genossenschaften organisiert. Die Genossenschaften sind wenig wettbewerbsfähig, da sie kaum vernetzt sind. Dadurch können die Genossenschaften ihren Mitgliedern wenige Dienstleistungen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung im Betriebsmanagement anbieten.
Die hohe Abhängigkeit von Kakao als Einkommensquelle führt zu Verarmung, Fehlernährung und niedriger Resilienz der Kakaoproduzentinnen und -produzenten bei Preis- und Ernteschwankungen. Neben Kakao werden häufig Kautschuk und Kaffee kultiviert. In der Regel bauen Kakaobauern auch Nahrungskulturen (z.B. Maniok, Mais, Bohnen) an oder widmen sich zusätzlich der Kleinviehhaltung (z.B. Geflügel, Ziegen, Schafe). Trotz der Diversität des Anbausystems bestehen wenige Kenntnisse zu den Anbaupraktiken und zur Erhöhung der Erträge. Darüber hinaus erfolgt die Diversifizierung der Kulturen häufig nicht ausreichend marktorientiert. Hier fehlen oft Verarbeitungs- und Vermarktungstechniken.