Quelle: BLE
Kontrollen für sichere Lebensmittel – Der BLE-Prüfdienst
Der Prüfdienst der BLE kontrolliert die Einhaltung von EU-Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse an Flughäfen und Märkten. Wie der Qualitätscheck von Avocados, Äpfeln und Co aussieht, bevor diese im Supermarkt angeboten werden, wird hier beschrieben.
Die BLE ist die einzige Behörde im BMEL-Geschäftsbereich des die über einen Außendienst verfügt. Zuständig für das gesamte Bundesgebiet arbeitet der BLE-Prüfdienst an drei Standorten in Hamburg, Weimar und München.
Unabhängig, erfahren, flexibel und praxisorientiert sorgen die BLE-Außenstellen für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen Fachkompetenz aus unterschiedlichen Bereichen mit und kontrollieren, überwachen und begutachten die Wirtschaftsteilnehmenden aus diversen Branchen. Dabei sind sie sowohl Ansprechpersonen als auch Vermittler und Beratung zugleich – zwischen der Praxis auf der einen und den staatlichen Vorgaben auf der anderen Seite. Hierfür ist der Außendienst sowohl national als auch international auf landwirtschaftlichen Betrieben und in Unternehmen aktiv, aber auch an Flughäfen, auf Großmärkten oder in Häfen. Ob Obst oder Gemüse, Hanf, Hopfen, Holz oder Getreide, Biomasse oder tierische Erzeugnisse – der BLE-Prüfdienst nimmt jeden Tag in ganz Deutschland alles unter die Lupe, bevor es eingelagert wird oder auf den Markt kommt. So leistet er einen wichtigen Beitrag für eine sichere Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten, produziert von einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in starken ländlichen Räumen.
Der Innendienst der Außenstellen ist die zentrale Schaltstelle für Verwaltung, Fachreferate und Wirtschaftsbeteiligte. Er organisiert, koordiniert, lenkt und unterstützt die Prüftätigkeiten der etwa 100 Kolleginnen und Kollegen des Außendienstes und bietet Dienstleistungen sowie Ansprechpersonen für alle Beteiligten.
Beraten und Probleme lösen – der Alltag unserer Prüfdienst-Teams
In einem Interview auf der Bundesgartenschau in Mannheim 2023 gibt Waldemar Rebmann, stellvertretender Außenstellenleiter München (Referat 433), einen Einblick in seine Arbeit, bei der sich alles um Obst und Gemüse dreht.
Ihr Büro befindet sich mitten auf dem Frankfurter Flughafen, wo sicherlich viel Betrieb herrscht. Da kommen doch täglich Unmengen an Waren an. Wie kontrollieren Sie das alles?
Wir kontrollieren stichprobenartig und sind dabei nur für sogenannte Drittländer zuständig. Das sind Staaten, die nicht zur EU gehören. Im Vorfeld wird eine Risikobewertung aufgestellt, bei welchen Warenarten und bei welchem Land genauer hingeschaut werden muss. Hier greifen wir auf Daten in unserem IT-System "Quakon" zurück und orientieren uns an einem Ampelsystem: Keine Farbe oder Grün bedeutet, dass wir nach eigenem Ermessen kontrollieren können. Bei Gelb sollten wir reinschauen und bei Rot müssen wir es.
Was passiert mit Ware, die die Prüfende beanstanden? Wird das alles vernichtet und landet im Schredder oder gibt es nachhaltige Verwendungsmöglichkeiten?
Ich würde sogar sagen, dass es ausschließlich nachhaltige Lösungen gibt. Die Kundschaft kann entscheiden, ob sie die beanstandete Ware zurücknimmt oder sie in Nicht-EU-Länderverkauft. Eine weitere Möglichkeit ist beispielsweise die Biogasanlage: Wir hatten vor einigen Jahren einen Fall, wo drei Container verschimmelte Bananen ankamen – hier war nichts mehr zu retten. Da wir niemanden im Regen stehen lassen, konnten wir hier vermitteln und so helfen.
Qualitätskontrolle und Zoll: Gehört das zusammen oder ist das eine ungewöhnliche Assoziation?
Wir gehören nicht zum Zoll. Gleichwohl arbeiten wir eng mit den örtlichen Zollstellen zusammen. Der Prüfdienst der BLE erledigt seine Arbeit, bevor der Zoll am Zuge ist. Unsere Rolle ist es, zu prüfen und zu beraten. Unseren Job machen wir nach EU-Richtlinien und sorgen für Sicherheit, damit keine schlechte Ware in Umlauf kommt.
