Instrumente weiterer Fachplanungen
Vielfältige Instrumente anderer Fachplanungen können die grüne Infrastruktur integriert mitentwickeln. So entsteht auch die Chance, Ressourcen zu bündeln. Im Folgenden geht es exemplarisch um Klimaanpassungs- und Klimaschutzkonzepte, Instrumente des Wasserrechts und Instrumente der Verkehrs- und Mobilitätsplanung.
Klimaanpassungs- und Klimaschutzkonzepte
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und lokal angepasste Ziele und Maßnahmen zu formulieren, sind Klimaanpassungs- und Klimaschutzkonzepte und ähnliche Strategien ein sinnvolles Instrument. Insbesondere die Klimaanpassungskonzepte umfassen Handlungsfelder, die sich auf Stadtgrün beziehen und befassen sich beispielsweise mit der Anpassung an Hitze oder Starkregenereignisse. Je nach lokaler Problemlage gibt es auch Strategien, die sich nur mit einem Thema wie der Hitzeanpassung befassen. In diesen Konzepten kann herausgestellt werden, wie die grüne Infrastruktur mit ihren Ökosystemleistungen zur Klimaanpassung beitragen kann und weiterentwickelt werden sollte. Auf Ebene des Quartiers können auch kleinräumige Strategien zum Umgang mit Wasser oder Hitze zum Beispiel im Rahmen von Stadtentwicklungskonzepten entwickelt werden.
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Instrumente des Wasserrechts
Synergien bestehen im Bereich Wasser insbesondere mit Strategien zu Hochwasserschutz, Überflutungsvorsorge und verbessertem Regenwassermanagement, die häufig eine Erweiterung der Retentionsflächen und damit eine Mehrung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen vorsehen.
Nennenswert ist zudem die Wasserrahmenrichtlinie, die einen integrativen Ansatz zum Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer verfolgt und zahlreiche Anknüpfungspunkte bietet, um grüne Infrastruktur zu integrieren und Synergien zu entwickeln. Renaturierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit können helfen, Ressourcen zu bündeln und Flächen multifunktional zu gestalten – im Sinne des Hochwasserschutzes und zur Schaffung von Erholungsflächen und Habitaten.
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Instrumente der Verkehrs- und Mobilitätsplanung
Die Ziele der kommunalen Verkehrsentwicklungsplanung können mit Zielen der urbanen grünen Infrastruktur verknüpft werden, um nachhaltige Mobilität zu fördern und Synergien zwischen grauer und grüner Infrastruktur zu schaffen. Um die Verkehrswende voranzubringen, entwickeln viele Städte Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Bereich Mobilität. Diese Strategien werden als Kommunale Mobilitätskonzepte oder Urbane Mobilitätspläne (SUMP) bezeichnet und für die gesamte Stadt aufgestellt.
Weiterhin gibt es vor allem in größeren Städten spezifische Strategien zur Förderung des Fuß- oder Radverkehrs oder auch Schulwegpläne für eine sichere und eigenständige Mobilität von Kindern.
Verkehrsentwicklungsplanungen bieten Chancen, partizipativ und sektorenübergreifend nicht nur Anforderungen an eine nachhaltige Mobilität zu formulieren, sondern auch öffentliche (Verkehrs)Räume neu zu gestalten und Flächen anders nutzbar zu machen. Sommerstraßen und andere temporäre Umgestaltungen des Straßenraums bieten über Verkehrsexperimente die Möglichkeit, andere Raumnutzungen zu erproben und das Potenzial zur Neugestaltung von Stadträumen erlebbar zu machen.
Bei einer Umgestaltung von Straßen sollten Begrünung und insbesondere Baumstandorte zur Beschattung und als Lebensraum sowie Elemente der wassersensiblen Stadt zur Versickerung rechtzeitig bedacht werden.
Im Zusammenspiel mit der Verkehrsplanung besteht ein Flächenkonflikt zwischen der Schaffung von privaten Stellplätzen und unversiegelten Grünflächen. Einige Städte haben die Stellplatzpflicht abgeschafft, was neue Potenziale für Grünräume schaffen kann.
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Die Inhalte dieser Seite basieren auf dem F+E-Vorhaben „Grüne Infrastruktur im urbanen Raum: Grundlagen, Planung und Umsetzung in der integrierten Stadtentwicklung“ (BfN, 2017) und wurden in Teilen geringfügig verändert und ergänzt.