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Bundesamt für Naturschutz

Afrika

Das BfN arbeitet seit vielen Jahren mit Partner*innen und Organisationen in afrikanischen Ländern und Regionen zusammen. Dabei hat sich die Kooperation im Kontext Biosphärenreservate als Schwerpunkt entwickelt. Biosphärenreservate sind Modellregionen, die partizipativen Naturschutz mit sozio-ökonomischer Entwicklung, Bildung und Forschung verknüpfen. Dadurch stellen sie ein hilfreiches Instrument zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele dar.

Das BfN förderte in den letzten Jahren auf dem afrikanischen Kontinent aber auch Projekte zu anderen Themen, z.B. zur nachhaltigen Nutzung der Heilpflanze Teufelskralle, zur Identifikation des Ursprungs von illegal gehandeltem Elfenbein oder zu „Cotton made in Africa“. Aktuell unterstützt das BfN  Vorhaben, die sich mit der Anwendung von verfügbaren „Tools“ im Bereich der Fernerkundung für das Management natürlicher Ressourcen befassen. 

Förderung von UNESCO-Biosphärenreservaten im südlichen Afrika

Als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung können Biosphärenreservate einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der siebzehn globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) leisten. Durch den Schutz der Natur in der Kernzone der Biosphärenreservate können natürliche Ressourcen auch für zukünftige Generationen erhalten werden. Naturverträgliche Einkommen-generierende Maßnahmen in der Entwicklungszone der Biosphärenreservate und Bildungsangebote insbesondere für junge Menschen schaffen Perspektiven. In enger Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern und der Deutschen UNESCO-Kommission unterstützt das BfN die Einrichtung und das Management von Biosphärenreservaten, den Austausch und die regionale Vernetzung der Akteure sowie die Identifikation von Best Practices im südlichen Afrika.

Berglandschaft mit Fluss in Südafrika
Drakensberge, Südafrika

UNESCO-Biosphärenreservate - Managementhandbuch Afrika

Mit der Unterstützung der Erarbeitung eines Managementhandbuches für Biosphärenreservate in Afrika hat das BfN einen Beitrag dazu geleistet, Praktikern die Umsetzung des UNESCO-MAB Programms zu erleichtern.

Das umfangreiche Handbuch wurde von einem Team afrikanischer Experten verfasst und von der Deutschen UNESCO-Kommission zusammengestellt. Es enthält viele hilfreiche Anregungen und Empfehlungen zu konkreten Managementfragen wie nachhaltiger Ressourcennutzung, Risiko- und Konfliktmanagement, Planung, Partizipation etc. Das Handbuch liegt in englischer, französischer und portugiesischer Sprache sowie als Kurzform vor.

UNESCO-Biosphärenreservate - Pilotgebiete für Vogelschutz und -monitoring in Afrika (AfriBirds)

Das Projekt wurde vom NABU und BirdLife mit Unterstützung von AfriMAB (dem Netzwerk afrikanischer Biosphärenreservate) von 2016 bis 2019 durchgeführt. 

In diesem Zusammenhang wurde in einem partizipativen Prozess mit Vertreterinnen und Vertretern afrikanischer Biosphärenreservate eine Methode zum Vogelmonitoring entwickelt, die von Birdlife-Partnern und staatlichen Organisationen in Nigeria und der Elfenbeinküste getestet, angepasst und umgesetzt wurde. Die Methode steht in einer Monitoring-Toolbox als frei verfügbares Onlinemodul zur Verfügung.

UNESCO-Biosphärenreservate – Einrichtung und Entwicklung in Äthiopien

Äthiopien ist eines der bevölkerungsreichsten Länder Afrikas. Der starke Zuwachs der Bevölkerung verursacht einen enormen Druck auf die natürlichen Ressourcen des Landes. So reduzierte sich z.B. im letzten Jahrhundert die Waldfläche von ca. 40% auf 3% der Landesfläche. Davon betroffen waren auch die Wildkaffeewälder des Landes. Der Kaffeestrauch stammt ursprünglich aus dem äthiopischen Hochland.

Heute stellen wild vorkommende Kaffeesorten einen genetischen Pool für moderne Kaffeezüchtungen dar. Um die letzten Wildkaffeewälder Äthiopiens zu schützen und eine nachhaltige Nutzung zu erlangen, engagierte sich das BfN in den letzten 15 Jahren, zusammen mit äthiopischen und anderen deutschen Partner*innen. Dabei stand die Einrichtung und Entwicklung von UNESCO-Biosphärenreservaten im Vordergrund.

Kulturlandschaft im Äthiopischen Hochland
Kulturlandschaft im Äthiopischen Hochland

Fernerkundung für Feuchtgebietsmanagement in Afrika

Ein aktueller Aktionsbereich des BfN in Afrika ist die Förderung von Fernerkundung für das Management von Ökosystemen, z.B. Feuchtgebieten. Kostenfrei abrufbare Satellitendaten können von Managern vor Ort unter anderem dafür genutzt werden, Feuchtgebiete zu klassifizieren, Landnutzungsänderungen zu kartieren, Gefährdungen und Trends zu bewerten sowie erforderliche Maßnahmen besser zu planen und zu kommunizieren. Gemeinsam mit afrikanischen Expertinnen und Experten wurden hierfür im Rahmen eines BfN-geförderten Vorhabens jeweils ein Konsultations- und Capacity Development Workshop durchgeführt und ein englischsprachiges Handbuch entwickelt.

Satellitenbild des Itezhi-Tezhi Reservoir bei Niedrigwasser.
Sentinel-2 Satellitenbild des Itezhi-Tezhi Reservoirs im Kafue Nationalpark, Sambia

EOCap4Africa: Erdbeobachtung in Afrika: Kapazitätsentwicklung für den Erhalt von Ökosystemen und ihren Leistungen

Das Projekt „Erdbeobachtung in Afrika: Kapazitätsentwicklung für den Erhalt von Ökosystemen und ihren Leistungen“ (EOCap4Africa) zielt darauf ab, die Fähigkeiten zukünftiger Wissenschaftler*innen und Naturschutzmanager in der Anwendung von Fernerkundungsdaten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen zu stärken. In enger Zusammenarbeit mit vier afrikanischen Partnerinstituten (Ghana, DRC, Ruanda, Botsuana) aus dem Hochschulbereich wird ein Lehrplan für ein fernerkundliches Mastermodul, mit einem Fokus auf Feuchtgebietsmonitoring, entwickelt.

Feuchtgebiet im Akagera Nationalpark mit Büffel
Feuchtgebiet im Akagera Nationalpark mit Büffel
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