Anwendungen und Wirkungen - Gefährdungen und Schutzmaßnahmen
Elektromagnetische Felder (EMF) treten sowohl in der natürlichen Umgebung des Menschen (Erdmagnetfeld, Gewitter) als auch in zunehmendem Maße im häuslichen und beruflichen Umfeld auf. Das ist auch durch den Einsatz moderner technologischer Verfahren (wie z. B. Schweißen, Elektrolyseverfahren, induktive Erwärmung) mit der vermehrten Anwendung von Gleich- oder langsam bzw. schnell veränderlichen Wechselfeldern mit homogenen, inhomogenen kontinuierlichen oder gepulsten Feldern bedingt.
Elektromagnetische Felder bestehen aus einer magnetischen und einer elektrischen Komponente, die bei niederfrequenten Feldern schwach, bei hochfrequenten Feldern eng miteinander gekoppelt sind. Elektromagnetische Felder (0 Hz bis 300 GHz) haben im Gegensatz zu radioaktiver Strahlung nicht genug Energie, um ionisierend zu wirken.
Der Mensch hat keine Sinnesorgane zur Wahrnehmung von EMF, deshalb sind elektromagnetische Felder nur auf der Grundlage von Mess- und numerischen Simulationsverfahren zu beschreiben und zu beurteilen.
Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder können je nach Frequenz, Modulation und Stärke eine unterschiedliche biologische Wirkung auf den menschlichen Körper haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Effekt, also die messbare Veränderung eines Parameters, eine relevante physiologische oder sogar gesundheitsschädliche Wirkung hat.
Nachgewiesene Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen, die bis zu gesundheitsschädlichen Schädigungen führen können, sind Kurzzeitwirkungen wie Reizwirkungen (nichtthermische Wirkungen) statischer und niederfrequenter Felder (0 bis 100 kHz) auf Sinnesorgane, Nerven und Muskeln (unterhalb einer Reizschwelle keine Wirkung!) und Wärmewirkungen hochfrequenter Felder (100 kHz bis 300 GHz) durch Absorption der Strahlungsenergie im Körpergewebe. Im Übergangsbereich (100 kHz bis 10 MHz) zwischen Nieder- und Hochfrequenzbereich gehen Reiz- in Wärmewirkungen über.