Schwerpunktprogramm: Sicherheit und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt

KI, Big Data, mobile Arbeit, Industrie 4.0 - die Arbeitswelt befindet sich im digitalen Wandel. Mit diesem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt trägt die BAuA dazu bei, diese Veränderungen menschengerecht zu gestalten.

Beschäftige in Serverraum spiegelt sich in Plexiglasscheibe
© iStock/mediaphotos

Die Digitalisierung prägt seit einigen Jahrzehnten unsere zunehmend vernetzte Welt. In den letzten Jahren aber hat der technologische Wandel die Arbeitswelt so stark durchdrungen, dass eine deutliche Veränderung der Arbeit an sich spürbar wird. Das betrifft zum einen konkrete Technologien wie Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten, Künstliche Intelligenz (KI) oder die Verwendung komplexer Massendaten (Big Data). Zum anderen begünstigen neue Technologien Entwicklungen wie Flexibilisierung, Mobilität und ständige Erreichbarkeit – mit Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit von Beschäftigten.

Im übergreifenden Forschungsschwerpunkt "Sicherheit und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt" leistet die BAuA einen aktiven Beitrag zu den zentralen Fragen der Gestaltung künftiger Arbeitswelten. Die menschengerechte Gestaltung der Arbeit wird konsequent mitgedacht: Die Risiken für Beschäftigte werden genauso in den Blick genommen wie neue Gestaltungsspielräume. Auch die Anforderungen, die sich aus der Digitalisierung für den betrieblichen und überbetrieblichen Arbeitsschutz ergeben, werden analysiert.

Die Bewertung der menschzentrierten Arbeitsgestaltung in der digitalen Transformation baut dabei auf Kriterien auf, die in der Arbeitswissenschaft seit langem etabliert sind. Teils bleiben diese in der Digitalisierung unverändert relevant – z. B. Anforderungsvielfalt oder Zeitelastizität. Teils werden Kriterien in der Digitalisierung wichtiger und müssen daher justiert oder erweitert werden – dazu zählen u. a. die Interaktions- und die Lernförderlichkeit von Arbeitsaufgaben. Zusätzlich werden neue Kriterien durch die Digitalisierung erst relevant. Hierzu zählen etwa Technikzuverlässigkeit oder neue Flexibilitätsmöglichkeiten. Darüber hinaus spielen übergreifende, wertegebundene Kriterien eine wichtige Rolle: z. B. die Berücksichtigung von Individualität und Diversität, der menschzentrierte Einsatz technischer Innovationen sowie die Forderung nach klarer Verantwortlichkeit für den Arbeitsschutz.

Das Schwerpunktprogramm gliedert sich in drei Komponenten:

  1. systematisches Monitoring des technologischen Wandels und seiner Auswirkungen auf Arbeitsbedingungen (Monitoring der digitalen Arbeitswelt): In der öffentlichen Diskussion zu den Folgen der Digitalisierung für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit tauchen verschiedenste Wunschvorstellungen und Ängste auf. Unsere Forschung liefert Fakten, um die Diskussion zu versachlichen.
  2. tätigkeitsspezifische Analyse der Auswirkungen des digitalen Wandels sowie der Erarbeitung menschzentrierter Leitbilder für das Arbeiten in einer digitalisierten Arbeitswelt (Tätigkeiten im digitalen Wandel): Gegliedert nach objektbezogenen, informationsbezogenen und personenbezogenen Tätigkeiten sowie dem Führen und Managen analysieren wir, wie sich Tätigkeiten in der Digitalisierung verändern.
  3. Systematisierung von (neuen) Anforderungen für den technischen und organisatorischen Arbeitsschutz (Arbeitsschutz und Digitalisierung): Digitale Technologien bestimmen zunehmend den Arbeitsprozess. Arbeitsschutz wird so dynamischer und komplexer. Wir erforschen Ist und Soll wirkungsvoller Arbeitsschutzstrukturen in der digitalen Welt.

baua: Aktuell - Ausgabe 3/2022

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Monitoring der digitalen Arbeitswelt

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In der öffentlichen Diskussion zu den Folgen der Digitalisierung für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit tauchen verschiedenste Wunschvorstellungen und Ängste auf. Unsere Forschung soll Fakten liefern, um die Diskussion zu versachlichen.

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Tätigkeiten im digitalen Wandel

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Macht die Digitalisierung menschliche Arbeit überflüssig? Das ist unwahrscheinlich. Doch die von Menschen übernommenen Tätigkeiten werden sich verändern.

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Arbeitsschutz und Digitalisierung

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Die Digitalisierung fordert den Arbeitsschutz heraus: Orts- und zeitflexibles Arbeiten macht Arbeitsprozesse schwerer einsehbar. Digitale Technologien bestimmen zunehmend den Arbeitsprozess. Arbeitsschutz wird so dynamischer und komplexer.

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Tagungsdokumentation

Video: Digitalisierung und die menschengerechte Gestaltung von Arbeit

Blogbeitrag

Die Digitalisierung hat Folgen für die Arbeitswelt. Prof. Winfried Hacker, Emeritus der TU Dresden, und Dr. Sascha Wischniewski von der BAuA nehmen im Gespräch unterschiedliche Aspekte des Themas in den Blick - etwa: Welche Bedeutung hat der Handlungsspielraum bei unterschiedlichen Tätigkeiten in der digitalen Arbeitswelt? Müssen die Kriterien zur menschgerechten Arbeitsgestaltung weiterentwickelt werden, um mit der Digitalisierung Schritt zu halten?

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