- Projektnummer: F 2396
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / Universitätsmedizin Greifswald - Institut für Community Medicine
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Um Arbeitsplätze und Maschinen ergonomisch zu gestalten, müssen die Körpermaße der Beschäftigten berücksichtigt werden. Doch welche Werte sollen in der Planung angenommen werden, um möglichst allen betroffenen Beschäftigten gerecht zu werden?
Dieses Forschungsprojekt hatte zum Ziel, einen aussagekräftigen anthropometrischen Datensatz über die Beschäftigten in Deutschland zu erzeugen. Außerdem sollte der Datensatz an zukünftige demografische Entwicklungen anpassbar sein.
Anhand einer repräsentativen Stichprobe für Mecklenburg-Vorpommern wurden zunächst 2.507 dreidimensionale Bodyscans durchgeführt (Study of Health in Pomerania, SHIP-Trend-1). Die Ergebnisse sind mit denen der vorherigen Erhebungswelle kompatibel (SHIP-3), sodass für die Auswertung eine anthropometrische Datengrundlage aus 4.107 Bodyscans zur Verfügung stand. Aus Datenschutzgründen wurde in diesem Projekt eine Methode entwickelt, um die erhobenen Daten in Algorithmen zu überführen. Das Ergebnis ist ein statistisch weitgehend gleichwertiges Abbild der erhobenen Daten, welches jedoch keinen Rückschluss auf die teilnehmenden Personen mehr zulässt.
Da es sich um eine regionale Stichprobe aus Mecklenburg-Vorpommern handelte, wurden die Ergebnisse mithilfe von Angaben aus der für Deutschland repräsentativen Studie zur Gesundheit Erwachsener (DEGS) des Robert Koch-Instituts gewichtet. Die Algorithmen sind so ausgelegt, dass der anthropometrische Datensatz aufwandsarm neu gewichtet werden kann, sobald Ergebnisse aus zukünftigen Erhebungswellen der DEGS vorliegen. Im Ergebnis liegt nun ein umfassender, zukunftssicherer und aussagefähiger anthropometrischer Datensatz für Deutschland vor.
Die Projektergebnisse sind für die Produkt- und Arbeitssystemgestaltung von Bedeutung. Bei Anwendung digitaler Planungstools ermöglicht es der Datensatz, komplexe Zusammenhänge der Körpermaße dreidimensional zu analysieren. So werden bessere Lösungen möglich, die den Beschäftigten ein höheres Maß an Ergonomie bei der Arbeit bieten.