Täglich brauchen wir unsere Zähne als Kauwerkzeuge zum Abbeißen, Zerkleinern und Zermahlen. Dabei müssen sie gewaltigen Kräften standhalten. Unsere Zähne sind auf diese Aufgabe jedoch gut vorbereitet.
Bestandteile unserer Zähne
Mit unseren Backenzähnen zerkleinern wir im Laufe eines 50-jährigen Daseins immerhin mehr als 20 Tonnen Nahrung. Die Kräfte, denen ein Zahn dabei standhalten muss, entsprechen im Extremfall einem Gewicht von bis zu 80 Kilogramm.
Sichtbar ist lediglich die Zahnkrone. Ihr unterer Rand, der Zahnhals, ist von Zahnfleisch umgeben. Den unsichtbaren Teil des Kauinstruments bildet die Wurzel. Sie ist im Kieferknochen verankert und sorgt im Zusammenspiel mit dem Zahnhalteapparat für einen stabilen Halt.
Die kleineren Schneide- und Eckzähne sind mit jeweils einer einzigen Wurzel ausgestattet. Nur die großen Backenzähne hinten (Molare) und die oberen ersten kleinen Backenzähne vorne (Prämolare), die die stärkste Kaubelastung aushalten müssen, verfügen über mehrere Wurzeln. Jeder Zahn baut sich aus verschiedenen Schichten auf.
Diese Zahnschichten bestehen aus folgenden Hartsubstanzen
- Schmelz,
- Zahnbein (Dentin),
- Zement
sowie aus den Weichgeweben
- Zahnmark (Pulpa)
- und Wurzelhaut.
Der Zahnschmelz
Der Zahnschmelz bildet die äußere Schicht der Zahnkrone und besteht fast nur aus Mineralkristallen, welche sich hauptsächlich aus Calcium und Phosphat zusammensetzen sowie Spurenelementen wie Magnesium und Fluorid. Der Schmelz ist die härteste Substanz, die der menschliche Körper bildet.
Ist Fluorid als Zusatz in Zahnpasta giftig?
Regelmäßig kursieren im Internet Warnungen vor fluoridhaltiger Zahnpasta. Die zugesetzten Fluoride, so heißt es in verschiedenen Social-Media-Beiträgen, seien gesundheitsschädlich, hochgiftig oder krebserregend.
Tatsächlich sind Fluoride in der richtigen Dosierung nicht schädlich, sondern sind wichtig für die Gesundheit unserer Zähne: Sie schützen den Zahnschmelz, hemmen das Wachstum von säurebildenden Bakterien und beugen Karies vor.
Trotz seiner enormen Härte ist er jedoch zugleich elastisch, was ihn besonders widerstandsfähig macht und vor dem Zerbrechen schützt. Je mehr Fluorid er enthält, desto widerstandsfähiger ist der Zahnschmelz gegen Säureattacken. Da er nicht in der Lage ist, sich zu regenerieren, ist dieser Schutz für ihn besonders wichtig.
Dentin oder Zahnbein
Unterhalb des Zahnschmelzes liegt das Zahnbein oder Dentin, ein knochenartiges, elastisches Gewebe, das den größten Anteil des Zahnes ausmacht und als eine Art Grundgerüst dessen äußere Form bestimmt. Es erstreckt sich bis zur Spitze der Zahnwurzel, ist härter als Knochen, aber sehr viel weicher als Zahnschmelz und deshalb auch weniger widerstandsfähig gegen Säuren. Dentin ist im Gegensatz zum Schmelz aber ein lebendes Gewebe, das bis ins hohe Alter immer wieder neu gebildet werden kann und somit in gewissen Dimensionen regenerierbar ist.
Es ist von feinen Kanälchen, den sogenannten Dentintubuli, durchzogen, in denen sich dünne Nervenfasern und spezielle Zellfortsätze aus dem Zahnmark befinden, welche dem Aufbau von Dentin dienen. Außerdem enthalten sie noch eine wässrige Flüssigkeit (Dentinliquor).
Die Pulpa
Das relativ weiche Zahnmark, im Fachjargon als Pulpa bezeichnet, liegt in einem Hohlraum im Inneren des Zahns, der Pulpahöhle, und versorgt das Zahnbein mit Nährstoffen. Das umgangssprachlich auch als Nerv bezeichnete Zahnmark besteht aus Blutgefäßen, Nervenbahnen, Bindegewebe und Zellen zur Bildung von Zahnbein.
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Zahnaufbau: Das Zahnbett
Dafür, dass der Zahn im Kiefer verankert ist, sorgt der Zahnhalteapparat (Parodontium) oder auch Zahnbett. Dazu werden all jene Gewebsanteile gerechnet, welche den Zahn im Zahnfach (Alveole) des Kieferknochens halten, bei Belastung abfedern und den Zahn ernähren, also Zahnfleisch (Gingiva), Alveolarknochen, Wurzelzement und Wurzelhaut. Die Zahnwurzel befindet sich im Zahnfach, das aus dem Alveolarknochen gebildet wird.
Das Zahnfleisch stellt den äußeren Abschluss des Zahnhalteapparats dar. Ihm kommt die wichtige Aufgabe zu, das darunter liegende Wurzelgewebe gegen schädliche Einflüsse aus der Mundhöhle, wie beispielsweise Bakterien, im Sinne einer Barriere abzudichten.
Das Wurzelzement ist eine dünne mineralisierte Schicht, die die Zahnwurzel vom Zahnhals bis zur Wurzelspitze umgibt und über Faserzüge mit dem Zahnfach verbunden ist. Denn der Zahn ist nicht fest mit dem Knochen verwachsen, sondern mit Hilfe dieses Faserapparates lediglich darin aufgehängt, was ihm zwar Halt, aber gleichzeitig auch eine gewisse Beweglichkeit verleiht. Zusätzlich unterstützen die Fasern, die sich bei Kaubelastung strecken, den Knochenaufbau, indem sie Knochen bildende Zellen stimulieren.
Die Wurzelhaut (Parodontalligament oder Desmodont) umgibt beim gesunden Zahn den gesamten Wurzelbereich und füllt den Raum zwischen Zahnwurzel und knöchernem Zahnfach, den sogenannten Parodontalspalt aus. Die Aufgabe dieses Bindegewebes ist es, den Kaudruck beim Zubeißen abzufedern. Ein wichtiger Bestandteil dieser Wurzelhaut sind Nerven, aber auch Blut- und Lymphgefäße.
Sowohl die Milch- als auch bleibenden Zähne sind schon vor der Geburt im Kiefer angelegt. Im Erwachsenenalter enthält das Gebiss, je nachdem, ob die Weisheitszähne angelegt sind, 28 bis 32 Zähne, je 14 beziehungsweise16 im Ober- und Unterkiefer. Das Milchgebiss besteht dagegen nur aus 20 Zähnen. Der erste Milchzahn bricht etwa um den sechsten Lebensmonat durch. Der Durchbruch der bleibenden Zähne beginnt in der Regel um das 6. Lebensjahr herum.
Um welchen Zahn handelt es sich: Schneide- oder Mahlzahn?
Die einzelnen Zähne unterscheiden sich stark in ihrer Form und Funktion. Die vier vorne im Kiefer sitzenden flachen Schneidezähne (Incisivi), dienen mit ihren dünnen, scharfen Kanten dem Abbeißen beziehungsweise dem Zerteilen der Nahrung. Rechts und links der Schneidezähne befindet sich jeweils ein Eckzahn (Caninus).
Er hat im gesamten Gebiss die längste Wurzel und ist besonders robust. Neben den Eckzähnen liegen auf beiden Seiten des Kiefers je zwei kleine Backenzähne (Prämolaren). Ihre Kauflächen sind mit kleinen Höckern und Grübchen (Fissuren) versehen, die die Speise beim Kauvorgang erfassen und weiter zerkleinern.
Nach den kleinen folgen je zwei große Backenzähne (Molaren). Weil sie die Nahrung besonders fein zerkleinern, werden sie auch Mahlzähne genannt. Im Unterschied zu den kleinen Backenzähnen haben sie mehrere Wurzeln und sind dadurch besonders fest im Kieferknochen verankert.
Am hinteren Ende des Kiefers können die Weisheitszähne (Sapientes) liegen. Sie brechen zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr durch, allerdings sind sie häufig auch im Knochen „verkeilt“ und somit am Durchbruch behindert; außerdem sind sie oftmals auch gar nicht im Kiefer angelegt.
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Was bedeutet das Zahnschema beim Zahnarzt oder der Zahnärztin?
Haben Sie sich auch schon mal über die geheimnisvollen Zahlen gewundert, die die Zahnärztin oder der Zahnarzt während der Untersuchung nennt? Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Um jeden Zahn eindeutig identifizieren können, bezeichnen Zahnmediziner sie nach einem international einheitlichen Zahlensystem = Internationales FDI-Schema (Fédération Dentaire Internationale). Dieses weist jedem Zahn eine zweistellige Zahl zu, eine Art Hausnummer. Die erste Zahl sagt aus, in welchem der vier Quadranten, in die man das Gebiss einteilt, sich der Zahn befindet.
Die Quadranten des bleibenden Gebisses werden von eins bis vier durchnummeriert, die des Milchgebisses mit den Ziffern fünf bis acht belegt. Die zweite Ziffer gibt die genaue Lage des Zahnes im jeweiligen Quadranten an. Dafür werden die Zähne beim mittleren Schneidezahn beginnend bis zum Weisheitszahn von eins bis acht durchnummeriert. Spricht der Zahnarzt/ die Zahnärztin zum Beispiel von Zahn 1/8, so ist damit der Weisheitszahn gemeint, der auf der rechten Seite des Oberkiefers liegt.