Medikamente gegen Unfruchtbarkeit

Gleich ein wichtiger Hinweis am Anfang: Alle in diesem Artikel angesprochenen Medikamente haben Wirkungen und Nebenwirkungen! Wenn auch auf den Beipackzetteln gewisse Dosierungsempfehlungen stehen, gehören sie ausschließlich in die Hand erfahrener Ärztinnen und Ärzte und sind in keinem Fall zur Selbstbehandlung geeignet!

Für viele Paare, die unter Fertilitätsstörungen leiden, sind Medikamente der erste Schritt zur Behandlung. Millionen von Frauen auf der Welt werden jährlich Medikamente verschrieben, wie z.B. Clomifen, und sie werden seit mehr als dreißig Jahren ohne gesundheitliche Risiken erfolgreich angewendet. Die Medikamente begünstigen den Eisprung, indem sie zum Beispiel Hormone in der Hirnanhangdrüse stimulieren eine oder mehrere Eizellen heranreifen zu lassen, die sich jeden Monat von den Eierstöcken ablösen. Für Frauen, die nur selten oder unregelmäßig einen Eisprung haben, sind diese Medikamente wie eine Wunderkur.

Die Medikamente und ihre Wirkung

Die beiden am häufigsten verschriebenen Wirkstoffe zur Behandlung der Unfruchtbarkeit bei Frauen sind Clomifencitrat (Markennamen sind: ClomHexal50, Clomifen) oder HMG, abgekürzt vom englischen "human menopausal gonadotrophin" (Markennamen: Menogon, Puregon), das zusammen mit HCG, abgekürzt vom englischen "human chorionic gonadotrophin", (Markenname: Choragon) angewendet wird.

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Medikamente gegen Unfruchtbarkeit werden auch bei Männern eingesetzt, die einen Hormonmangel in der Hirnanhangdrüse haben, der die Hoden des Mannes daran hindert ein Signal zu empfangen, Spermien zu produzieren.

Sowohl Clomifen, das täglich als Tablette eingenommen wird, als auch HMG, welches injiziert wird, regen die Hirnanhangdrüse an, mehr luteinisierendes Hormon ( ein Hormon der Hirnanhangdrüse) und Follikel stimulierende Hormone zu produzieren. Das regt die Eierstöcke an eine oder mehrere Eizellen zu produzieren und reifen zu lassen.

Wenn die gewünschte Wirkung ausbleibt, kann Ihr Arzt mit einem Bluttest die Hormonwerte überprüfen oder in der Zyklusmitte die Eierstöcke per Ultraschall untersuchen, um zu sehen, ob sich Follikel entwickeln.

In jedem Fall wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin diese Medikamente nur in enger Verknüpfung mit Kontrollen durchführen, d.h. er wird Ultraschall- und auch hormonelle Untersuchungen machen. Ansonsten steigt die Wahrscheinlichkeit dass es Drillinge oder noch mehr Kinder werden.

Bei wem nutzen die Medikamente?

Medikamente gegen Unfruchtbarkeit können bei Frauen sinnvoll sein, die unregelmäßig oder selten einen Eisprung haben, oder bei Frauen, bei denen es auf Grund nachgewiesener hormoneller Störungen zu keiner Schwangerschaft kommt.

So wie es bei Frauen wichtig ist, einen ausgewogenen Hormonspiegel zu haben, damit regelmäßig ein Eisprung erfolgt, so benötigen Männer bestimmte Hormone, um gesunde Spermien zu produzieren. Erstaunlicherweise kontrollieren die gleichen Substanzen (luteinisierendes Hormon und Follikel stimulierendes Hormon) diesen Fortpflanzungsablauf bei Männern und Frauen.

Aus diesem Grund werden Medikamente gegen Unfruchtbarkeit bei Männern manchmal zur Behandlung von hormonellem Ungleichgewicht angewendet, wenn es im Zusammenhang mit geringer Spermienmenge oder schlechter Spermienqualität und Spermienbeweglichkeit steht. Medikamente haben allerdings nur dann eine Wirkung, wenn die Ursache der Fehlsteuerung in der Hirnanhangdrüse liegt.

Wie lange dauert die Behandlung?

Laut Forschung ist es möglich, die Medikamente bis zu zwölf Zyklen einzunehmen. Bei Medikamenten, die einen Eisprung herbeiführen, sinkt erfahrungsgemäß aber die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft nach 6 Monaten auf unter 20%. Deswegen erscheint es nicht unbedingt sinnvoll, die Therapie länger als ein halbes Jahr zu machen.

Nach zwölf Zyklen wird die Einnahme gesundheitlich bedenklich. Das trifft aber nicht auf kürzere Anwendungszeiten zu.
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