Wenn das Baby Blähungen hat

Mutter hält ihr weinendes Baby
Bildnachweis: Thinkstock

Was sind Blähungen?

Blähungen sind Luft und andere Gase im Bauch. Sie gelangen in den Bauch Ihres Babys, wenn es trinkt, weint oder einfach nur atmet. Blähungen können bei Ihrem Baby ein Völlegefühl auslösen, auch wenn es noch nicht genug Milch hatte.

Und natürlich, das ist bei Ihrem Baby nicht anders als bei Ihnen, können Blähungen dazu führen, dass Ihr Baby sich nicht wohlfühlt.

Woran erkenne ich, dass mein Baby Blähungen hat?

Einige Babys haben heftig mit Luft im Bauch zu kämpfen und müssen nach jeder Milch-Mahlzeit ein Bäuerchen machen. Andere wiederum haben gar keine Probleme.

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Während Sie es füttern, hört Ihr Baby vielleicht plötzlich auf, an der Flasche oder an Ihrer Brust zu saugen. Stattdessen beginnt es zu weinen oder es verweigert Ihre zweite Brust.

Vielleicht ist das Gesicht Ihres Babys schmerzverzerrt, es windet sich oder es schneidet Grimassen, insbesondere wenn Sie es nach dem Stillen hinlegen wollen.

Wird mein Baby auch Blähungen bekommen, wenn ich es stille?

Still-Babys haben zwar in der Regel weniger mit Blähungen zu kämpfen als "Flaschen-Kinder", aber auch sie können Blähungen haben. Dass Stillbabys weniger Blähungen haben, liegt daran, dass sie, wenn sie richtig angelegt werden, den Milchfluss besser kontrollieren können, langsamer saugen und dabei weniger Luft schlucken. Auch dass Stillbabys häufiger und dafür weniger trinken, trägt dazu bei, dass sie weniger Blähungen haben.

Dennoch müssen auch Babys, die die Brust bekommen, oftmals ein Bäuerchen machen, und zwar insbesondere dann, wenn sie schnell trinken und/oder Sie einen besonders starken Milchspendereflex haben.

Wie kann ich Blähungen verhindern, wenn mein Baby die Flasche bekommt?

Durch die Konstruktion der Flasche und des Saugers kann es sein, dass Ihr Baby zwischen den Schlucken auch viel Luft aufnimmt. Daher sollten sie vor allem drei Dinge beim Füttern beachten:
  1. Füttern Sie Ihr Baby in einer möglichst aufrechten Position statt in liegender Haltung
  2. Achten Sie auf die Neigung der Flasche. Die Milch sollte die Luft aus dem Sauger vollständig verdrängt haben.
  3. Lassen Sie Ihr Baby nach jeder Mahlzeit ein "Bäuerchen" machen

Wie bringe ich mein Baby dazu, ein Bäuerchen zu machen?

Zunächst einmal lassen Sie Ihr Baby fertig trinken. Unterbrechen Sie es nicht zwischendrin, sonst schluckt es mehr Luft als nötig. Erst am Ende der Mahlzeit ist die Zeit für das Bäuerchen gekommen - nicht, wenn Ihr Baby kurz den Sauger an der Flasche loslässt oder wenn Sie beim Stillen die Brust wechseln.

Wenn es an der Zeit ist, ein Bäuerchen zu machen, dann reiben Sie Ihrem Baby den Rücken oder klopfen Sie sanft auf seinen Rücken. Achtung: Oft kommt beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch. Schützen Sie daher Ihre Kleidung, indem Sie sich ein Tuch unterlegen.

Es gibt drei gängige Haltungen, die Eltern einnehmen, damit ihr Baby sein Bäuerchen machen kann. Probieren Sie aus, welche für Sie und Ihr Baby die Angenehmste und Einfachste ist:

Über der Schulter: Nehmen Sie Ihr Baby in die Armbeuge und legen Sie seinen Kopf über Ihre Schulter. Stützen Sie seinen Po mit Ihrem Arm ab. Mit dem anderen Arm reiben Sie den Rücken Ihres Babys oder Sie klopfen ihn sanft. Da sich das Kind in einer gestreckten, aufrechten Position befindet, eignet sich diese Methode oftmals sehr gut.

Aufrechtes Sitzen: Setzen Sie Ihr Baby auf Ihren Schoß. Sein Rücken zeigt zu Ihrem Bauch. Greifen Sie unter einem seiner Arme durch, um es von vorne zu stützen. Dann können Sie seinen Oberkörper leicht nach vorne neigen. Mit der freien Hand können Sie seinen Rücken reiben oder abklopfen.

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Kopfüber auf Ihrem Schoß: Legen Sie Ihr Baby mit dem Gesicht nach unten auf Ihrem Schoß - natürlich so, dass es noch gut Luft bekommt. Halten Sie es mit der einen Hand gut fest, und klopfen Sie mit der anderen sanft auf den Rücken oder reiben Sie diesen.

Mein Baby hat Schwierigkeiten, sein Bäuerchen zu machen. Was kann ich tun?

Es kann auch sein, dass das noch nicht ausgereifte Verdauungssystem Ihres Babys der Luft die Weiterreise in den Darm erlaubt hat - was es noch schwerer macht, sie wieder loszuwerden. Sie werden also eine Weile länger klopfen oder streicheln, vielleicht auch mal die Position wechseln müssen, damit Ihr Baby hörbar aufstößt. Manche Babys werden die Luft auch nur durch Schluckauf los.

Wenn Ihr Baby auch nach einigen Minuten immer noch kein Bäuerchen gemacht hat, kann das heißen, dass es das auch nicht braucht. Aber wenn es sich sichtlich unwohl fühlt, dann bleibt Ihnen nichts weiter übrig, als es weiter zu versuchen.

Gibt es Medikamente oder alternative Heilmittel, die helfen können?

Wenn Ihr Baby unter heftigen Blähungen leidet, dann gehen Sie mit ihm zum Kinderarzt/zur Kinderärztin. Er/Sie kann Ihnen einen Medikament wie beispielsweise Lefax® empfehlen, das auch gegen Koliken eingesetzt wird. Lefax® enthält Simethicone. Das ist ein so genannter Entschäumer. Er bindet das Gas in größere Blasen, die Ihr Baby leichter aufstoßen kann als unzählige Minibläschen.

Manche Hebammen empfehlen gegen Blähungen Kümmelzäpfchen, Windsalbe® oder Kümmel-Fenchelöl: Die letzteren beiden reiben Sie Ihrem Baby auf den Bauch.

Die meisten Babys wachsen aus der Bäuerchen-Phase bald heraus. Sobald Ihr Baby agiler wird und sich selbst fortbewegen kann, muss es kein Bäuerchen mehr machen, weil es sich selbst in eine gute Haltung dafür bringen kann.
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