Medizin
Aufnahme von Plastikpartikeln �ber die Nahrung belegt
Montag, 9. September 2019
Wien � Wissenschaftler finden Mikroplastik in menschlichen Stuhlproben � diese Mel�dung machte im Oktober 2018 die Runde. Anlass war der Bericht einer Wiener Arbeits�gruppe auf der europ�ischen Jahreskonferenz der Gastroenterologen (UEG). Inzwischen wurden die Ergebnisse von Experten gepr�ft (Peer Review) und sind in Annals of Internal Medicine erschienen (2019; doi: 10.7326/M19-0618i).
Die Forscher hatten jeweils eine Stuhlprobe von 8 Probanden untersucht. Nach einer Vor�behandlung filterten sie alles heraus, was gr��er als 50 μm war und z�hlten 20 Plastik�partikel pro 10 g Stuhl. Die gr��ten Partikel ma�en 500 μm.
Insgesamt untersuchten sie die Proben mit Hilfe von Infrarot-Spektroskopie auf 10 ver�schie�den Kunststofftypen und detektierten 9 davon in den Proben. Dabei waren Partikel aus Polypropylen und Polyethylentherephthalat (PET) am h�ufigsten.
Den Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit am Bundesinstitut f�r Risikobewertung (BfR), Alfonso Lampen, �berraschen die Ergebnisse nicht. Eine orale Exposition sei be�kannt, folglich m�sse auch eine Ausscheidung stattfinden. �Die Relevanz des Beitrages liegt darin, das es ein weiterer Beleg f�r die Aufnahme von Plastikpartikeln �ber die Nahrung ist.�
Ein zur Studie geh�riges Editorial zeigt offene Forschungsfragen und Ungereimtheiten in diesem Forschungsfeld auf; beispielsweise �bersteige die gefundene Anzahl an Plastik�par�ti�keln in den Ausscheidungen auf ein Jahr hochgerechnet die Anzahl an bisher verrmuteten aufgenommenen Partikeln.
Die kommentierenden Autoren weisen im Zuge dessen auf den gro�en Bereich des Mi�kro�plastiks aus der Luft hin, der eine weitere Eintragsquelle in den menschlichen K�rper darstellt. © gie/aerzteblatt.de