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Energieaufsicht - Ziele und Strategien

Die Bewältigung des Klimawandels und der damit verbundene Umbau des Energiesystems ist eine der großen Aufgaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Diese Aufgabe erfordert den globalen Blick, internationale Vereinbarungen und nationale Strategien. Sie nimmt aber auch die regionalen Akteure in die Pflicht.

  • In der Klima- und Energiepolitik nimmt die EU weltweit eine Vorreiterrolle ein. Mit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon hat die europäische Energie- und Klimapolitik weiter an Bedeutung gewonnen. Die Energiepolitik ist hier erstmals als eigener Politikbereich der EU verankert.
     
    Im Jahr 2007 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der EU die sogenannten 20-20-20-Ziele. Bis zum Jahr 2020 will die EU 

    • den Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber 1990 um 20 Prozent verringern
    • die Energieeffizienz um 20 Prozent steigern und
    • den Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch auf 20 Prozent erhöhen.

    Den Mitgliedstaaten werden jeweils nationale Ziele zuordnet. So soll in Deutschland der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch auf 18 Prozent steigen.

    Beim EU-Gipfel in Brüssel im Oktober 2014 einigten sich die Staats- und Regierungschefs auf neue verbindliche Energie- und Klimaziele bis zum Jahr 2030. So sollen gegenüber 1990

    • die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent und
    • der Energieverbrauch um 27 Prozent reduziert sowie
    • der Anteil der erneuerbaren Energien auf 27 Prozent erhöht werden.
  • Mit dem 2010 beschlossenen Energiekonzept der Bundesregierung sind für Deutschland ambitionierte mittel- und langfristige energie- und klimapolitische Ziele gesetzt worden. So soll der Ausstoß der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent bis 95 Prozent reduziert werden (jeweils gegenüber 1990). Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch soll bis 2050 auf 60 Prozent und der der Anteil am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent steigen. Darüber hinaus sollen der Energieverbrauch deutlich gesenkt und die Energieeffizienz erhöht werden.

    Weiterführende Informationen, Studien und Förderbekanntmachungen finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

  • Die Energiepolitik Thüringens muss sich an den energiepolitischen Rahmenbedingungen des Bundes und der EU ausrichten und orientieren. Gleichwohl können im Land eigene Akzente gesetzt werden. Ziel ist eine sichere, umwelt- und klimaverträgliche sowie bezahlbare Energieversorgung.

    Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz erarbeitet derzeit eine Integrierte Energie- und Klimaschutzstrategie. Darin werden Entwicklungspfade aufgezeigt, wie unter anderem der Energiebedarf Thüringens bis zum Jahr 2040 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

  • Die ThEGA ist das zentrales Kompetenz-, Beratungs- und Informationszentrum für die Themen Erneuerbare Energien, Energiemanagement, Energie- und Ressourceneffizienz, Nachhaltige Mobilität/Elektromobilität und Greentech in Thüringen. Die ThEGA ist bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) angesiedelt und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

    Die ThEGA arbeitet als technologisch versierter, unabhängiger Dienstleister im vorwettbewerblichen Bereich. Sie unterstützt und berät Unternehmen, Kommunen, Verwaltungen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie interessierte Bürger, fördert den fachlichen Austausch, bündelt Aktivitäten, initiiert übergreifende Projekte und entwickelt Informationsmaterialien.

  • Zur Erreichung der energiepolitischen Ziele existiert ein umfangreiches Bündel an Fördermaßnahmen. Einen Überblick zu wichtigen Förderprogrammen bietet die Förderdatenbank des Bundes.

    Das vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz auferlegte Förderprogramm GREEN invest dient der verstärkten Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und innovativer Demonstrationsvorhaben zur Nutzung erneuerbarer Energien in Thüringer Unternehmen.

    Mit dem erfolgreichen Förderprogramm "Solar Invest" unterstützt die Thüringer Landesregierung den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Kombination mit Energiespeichern sowie innovative Mieterstrommodelle.

    Ergänzend zu den Maßnahmen des Bundes unterstützt die Thüringer Landesregierung gezielt die Marktentwicklung für Elektromobilität Thüringen. Bis 2020 entstehen durch eine einmalige Kooperation des Thüringer Umweltministeriums mit der Thüringer Energie AG und den Thüringer Energieversorgern 370 neue Ladestationen für Elektroautos.

Zahlen und Fakten

Energiestatistik

Eine Grundlage für die Beurteilung der Energiepolitik und energiepolitische Entscheidungen sind aussagekräftige Daten.

Einen Überblick über Energieaufkommen und Energieverbrauch in Thüringen gibt das Energieflussbild. Dieses baut auf der Energiebilanzauf. In der Energiebilanz werden Aufkommen und Verbrauch der Primärenergie, des Umwandlungssektors und des Endenergieverbrauchs nach Verwendungszwecken dargestellt.

Für den Bereich der Erneuerbaren Energien wird jährlich eine gesonderte Satellitenbilanz durch das TLS erstellt.

Das TLS stellt darüber hinaus weitere Informationen zur Verfügung.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB) erstellt regelmäßig jedes Jahr eine Energiebilanz der Bundesrepublik Deutschland. Die AGEB arbeitet am Monitoring der Energiewende mit. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Länderarbeitskreis Energiebilanzen, der ausgewählte Energiebilanzdaten für die Bundesländer veröffentlicht.

Das von der Agentur für Erneuerbare Energien betreute Portal "Föderal Erneuerbar" umfasst mehr als 300 Datensätze zu Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie aufgeschlüsselt nach Bundesländern.

Energiemonitoring für Thüringen

Im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums hat die Fachhochschule Nordhausen die Energiewende in Thüringen einem Monitoring unterzogen. Der Bericht bewertet die Fortschritte bei der Transformation des Energiesystems und zeigt Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten auf, wie die energiepolitischen Ziele umgesetzt werden können. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass die energiepolitischen Ziele der Landesregierung bis zum Jahr 2020 grundsätzlich erreichbar sind. Allerdings seien dazu verstärkte Anstrengungen insbesondere zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Senkung des Raumwärmebedarfs sowie zum Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmebereich notwendig.

  • Die Erneuerbaren Energien bieten erhebliche Wachstumschancen, von denen auch der Freistaat Thüringen als Wirtschaftsstandort profitieren kann.

    Laut einer Studie der GWS mbH waren in Thüringen im Jahr 2013 ca. 11.460 Personen in der Erneuerbaren-Energien-Branche beschäftigt. Trotz des erheblichen Stellenabbaus in Folge der Marktkonsolidierung bei der PV-Modulherstellung stellt die Photovoltaik die Technologie mit den meisten Beschäftigten dar.

    Windenergie

    2.390

    Photovoltaik

    3.730

    Solarthermie

    350

    Wasserkraft

    180

    Geothermie

    290

    Biogas

    1.290

    Biomasse

    1.880

    Biokraftstoffe

    1.350

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