Ziel der Spurenstoffstrategie für das Hessische Ried ist es, die Gewässerqualität im Ried zu verbessern und die dortigen Grundwasservorkommen langfristig für die Trinkwassernutzung zu schützen. Sie legt notwendige Maßnahmen zur Vermeidung von Spurenstoffeinträgen in die Oberflächengewässer und das Grundwasser des Hessischen Rieds fest. Aus den Erfahrungen, die im Hessischen Ried gemacht werden, sollen Erkenntnisse für ganz Hessen gewonnen werden.
Maßnahmen der Spurenstoffstrategie
Die Spurenstoffstrategie sieht vor, die Einleitung von Spurenstoffen durch gewerbliche Direkt- und Indirekteinleiter zu reduzieren. Dabei wird zum einen auf Information und Aufklärung von Gewerbetreibenden gesetzt zum anderen auf entsprechende Erlaubnis- bzw. Genehmigungserteilung. Auch Bürgerinnen und Bürger können ihren Beitrag leisten: Flüssige Altmedikamente werden teilweise über die Toilette in die Kläranlage entsorgt, wodurch die Gewässer zusätzlich belastet werden.
Durch die Sanierung undichter Abwasserkanäle können Grundwasserbelastungen im städtischen Raum vermieden werden. Das Umweltministerium geht deshalb auf Anlagenbetreiber zu, um die Sanierung undichter Kanäle im Hessischen Ried zu beschleunigen. Das Land achtet bei der öffentlichen Beschaffung auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialien auf den Einsatz zum Beispiel weniger Pflanzenschutzmittel auf landeseigenen Flächen und der Verwendung umweltfreundlicher Putzmittel in öffentlichen Einrichtungen. Ein weiterer Bestandteil der Spurenstoffstrategie ist der Ausbau folgender nach festgelegten Kriterien ausgewählter kommunaler Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination: Bickenbach, Büttelborn, Darmstadt, Griesheim, Langen, Mörfelden-Walldorf und Weiterstadt.
Weiterhin wird der Umsetzungsprozess seit Juni 2021 durch das Dialogforum „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ begleitet. Das Dialogforum soll Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure aus Industrie, Landwirtschaft, dem Gesundheits- und Bildungsbereich zum Thema Minderung von Spurenstoffeinträgen sensibilisieren. Das Dialogforum soll den Fachaustausch zwischen diesen Akteuren, den Wasserbehörden, Kommunen, Wasserversorgern und Umweltverbänden ermöglichen und die gemeinsame Arbeit an Lösungen unterstützen.