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Hochwasserwarndienst, Hochwassernachrichtenzentrale (HNZ) Thüringen

Die Hochwassernachrichtenzentrale - HNZ

Die Hochwassernachrichtenzentrale (HNZ) wurde im Jahr 2008 an der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (heute TLUBN) eingerichtet. Hierdurch wurden Aufgaben an zentraler Stelle gebündelt, die zuvor von den im gleichen Jahre aufgelösten Staatlichen Umweltämtern Gera, Erfurt, Sondershausen und Suhl wahrgenommen wurden. Diese zentrale Neueinrichtung erfolgte mit dem Ziel, eine landesweite Ansprechstelle zu schaffen, bei der sämtliche hochwasserrelevanten Informationen zusammenlaufen und von dort gezielt weiterverbreitet werden.

Die HNZ betreibt einen eigenen Internetauftritt, über den die Hochwassernachrichten und Informationen sowie die Wasserstände und Abflüsse der 53 Hochwassermeldepegel veröffentlicht werden. Dort finden sich auch Zusatzinformationen zu den Pegeln, wie z. B. die Festlegung der Richtwasserstände für den Meldebeginn und die Meldestufen. Aktuelle Information über das hydrologische Geschehen kann auch über den Videotext des MDR (Tafeln 535 und 536) empfangen werden.

Aufgaben und Ziele

Die Aufgaben und Ziele der Hochwassernachrichtenzentrale (HNZ) des Freistaates Thüringen sind in der Thüringer Verordnung zur Einrichtung des Warn- und Alarmdienstes zum Schutz vor Wassergefahren (ThürWAWassVO) geregelt. Diese Verordnung definiert folgende primäre Aufgaben für die HNZ:

  • Die Gewinnung und Übermittlung aller Daten über die Entstehung, den zeitlichen Ablauf und die räumliche Verteilung von Hochwasserereignissen, um die rechtzeitige Einleitung von Maßnahmen zur Hochwasserbekämpfung zu ermöglichen.
  • Die Herausgabe von Hochwassermeldungen und Hochwassernachrichten, im Einzelnen, Hochwasserwarnungen und -informationen sowie Hochwasservorhersagen.
  • Das Auslösen bzw. Aufheben der Alarmstufen 1 und 2 sowie der Vorschlag an das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN), die Alarmstufe 3 auszurufen bzw. aufzuheben.

Des Weiteren werden von der HNZ Informationen über den Niederschlag, den Zustand von Schneedecken und deren erwartete Wasserabgabe, den Inhalt, den Zufluss und die Abgabe von ausgewählten Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken gesammelt. Die HNZ erstellt aus diesen Informationen regelmäßig Hochwasservorhersagen mit Hilfe von mathematischen Modellen für einen Zeitraum von ca. drei Tagen in die Zukunft. Hieraus werden dann Prognosen über die mögliche zukünftige Entwicklung abgeleitet und als Bestandteil der Hochwasserinformationen an entsprechende Stellen, wie z.B. dem TMUEN, Zentrale Leitstellen, Landratsämter und kreisfreie Städte weitergeleitet. Diese Stellen verteilen die Information dann weiter an Kommunen und betroffene Anlieger.

Informationstechnische Infrastruktur der HNZ

Am Primärstandort der Hochwassernachrichtenzentrale am TLUBN in Jena befinden sich mehrere moderne Computerarbeitsplätze, Präsentationstechnik in Form einer Monitorwand, eines Großbildschirms sowie zwei Datenserver, die für den Abruf und die Speicherung von Pegelmesswerten zuständig sind. Die Absicherung gegen Stromausfälle erfolgt durch ein Dieselaggregat.

Zusätzlich zur Installation am Primärstandort in Jena wurde eine identische Ausstattung am Sekundärstandort in Suhl eingerichtet. Dies dient der zusätzlichen Absicherung, wenn beispielsweise das Gebäude des TLUBN in Jena aufgrund von Katastrophenfällen nicht erreicht werden kann oder falls dort der Betrieb aus anderen Gründen nicht möglich ist.

Die Hard- und Softwareinfrastruktur der HNZ wird durch das Kommunikationssystem für Hochwassernachrichten und Wetterdaten (KsHwW) - einem Datenbankserver im Landesrechenzentrum in Erfurt - ergänzt. Auf dem KsHwW laufen sämtliche aktuelle hochwasserrelevante Informationen von anderen Institutionen in Thüringen, den angrenzenden Ländern oder auch von zentralen Einrichtungen zusammen und werden von dort an entsprechende Stellen weiterverteilt. Beispielsweise empfängt das KsHwW kontinuierlich neueste Wettermeldungen und Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes oder Wasserstände und Durchflüsse von Pegeln der Nachbarländer oder von den Talsperren, die durch die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) betrieben werden. Über das KsHwW werden die Hochwasserzentralen der Nachbarländer Hessen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern mit aktuellen Wasserständen und Durchflüssen relevanter Thüringer Pegel automatisch beliefert. Das KsHwW ist auch für den Versand der Hochwassermeldungen und Hochwassernachrichten verantwortlich.

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