Für Mensch und Umwelt

50 Jahre Umweltbundesamt

Im Juli 1974 nahm das Umweltbundesamt (UBA) seine Arbeit auf – als erste nationale Umweltbehörde in Deutschland. Das 50. Jubiläum ist Anlass, kritisch zurückzuschauen auf die eigene Geschichte, auf Erfolge und Misserfolge, aber auch auf die Herausforderungen, denen sich der Umweltschutz künftig stellen muss.

Anfänge im Berliner Westen
1974 – 1978

In der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt (1969–1974) wird der Umweltschutz endlich eigenständiger Politikbereich. Bereits im Oktober 1971 legt Hans-Dietrich Genscher, damals als Innenminister für Umweltschutz zuständig, das erste Umweltprogramm der Bundesregierung vor. Das Programm empfiehlt die Errichtung eines „Bundesamts für Umweltschutz“.

Text
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz tritt in Kraft
Das erste Umweltzeichen der Welt wird vergeben: Der „Blaue Engel“
Das UBA warnt vor Gesundheitsrisiken durch Asbest

Am 22. Juli 1974 legt das Umweltbundesamt mit rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin (West) los. Die Entscheidung bleibt nicht ohne Kritik – das SED-Blatt „Neues Deutschland“ spricht von einem Anschlag auf die Entspannung.

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Damit Haarspray nicht die Ozonschicht zerstört: Auch Friseurprodukte tragen den „Blauen Engel“.

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Der Jurist Heinrich von Lersner (geb. 1930) wird erster Präsident des Umweltbundesamtes. Hier zeigt er asbestfreie Bremsbeläge.

In den ersten Jahren kümmert sich das Umweltbundesamt vor allen um gesunde Luft, weniger Lärm und Abfall. Ende der 1970er Jahre hat das Amt bereits rund 400 Beschäftigte.

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Der Zeit voraus: Auf der Hannover-Messe 1979 präsentiert das Umweltbundesamt Feinstaub-Messtechnik. In der Politik kommt das Thema erst viele Jahre später an.

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Saurer Regen, Umweltdaten und -fragen
1980 – 1984

Gleich zu Beginn der 80er Jahre legt das Umweltbundesamt eine Analyse zu Ursachen und Wirkungen des Sauren Regens vor. Die klare Empfehlung lautet: Die Emissionen deutlich mindern und das möglichst direkt bei den Kraftwerken. Deutschland nimmt schnell eine Vorreiterrolle bei der Luftreinhaltung ein. Daten aus dem Luftmessnetz des Umweltbundesamtes liefern bis heute wichtige Erkenntnisse zum atmosphärischen Ferntransport von Luftschadstoffen.

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In den Medien ist das Umweltbundesamt häufig präsent: Aufnahmen des ZDF für die Sendung ‚Tatsachen’ mit Präsident Heinrich von Lersner Anfang der 1980er Jahre.

Im Jahr 1984 legt das Umweltbundesamt erstmals seine „Daten zur Umwelt“ vor. Das Buch leitet eine Reihe von Berichten ein, die bis heute zu den gefragtesten Publikationen des Umweltbundesamtes gehören. Das Interesse der Öffentlichkeit am Umweltschutz wächst: Den „Zentralen Antwortdienst“ des Umweltbundesamtes erreichen 1980 bereits über 15.000 Anfragen. 

1980

Der gemeinsam mit der Industrie entwickelte lärmarme Lkw wird vorgestellt

1982

Chemikaliengesetz: Das UBA prüft Umweltauswirkungen neuer Stoffe

1983

Die Großfeuerungsanlagenverordnung tritt in Kraft. Mit Erfolg: Bis 1993 sinkt allein in Westdeutschland der Ausstoß von Schwefeldioxid um 89 Prozent.

1980

Der gemeinsam mit der Industrie entwickelte lärmarme Lkw wird vorgestellt

1982

Chemikaliengesetz: Das UBA prüft Umweltauswirkungen neuer Stoffe

1983

Die Großfeuerungsanlagenverordnung tritt in Kraft. Mit Erfolg: Bis 1993 sinkt allein in Westdeutschland der Ausstoß von Schwefeldioxid um 89 Prozent.

Das Interesse der Öffentlichkeit am Umweltschutz wächst: Den „Zentralen Antwortdienst“ des Umweltbundesamtes erreichen 1980 bereits über 15.000 Anfragen.

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Bundesmodell Recycling: Mit einer Versuchsanlage in Baden-Württemberg testet das UBA ab 1981, ob sich Müll mechanisch trennen und wiederverwerten lässt.

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Einer der „Umweltschutz-Messwagen“ des Umweltbundesamtes in der Frankfurter Fußgängerzone. Noch provisorisch angebracht ist der Schriftzug der „Bundesstelle für Umweltangelegenheiten“, der 1973 gegründeten Vorläuferinstitution des UBA.

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Fahrradboom, umweltfreundliches Waschen und Schutz vor Lärm
1985 – 1989

Bleifreies Benzin, „Tempo 120“ auf deutschen Autobahnen oder Katalysatorpflicht – die Empfehlungen des Umweltbundesamtes stoßen nicht immer auf Gegenliebe bei Politik, Wirtschaft und Verbänden. Mit dem groß angelegten Modellprojekt „Fahrradfreundliche Stadt“ trägt das Umweltbundesamt wesentlich zum Fahrradboom der 1980er Jahre bei – und setzt sich generell für eine Verkehrsberuhigung ein.

Die Abgassonderuntersuchung für Kraftfahrzeuge mit Benzinmotor wird eingeführt
Gründung des Bundes- umweltministeriums
Novelle des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes: Waschmittel werden phosphatfrei

Seit 1987 ist es amtlich: Die Novelle des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes schreibt vor, dass Tenside biologisch abbaubar sein müssen. Außerdem müssen die Angaben zur Umweltverträglichkeit an das Umweltbundesamt gemeldet werden.

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Attraktiver Hauptpreis: Ein modernes und vor allem verkehrssicheres Fahrrad. Auch mit Wettbewerben fördert das UBA seit den 80er Jahren das Fahrradfahren als umweltfreundliche Alternative zum Auto.

Gaspendelverfahren

1988 demonstriert UBA-Präsident Heinrich von Lersner an einer Zapfsäule das Gaspendelverfahren. Diese Technik dient zur Rückführung giftiger Benzol-dämpfe in den Speichertank.

1988 legt das Umweltbundesamt bereits zum dritten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme zur Lärmbekämpfung in der Bundesrepublik vor. Dauerhafter Lärm erhöht das Erkrankungsrisiko und kann ernste gesundheitliche Folgen haben. Das UBA befasst sich deshalb seit seiner Gründung mit dem Schutz der Bevölkerung vor Lärm als Tätigkeitsschwerpunkt.

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Erster Dienstsitz des Umweltbundesamtes war von 1974 bis 1995 ein in den 1930er Jahren für den nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst erbautes Gebäude am Bismarckplatz in Berlin-Grunewald

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„Das Umweltbundesamt hat 
wichtige Vorarbeiten für praktisch alle bedeutsamen Entscheidungen und Veränderungen in der Umweltpolitik geleistet.“ 

Hans-Dietrich Genscher | Bundesminister a. D.

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Wiedervereinigung, Wachstum und Umweltschutz per Grundgesetz
1990 – 1994

Früh aktiv im Klimaschutz: 1990 nimmt das Fachgebiet „Schutz der Erdatmosphäre“ seine Arbeit auf. 

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung bekommt das UBA Verstärkung durch rund 200 Beschäftige aus ostdeutschen Umweltämtern.

Die FCKW-Halon-Verbots-Verordnung tritt in Kraft
Der geregelte Katalysator wird EU-weit verbindlich
Umweltschutz wird 
Staatsziel

Militärische Altlasten: Über 1.000 Liegenschaften der sowjetischen Truppen bewertet das UBA nach der Wende in den neuen Bundesländern.

Nach der Auflösung des Bundesgesundheitsamts wird 1994 das traditionsreiche „Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene“ („WaBoLu“) mit rund 300 Beschäftigten und mehreren Außenstellen in das UBA integriert.

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Der nach der Wende bezogene temporäre Dienstsitz des UBA im ehemaligen Reichspropagandaministerium an der Mauerstraße in Berlin-Mitte

Das Dienstgebäude des 
„WaBoLu“ am Corrensplatz in Berlin-Dahlem

Das Dienstgebäude des 
„WaBoLu“ am Corrensplatz in Berlin-Dahlem

Erst 1994 wird mit Artikel 20a der Umweltschutz im Grundgesetz verankert. Schon 1970 forderte Hans-Dietrich Genscher in der ersten Umweltdebatte des Deutschen Bundestags: „Das Grundgesetz kennt das Wort Umweltschutz noch nicht. Dem Grundrechtskatalog fehlt ein Menschenrecht auf unschädliche Umwelt.“

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Das 1994 in das UBA integrierte Versuchsfeld Berlin-Marienfelde des „WaBoLu“ in den 1980er Jahren

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Umweltproben, individueller Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft
1995 – 1999

Nach 21 Jahren unter der Leitung von Gründungspräsident Heinrich von Lersner bekommt das UBA im Jahr 1995 einen neuen Präsidenten: Andreas Troge. Der promovierte Ökonom bringt einen neuen Stil und frischen Schwung ins Amt.

1995

Die Umweltprobenbank des UBA geht nach mehrjähriger Probephase in den 
Regelbetrieb

1996

Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz tritt in Kraft

1998

Umweltschutzprotokoll zum Antarktisvertrag: Reisen und Forschen in der Antarktis genehm-igt jetzt das UBA

1995

Die Umweltprobenbank des UBA geht nach mehrjähriger Probephase in den 
Regelbetrieb

1996

Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz tritt in Kraft

1998

Umweltschutzprotokoll zum Antarktisvertrag: Reisen und Forschen in der Antarktis genehm-igt jetzt das UBA

1997 zeigt die Studie „Nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ neue Perspektiven auf: Für den Umweltschutz sind nicht nur Staat und Industrie verantwortlich, auch jede und jeder Einzelnen kann helfen. Denn: Ein Großteil der Umweltprobleme beruht auf den herrschenden Konsummustern.

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In der Umweltprobenbank werden Umweltproben bei Minus 150 Grad Celsius gelagert – sie können so auch Jahrzehnte später noch analysiert werden

Als „eine der zwei großen Niederlagen des Umweltbundesamtes“ bezeichnet Andreas Troge aus damaliger Sicht das 1998 verabschiedete Bodenschutzgesetz, da, so Troge, wesentliche Empfehlungen des UBA im Gesetzestext keine Berücksichtigung fanden.

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Schlüsselübergabe: Nach 21 Jahren an der Spitze des UBA übergibt Heinrich von Lersner die 
Leitung an Andreas Troge.

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1995 schließt das UBA sein Projekt zur Bewertung militärischer Altlasten auf ehemaligen Stützpunkten sowjetischer Truppen in Deutschland ab

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Erarbeitung politischer Richtlinien, Start der DEHSt und Umweltschutz als Staatsziel
2000 – 2004

Im Juli 2002 tritt die EG-Umgebungslärmrichtlinie in Kraft. Sie soll die Lärmbelastung der Bevölkerung europaweit senken. Das Umweltbundesamt war maßgeblich an ihrer Erarbeitung beteiligt.

Erneuerbare Energien werden per Gesetz gefördert
Das Dosenpfand wird eingeführt
Die EU legt Grenzwerte für Schienenverkehrslärm fest

Auf dem Versuchsfeld Berlin-Marienfelde entsteht die neue Fließ- und Stillgewässersimulationsanlage (FSA). Das UBA erforscht hier unter anderem, wie Chemikalien auf Pflanzen und Tiere in Gewässern wirken. 

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2001 wird das UBA mit dem EMAS-Gütesiegel (Umweltaudit) ausgezeichnet – als erste deutsche Behörde

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Ein Versuchsaufbau mit den Kunststoffrinnensegmenten der Fließ- und Stillgewässersimulationsanlagen (FSA) des UBA in Berlin- Marienfelde

Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) ist seit 2004 im UBA für die Umsetzung des EU-Emissionshandels in Deutschland zuständig. Der neue Fachbereich wurde innerhalb kurzer Zeit aufgebaut – pünktlich zum europaweiten Start des Emissionshandels ab 2005 – und feiert 2024 das 20. Jubiläum. 

Absolventen Training

Frischgebackene Umweltexpertinnen und -experten: In Zusammenarbeit mit vielen Partnern bietet das UBA Fortbildungsprogramme im Umweltschutz für Entwicklungs- und Schwellenländer an.

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Umzug nach Dessau, KomPass und REACH
2005 – 2009

Im Mai 2005 zieht das UBA mit erstem Dienstsitz nach Dessau. Der Einzug in den neu errichteten ökologischen Musterbau ist Folge eines Beschlusses der Bundesregierung, mehr Behörden in den neuen Ländern anzusiedeln.

Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) wird am UBA gegründet
Das UBA wird nationale Bewertungsbehörde im Rahmen der europäischen Chemikalienverordnung REACH
Batterie-Melderegister: Hersteller und Importeure müssen anzeigen, wenn sie Batterien in Umlauf bringen.

Ab 2005 wird die Ablagerung unbehandelter Siedlungsabfälle auf Deponien verboten. Zu der neuen Verordnung leistete das UBA wesentliche Vorarbeiten.

Im selben Jahr treten mit Hilfe des UBA festgelegte Grenzwerte für Feinstaub in der Luft in Kraft. Diese bilden eine wichtige Grundlage der ab 2008 geltenden EU-Richtlinie.

Jochen Flasbarth Portrait - Foto Cornelius M. Braun

Jochen Flasbarth (geb. 1962) wird 2009 dritter Präsident des Umweltbundesamtes. Er leitet das Amt bis Dezember 2013 und wird dann Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

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International aktiv: Das UBA prüft auf einer Inspektionsreise, ob die Regeln des Antarktisvertrags eingehalten werden.

2009 scheitert das Umweltgesetzbuch endgültig – Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gibt das Vorhaben aufgrund massiver politischer Widerstände auf. Das UBA hatte sich seit Jahrzehnten sehr für das Thema stark gemacht.

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Der Neubau des UBA neben dem Gelände des ehemaligen Wörlitzer Bahnhofs in Dessau-Roßlau

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Abschied von Kernenergie, Fracking und Ressourcenverschwendung
2010 – 2014

Mit einer umfassenden UBA-Studie weist das UBA 2010 nach: Nächtlicher Fluglärm erhöht das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Das Amt empfiehlt daher: Keine Nachtflüge zwischen 22 Uhr und 6 Uhr.

Ausstieg aus der Kernenergie – nach der Atomkatastrophe von Fukushima beschlossene Sache
Das Bundeskabinett verabschiedet das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)
Das UBA warnt vor den Risiken der Erdgasförderung mittels Fracking

„Energieziel 2050“ – 2010 zeigt eine UBA-Studie, dass eine sichere Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien möglich ist. Und Ende 2013 kann das UBA in der Studie „Treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050“ zeigen, dass im Jahr 2050 sogar 95 Prozent weniger Treibhausgase möglich sind als 1990.

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Am Standort Berlin-Marienfelde errichtet das UBA 2013 das erste Null-Energie-Dienstgebäude des Bundes

Blei macht dumm. Und daher gibt es seit 1. Dezember 2013 einen strengen Grenzwert. Trinkwasser darf maximal 0,01 Milligramm Blei pro Liter enthalten. Da Wasser aus Bleileitungen diesen Grenzwert praktisch nicht einhalten kann, müssen die Leitungen ausgetauscht werden. 

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Auch online stets aktuell: Ende 2013 startet die komplett modernisierte Website des UBA. Durch das Responsive Design kann die UBA-Website komfortabel vom Smartphone, Tablet oder Computer aufgerufen werden.

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Der vierte Präsident wird eine Präsidentin: Mit Maria Krautzberger (geb. 1954) steht ab Mai 2014 erstmals eine Frau an der Spitze des Umweltbundesamtes.

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„Wir benutzen die Erde, als seien wir die letzte Generation, die auf ihr lebt!“ 

Heinrich Freiherr von Lersner (1930 – 2014)
Präsident des Umweltbundesamtes von 1974 bis 1995

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Gesundheitsdaten zum Dieselskandal und Reduzierung von Mikroplastik
2015 – 2018

Im September 2015 fliegt der Dieselskandal auf: Autos namhafter deutscher und europäischer Hersteller haben illegale Abschalteinrichtungen in ihre Diesel-Fahrzeuge eingebaut. Messungen und Modellierungen des UBA zeigen im Jahr 2017: Die Flotte der Diesel-Pkw stößt durchschnittlich sogar noch mehr Stickstoffoxide aus, als nach Bekanntwerden des Dieselskandals befürchtet. Im Jahr 2018 belegt das UBA die damit verbundenen 
Gesundheitsrisiken, wie zum Beispiel Lungenkrebs.

2015

Mit HBM4EU startet das vom UBA geleitete, siebenjährige EU-Projekt zum Human-Biomonitoring

2016

In der Antarktis wird im Rossmeer das weltweit größte Meeresschutzgebiet mit 1,55 Mio. km² eingerichtet

2017

Sonderbericht des Weltklimarates über 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung erscheint

2018

EU stuft die Chemikalie Bisphenol A als „besonders besorgniserregend“ ein

2015

Mit HBM4EU startet das vom UBA geleitete, siebenjährige EU-Projekt zum Human-Biomonitoring

2016

In der Antarktis wird im Rossmeer das weltweit größte Meeresschutzgebiet mit 1,55 Mio. km² eingerichtet

2017

Sonderbericht des Weltklimarates über 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung erscheint

2018

EU stuft die Chemikalie Bisphenol A als „besonders besorgniserregend“ ein

In den Meeren finden sich immer mehr kleine Plastikstückchen und sogenanntes Mikroplastik. Seevögel verhungern, weil ihr Magen voller Plastik ist, welches sie für Nahrung hielten. Das UBA rät daher, den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt generell drastisch zu reduzieren.

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Dieselskandal mit gesundheitlichen Risiken – das UBA belegt 2018 die Folgen

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Das UBA empfiehlt Reduzierung des Kunststoffeintrags in die Umwelt

Im Jahr 2018 wird Klimaschutz zu einer globalen Bewegung: Schülerinnen und Schüler gehen freitags in den Schulstreik und drängen auf die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. 

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Schülerinnen und Schüler streiken seit 2018 freitags weltweit für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens

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Zentrale Stelle Verpackungsregister und nationales Emissionshandelssystem
2019 – 2021

Das neue Verpackungsgesetz tritt 2019 in Kraft und Hersteller sind verpflichtet, sich im Verpackungsregister zu registrieren. Mit Erfolg: Statt zuvor ca. 55.000 Unternehmen tragen nun über 900.000 Firmen die Kosten der Verpackungsentsorgung. Ambitionierte Quotenvorgaben sorgen für erhebliche Fortschritte, z.B. beim Recycling von Kunststoffverpackungen. Ab Juli 2021 gilt ein Verbot von Einwegkunststoffprodukten wie Wattestäbchen, Trinkhalmen und Besteck. 

European Green Deal und neue EU-Richtlinie zur Verringerung von Kunststoffprodukten
Am 1. Januar tritt Bundes-Klimaschutzgesetz in Kraft
EU-Aktionsplan für Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden zu Umwelt- und Gesundheitsschutz bis 2050 verabschiedet

Neben Debatten um die Verringerung der Auswirkungen von Kunststoffprodukten auf die Umwelt diskutiert Deutschland während der Corona-Pandemie verstärkt über die Themen „Lüften“ und „Aerosole in Innenräumen“.

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2021: Jahrhundert-Hochwasser durch Starkregen an der Ahr

Seit 2021 legt das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) einen CO2-Preis für die Sektoren Wärme und Verkehr fest. Die Einnahmen aus dem nEHS fließen in Investitionen für Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. 

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UBA startet seine App „Luftqualität“. Bürgerinnen und Bürger können damit vom Handy aus tagesaktuell die Feinstaub- (PM10), Stickstoffdioxid- und Ozonwerte in ihrer Umgebung checken. 

Am 01. Januar 2020 tritt der Nachhaltigkeitsforscher Prof. Dr. Dirk Messner seine Position als neuer Präsident des Umweltbundesamtes an: 

Prof. Dr. Dirk Messner

„Alle Themen, mit denen sich das Umweltbundesamt beschäftigt, stehen jetzt ganz oben auf der politischen Agenda: Klimaschutz, die Zukunft der Mobilität, oder Kunststoffe in der Umwelt, um nur einige zu nennen.“

Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes

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Umweltschutz in Krisenzeiten
2022 – 2023

Der russische Angriffskrieg hat globale Folgen – auch für die Umweltpolitik. Im Frühsommer 2022 untersucht eine UBA-Taskforce die Auswirkungen des Krieges auf die Nahrungsmittel- und Energieversorgung sowie das Gesundheitssystem. Angesichts der durch den russischen Angriffskrieg ausgelösten Energiekrise gibt das UBA im Herbst 2022 Tipps zum Energiesparen. 

In Deutschland fallen jährlich circa 240 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an. Mit der „Mantelverordnung“ können sie nun als Ersatzbaustoffe wiederverwendet werden und kommen u.a. im Straßenbau zum Einsatz. 

25.000 neue Rückgabestellen für Elektrogeräte und eine Pause für den Tiefseebergbau
„Mantelverordnung“, Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ und Covid-Abwassermonitoring

Das UBA schlägt vor, die Mehrwertsteuer stärker an ökologischen und sozialen Kriterien auszurichten und rät zu null Prozent Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse sowie den öffentlichen Verkehr. Das Paket soll für eine sofortige Entlastung der durch stark gestiegene Lebensmittelpreise und Mobilitätskosten beanspruchten Haushaltskassen sorgen und gleichzeitig die Umwelt schützen. 

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Damit die Energiewende gelingt, muss der Energieverbrauch gemindert werden. Energie kann überall gespart werden: im Haushalt, in Industrie, Gewerbe und im Verkehr.

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Die Bundesregierung veröffentlicht die „Nationale Wasserstrategie“

Salzeinleitungen, Hitze und die Bildung einer giftigen Alge führen im September 2022 zu einem massiven Fischsterben in der Oder. Die Bundesumweltministerin mahnt zu mehr Resilienz für die Gewässer in Deutschland.

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Großes Fischsterben in der Oder fordert mehr Resilienz für deutsche Gewässer 

Am 13. September bzw. 31.Oktober 2023 wird der Bericht zum ökologischen Zustand der Nordsee und des Nordostatlantiks bzw. der Ostsee von der Oslo-Paris-Kommission bzw. der Helsinki-Kommission veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Meeresgewässer aufgrund vielfältiger anthropogener Belastungen in keinem guten Zustand sind.

Blick in die Zukunft

2024 – 2050

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Fleisch ist zunehmend in der Debatte – 
und Ersatzprodukte werden auch in Deutschland immer beliebter. Die UBA-Studie „Fleisch der Zukunft“ untersucht, welche Auswirkungen die drei Alternativen pflanzlicher Fleischersatz, essbare Insekten und Invitro-Fleisch auf Umwelt und Gesundheit haben.

Neues Emissionshandelssystem für Gebäude und Straßenverkehr (EU-ETS 2) 
Das Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotoren in Europa
Europa wird CO2-neutral 

Der „Mobilität von morgen“ widmet sich das UBA in Deutschland bereits seit 2016 im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche. Neue Mobilitätsoptionen werden getestet und der Straßenraum so verändert, dass Nachhaltigkeit und Lebensqualität stärker im Fokus stehen. Infoveranstaltungen, Wettbewerbe und Blicke hinter die Kulissen geben neue Perspektiven und Inspiration für den Alltag.

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Deutschland diskutiert vermehrt Fleischersatzprodukte einer Ernährung der Zukunft

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Das KI-Labor am UBA unterstützt mit Umweltdaten-Analyse eine nachhaltige Umweltpolitik 

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) in die nachhaltige Zukunft? Seit 2023 hat das UBA ein Labor für Künstliche Intelligenz (das KI-Lab). Es schafft Grundlagen, um die Analyse großer Mengen an Umweltdaten (Big Data) zu vereinfachen und nachhaltige Umweltpolitik zu erleichtern. 

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Mobilitätsoptionen von Morgen werden getestet und Nachhaltigkeit im Straßenverkehr rückt mehr und mehr in den Fokus

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Blick in die Zukunft: 
Auf die Zukunft bauen

Seit September 2023 setzt der Erweiterungsbau des UBA in Dessau-Roßlau Maßstäbe für die nachhaltige Transformation des Bausektors und die Klimaneutrale Bundesverwaltung: Das Gebäude versorgt sich im Betrieb vollständig selbst – durch Photovoltaik und eine Wärmepumpe. Umweltverträgliche Baustoffe wie Recyclingbeton und eine Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen sind selbstverständlich. 

Gebäudeenergiegesetz tritt in Kraft 
Fit for 55-Paket der EU senkt Emissionen um 55 Prozent
EU-Gebäuderichtlinie tritt in Kraft 

Der Gründungsstandort des UBA am Berliner Bismarckplatz öffnet in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre nach umfangreichen Sanierungen seine Pforten für die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt. Das Gebäude aus den 1930er Jahren erfüllt nicht nur den Gold-Standard für Sanierungen, sondern bietet auch „New Work Zones“ für das Arbeiten von morgen. 

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Der Bau von Gebäuden setzt große Mengen an Treibhausgasen frei. Deshalb gilt es, Baurohstoffe besser zu recyclen und im Kreislauf zu führen. Bereits seit 2022 setzt das UBA mit dem Projekt „AdNEB – Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“ einen neuen Fokus auf die Transformation des Gebäudebestands, nachhaltige Baumaterialien und Energieeffizienz.

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Photovoltaik, Erdwärmesonden und eine Wärmepumpe versorgen den UBA-Erweiterungsbau mit erneuerbarer Energie. Eine öffentliche Grünanlage mit Sitzmöglichkeiten umrundet das 
Gebäude.

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Neues Gebäude mit Vorbildfunktion – der klimaneutrale UBA-
Erweiterungsbau in Dessau

Unser Jubiläumsfest

Wir freuen uns auf Ihren Besuch beim UBA-Jubiläumsfest am 15.06.2024 in Dessau-Roßlau!

Auflistung aller Programmpunkte für das Jubiläumsfest
Lageplan Dessau