Soufian

Alleine aus einem Grund dürfte Soufian ein Platz im ewigen Buch des deutschen Hip-Hop sicher sein. Der 1998 geborene Offenbacher gastiert auf der 2018er-Version von „Chabos wissen wer der Babo ist“, jenem Haftbefehl-Track, der nicht nur dazu führte, dass deutscher Straßenrap plötzlich in den Feuilletons verhandelt wurde, sondern der auch zu einem geflügelten Wort wurde. Der Offenbacher Rap-Superstar nahm den Rapper unter seine Fittiche, als dieser noch ein Teenager war: Bei einer Zufallsbegegnung traute sich Soufian, der Ikone seine Musik vorzuspielen, der war begeistert. 2015 räumt Hafti ihm erstmals ein paar Bars auf seinem Track „Kalash“ frei, keine zwei Jahre später debütiert Soufian auf dessen Generation-Azzlack-Label mit „Allé Allé“. Seitdem erschien eine Perlenschnur an Mixtapes und Alben, die alle ähnliche Qualitäten besitzen: Soufian hat eine ganz eigene Art zu reimen, einen Flow, der immer dann am stärksten überzeugt, wenn sich zwischen die Schilderung nicht immer ganz legal erscheinender beruflicher Tätigkeiten so etwas wie Gefühle einschleichen. Etwa im programmatisch betitelten „Hab die Straße im Blut“: Zwar heißt es hier „Gib dein Handy her, H*******n“, aber eben auch: „Wo ich lebe, da willst du nicht wohnen“.