Queen

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Für Queen diente die Rockmusik mehr oder weniger als Startrampe. Mit einem einzigartigen Maß an Pomp und Prunk schrieben sie energiegeladene Popsongs, die Elemente aus Klassik, Dance, Doo Wop, New Wave, Metal und Oper miteinander verbanden – und schufen eines der bekanntesten und anerkanntesten Gesamtwerke der modernen Musikgeschichte. Die Band entstand 1970 in London, als sich der Kunsthochschulabsolvent Farrokh Bulsara mit Gitarrist Brian May und Drummer Roger Taylor von der Band Smile zusammenschloss. Doch zu Queen wurde die Gruppe erst, als Bassist John Deacon dazustieß und Bulsara seinen Namen in Freddie Mercury änderte. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschien 1973 – zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in der Prog-Rock-Szene langsam einige der hartnäckigsten Klischees herauszukristallisieren begannen. Und Queen machten sich unmittelbar daran, diese zu unterwandern. Ihre Songs waren komplex, während sie gleichzeitig augenzwinkernd Distanz zur eigenen Neigung zum Exzess wahrten. Die Kombination aus Mercurys Koketterie und den vergleichsweise verkopften übrigen Bandmitgliedern – May befasste sich damals wie heute intensiv mit Astrophysik – sorgte gleich für einen hohen Wiedererkennungswert. Das Quartett war einzigartig. Am deutlichsten ist dies auf dem wagemutigen „A Night at the Opera“ von 1975 zu erkennen, das zum damaligen Zeitpunkt nicht nur das kostspieligste Album aller Zeiten war, sondern auch den ungewöhnlichen Hit „Bohemian Rhapsody“ beinhaltete – eine sechsminütige Mini-Oper, die einen Mikrokosmos des gesamten ästhetischen Konzepts der Band abbildete. Der Song war kompliziert, er war albern, er klang extrem rockig, ohne ein Rocksong zu sein, er veralberte Theatralik und zelebrierte sie zugleich. Aber vor allem war er eingängig genug, um noch Generationen später bestehen zu können. Als die Karriere von Queen voranschritt und sie weltweite Berühmtheit erlangten, perfektionierten die Engländer weniger komplexe Musikrichtungen und landeten 1980 mit dem unsterblichen Groove von „Another One Bites the Dust“ ihren größten Hit. „We Are the Champions“ und „We Will Rock You“ aus dem Jahr 1977 werden uns wohl begleiten, solange es noch irgendwo auf der Welt große Sportarenen gibt. Der Erfolg blieb ihnen auch die 1980er-Jahre hindurch treu, selbst als Mercury mit seiner bis dato noch verheimlichten AIDS-Erkrankung kämpfte. Der atemberaubende Auftritt der Band beim „Live Aid“-Festival ist wohl der Höhepunkt ihrer Laufbahn – und ebenso der ihres Biopics „Bohemian Rhapsody“ aus dem Jahr 2018. Auf der Bühne des Wembley Stadions zeigte sich, dass bei allem Perfektionismus und Einfallsreichtum im Aufnahmestudio es niemand so herausragend verstand, ein Publikum von mehreren Hunderttausend Menschen in Bann zu halten. Nach Mercurys Tod im Jahr 1991 versuchten Queen gelegentlich, an alte Erfolge anzuknüpfen. Dabei standen zunächst Paul Rogers und später Adam Lambert sowohl bei Konzerten, als auch im Studio am Mikrofon. Doch diese durchaus erfolgreichen Versuche bewiesen vor allem eines – dass Freddie Mercury niemals zu ersetzen ist.

HERKUNFT
London, England
GEGRÜNDET
27. Juni 1970
GENRE
Rock
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