Fred again..

Lange Zeit arbeitete Fred Gibson hinter den Kulissen – der 1993 geborene Londoner schrieb und produzierte unter anderem Hits für Charli XCX, George Ezra, Ellie Goulding, Stormzy und Ed Sheeran. Für die Zusammenarbeit mit Letzterem wurde er 2020 mit einem Brit Award ausgezeichnet und motivierte das Ausnahmetalent, seinen Fokus auf die eigene Solokarriere zu richten. Projekte wie die „Actual Life“-Alben (2021/22) fungieren dabei als Tagebucheinträge, die allerdings nicht nur ihn selbst zu Wort kommen lassen. Für die Aufnahmen lud er Freund:innen ins Studio, deren Geschichten er anschließend in die Tracklist integrierte. Bemerkenswert ist, wie sich dieses Storytelling nahtlos mit Gibsons Trademarksounds verbindet. Er bedient sich geschickt in den letzten vier Dekaden der britisch geprägten Tanzmusik, vereint Rave, House und EDM zu eingängigen und mitreißenden Club-Hymnen. Dass man ihn aber keinesfalls auf Hits für die Tanzfläche reduzieren sollte, zeigt ein weiteres Projekt: 2023 veröffentlichte das Album „Secret Life“ mit Brian Eno, auf dem die beiden ruhige, fast meditative Soundflächen durch den Äther zogen. Es war gleichzeitig eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln: Gibson lernte im Studio des legendären Musikers das Handwerk kennen und arbeitete in seinen Anfangsjahren mit ihm zusammen.