Celo & Abdi

Im deutschsprachigen Hip-Hop nehmen Celo & Abdi eine Ausnahmestellung ein: Wenn sie aus den Schattenvierteln der Bankenmetropole Frankfurt berichten, wirken sie nicht nur wie Rapper, vielmehr bauen sie mit ihren Tracks Welten auf, die in ihrer Wortgewalt und Vielschichtigkeit an Filme erinnern. Das mag daran liegen, dass das Duo nicht mit den üblichen Straßenrap-Klischees zu greifen ist. Der Vater von Celo kam in den 1960er-Jahren als Architekt aus Bosnien nach Deutschland und sorgte dafür, dass auch der Sohn sein Fachabitur machte. Bei Abdi war’s, sieht man von den Wurzeln in Marokko ab, ähnlich. Was die beiden weiterhin eint: Auf ein Studium hatten sie so gar keine Lust, unterschrieben nach dem Erfolg ihres kostenlosen Mixtapes „Mietwagentape“ (2011) stattdessen bei Haftbefehls Azzlackz-Label. In den Folgejahren bauten sie sich einen Ruf als einer der besten Liveacts Deutschlands auf und veröffentlichen eine ganze Reihe von Alben. Diese fanden nicht nur auf der Straße Beachtung: Aufgrund ihres innovativen Sprachmixes aus Deutsch und verschiedenen Migranten-Slangs wurden sie auch in den Feuilletons verhandelt. Die Sache mit den Filmen ist übrigens durchaus wörtlich zu nehmen: So waren Celo & Abdi 2015 an der Seite von Stars wie Kostja Ullmann und Kida Ramadan in der Komödie „3 Türken & ein Baby“ zu sehen.