Der Weg, den KitschKrieg zurück gelegt haben, seit sich Fizzle, Awhodat und Fiji Kris dazu entschlossen haben, ihre Kunst nur noch unter diesem Namen zu veröffentlichen, ist ein unwahrscheinlicher. Es ist ein Weg, der damit begann, dass man gemeinsam mit Trettmann der deutschen Hip-Hop-Szene einen neuen Soundentwurf schenkte. Der basierte auf minimalistischen Beats und einer unwiderstehlichen Mischung aus Rap, Dancehall, Pop und Melancholie, die schnell bei vielen zündete. Drei gemeinsame EPs und zwei gemeinsame Alben später war Trettmann ein Star und in Deutschland standen die Rapper bei dem Trio Schlange. Aus dieser Konstellation wurde dann nach langer Arbeit das erste Album, das im Sinne des KitschKrieg’schen Minimalismus KitschKrieg heißt. Was darauf passiert, ist nichts weniger als bemerkenswert: Ufo361 singt Falsett, Jamule bearbeitet einen Seeed-Track neu und Max Herre nimmt sich des Bremer Newcomers Skinnyblackboy an (mit dem KitschKrieg bereits eine gesamte EP aufgenommen haben). RIN und Kool Savas, Modeselektor und Crack Ignaz, Trettmann und Peter Fox sowie Nena haben auf ihren jeweiligen Tracks zusammengearbeitet. Und: KitschKrieg überführen mit ihrem ersten eigenen Album auch kontrovers diskutierte Künstler wie Bonez MC und Vybz Kartel in ihr Universum. Dafür wurden sie in der deutschen Presse kritisiert – allerdings: Als künstlerisches Statement ist es beeindruckend, wie KitschKrieg sie aus ihrer Welt voller lyrischer Gewalt, Sex und Drogen in ein Album zu integrieren vermag, in dem Popstars, Newcomer und Singer-Songwriter genauso willkommen sind wie Rap-Könige.
Video-Extras
- KITSCHKRIEG
- Marteria
- Apache 207