Ja, es war wieder Zeit für sein Alter Ego, erzählt Friedrich Kautz aka Prinz Pi aka Prinz Porno im Interview mit Apple Music. „Bei Prinz Pi ist alles immer so verkopft und anspruchsvoll, da lege ich jedes Wort auf die Goldwaage. Das ist schwerere Kost, eher so der Drei-Stunden-Arthaus-Film. Prinz Porno ist die Folge ‚Rick and Marty‘.“ „Mit Prinz Porno will ich zeigen, was ich bin, indem ich mich abgrenze von dem, was ich nicht bin. Für mich war Hip-Hop immer eine Art des stilvollem Angebens. Du kannst sagen, dass andere uncooler sind, indem du sie beleidigst. Oder du machst es halt stilvoll. Und das hab ich auf diesem Album gemacht.“ Dann legt Kautz hinterher: „Ich kann dem, was grade abgeht, nicht so viel abgewinnen. Gefühlt kaufen alle Hip-Hop-Künstler ihre Schuhe bei Balenciaga, ihre Hemden bei Gucci und ihre Jacken bei Fendi. Und die Musik ist für mich ein Abklatsch von amerikanischer Musik, sowohl was die Musik selbst angeht, als auch die Texte wie die Art, wie die Stimme eingesetzt wird. Aber du kannst nicht einfach schlecht einen Van Gogh nachmalen und dann wollen, dass das Bild im Museum hängt.“ Dass Kautz schon mal aneckt mit seiner Musik, seinen Texten, seinen Aussagen ist nicht neu. Dass er sich nicht so sehr darum schert, auch nicht. Hauptsache, ihm selbst gefällt’s – und seinem Alter Ego. „Prinz Pi findet das Album auch cool.“, sagt er und lacht. Natürlich ist ihm nicht ganz egal, ob er erfolgreich ist – welcher Künstler könnte schon behaupten, dass ihm die Kunst nicht auch Anerkennung bringen soll. „Ich mach mir aber auch keine Illusionen, dass meine Musik von ihrem Format und den Inhalten her in den aktuellen Mechanismus passt.“ Prinz Porno ist mit „Mit Abstand“ auf Abstand.
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