Zusammenfassung
Wir berichten über einen 31jährigen nierentransplantierten Patienten, der unter Cyclosporin A eine ungewöhnliche Talgdrüsenhyperplasie entwickelte, begleitet von einer disseminierten, follikulär gebundenen, spikeartigen Hyperkeratose. Die Hautveränderungen waren besonders ausgeprägt im Gesicht und an den Streckseiten der Extremitäten. Stellenweise imponierte eine haarartige Hyperkeratose mit echter Haarneubildung. Die Histologie dieser Veränderungen zeigte eine stark vermehrte Keratinisation der Haarfollikel mit der Bildung von haarähnlichen „Spikes“, welche teilweise isoliert und in Verbindung mit echten Körperhaaren vorkamen. Aufgrund dieser Eigenschaft lassen sich differentialdiagnostisch die morphologisch sehr ähnliche „Disseminated Spiked Hyperkeratosis“ und andere filiforme Keratosen abgrenzen. Erstmals wird in der vorliegenden Arbeit dieser haarähnliche Aufbau auch mittels rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen dargestellt. Die Talgdrüsenfollikel zeigten eine z.T. zystische Ausweitung, wie sie bereits früher beschrieben worden ist, mit hier ebenfalls stark vermehrter Einlagerung von Keratinmassen. Dieser Fall zeigt, a) daß die beobachteten Hautveränderungen wahrscheinlich der alleinigen Wirkung von Cyclosporin A zuzuordnen und b), daß sie vermutlich dosisabhängig sind.
Summary
We report a 31-year-old renal transplant patient treated with cyclosporin A who developed an unusual sebaceous gland hyperplasia accompanied by a disseminated follicular spiny hyperkeratosis. Those alterations were most evident on his face and limbs. In some locations hairy hyperkeratosis with authentic hair neogenesis was found. The histology of these alterations showed a marked hyperkeratosis of the hair follicles with formation of hair-like spikes either alone or in connection with hairs. The presence of true hairs distinguishes our case from the morphologically similar disseminated spiked hyperkeratosis and other spiny keratinization disorders. Scanning electron microscopy helped to demonstrate the hair-like structure of these keratoses. Some of the sebaceous glands showed cystic widening of their lumina, which were filled with abundant amorphous eosinophilic material, a finding similar to earlier observations. Our case demonstrates that these skin alterations should be classified as side effects of cyclosporin A and that they are apparently dose-dependent.
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Eingegangen am 20. Februar 1995 Angenommen am 7. März 1995
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Izakovic, J., Büchner, S., Düggelin, M. et al. Haarartige Hyperkeratosen bei einem Nierentransplantierten Eine neue Cyclosporin-Nebenwirkung. Hautarzt 46, 841–846 (1995). https://doi.org/10.1007/s001050050350
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001050050350