Berichte über Landwirtschaft - Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft https://buel.bmel.de/index.php/buel <h2>Berichte über Landwirtschaft - Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft</h2> <p>Die dreimal im Jahr erscheinenden "Berichte über Landwirtschaft" werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegeben. Seit dem 1. Januar 2013 erscheint die Publikation (beginnend mit Band 91) in elektronischer Form.</p> <p><strong>&nbsp;</strong></p> de-DE buel@ble.de (Helmut Emsbach) buel@ble.de (Helmut Emsbach) Tue, 13 Aug 2024 00:00:00 +0200 OJS 3.3.0.15 http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss 60 Regionale Wertschöpfung – Vom Wunsch der Erzeuger nach Quantifizierung zu konkreten Konzepten der Messung https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/512 <p>Der Grad an Regionalität in der Wirtschaftsleistung eines Unternehmens wurde spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie als Maß für operationelle Risiken im Geschäftsmodell und für Krisenresilienz herangezogen. Dabei blieben aber Regionalität und regionale Wertschöpfung eher unscharfe Konzepte, deren Begriffsverständnis zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen stark schwankt.</p> <p>Nun könnte ein gewisser Grad an Unschärfe gerade auch auf Seiten der Unternehmen in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie durchaus gewünscht sein, um heterogene Eigenschaften zwischen verschiedenen Produktgruppen und spezifische geographische Eigenschaften in gemeinsamen Initiativen leichter aggregieren zu können. Explizit adressiert wurde die Frage nach der konkreten Messbarkeit bislang noch nicht. Dieser Forschungslücke nimmt sich die vorliegende Studie in ihrem ersten Teil an, wenn auf Basis einer großzahligen Befragung gezeigt wird, dass sich die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen, die sich für Regionalität einsetzen, eine klare Quantifizierung wünschen, gleichzeitig eine weitere staatliche Initiative mit öffentlichen Regionallabels aber ablehnen.</p> <p>Die Befragungsergebnisse unterstreichen darüber hinaus den mehrheitlichen Wunsch nach klarer Quantifizierung von regionaler Wertschöpfung, für die sich aber noch kein einheitliches Messkonzept durchgesetzt hat. So findet sich eine Reihe von Studien mit entsprechenden Messansätzen, die sich aber sowohl beim gewählten Messansatz als auch bei der entsprechenden Umsetzung unterscheiden. Im zweiten Teil der Studie wird im Rahmen eines Literaturüberblicks analysiert, welche Messkonzepte für die gewünschte stärkere Quantifizierung besonders praktikabel erscheinen.</p> Dirk Schiereck, Christian Kammlott, Niklas Grimmelsmann, Valentin Illig Copyright (c) 2024 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/512 Wed, 04 Sep 2024 00:00:00 +0200 Einfache Schätzmodelle für eine transparentere Preisfindung bei Körnerleguminosen basierend auf Börsennotierungen von Substituten https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/519 <p>Die heimischen Körnerleguminosen erleben ein “Anbau-Comeback”, da das Interesse in der Lebensmittelverarbeitung insbesondere für Proteinisolate zunimmt. Um die Vermarktung in der Landwirtschaft, den Handel bzw. den Einkauf in der Verarbeitung zu erleichtern, sollte die Preistranzparenz für Körnerleguminosen erhöht werden. Für landwirtschaftliche Erzeugnisse mit großem Marktvolumen werden Preisnotierungen und auch Börsenkurse zukünftig erwarteter Preise auf Basis von an Börsen gehandelten Kontrakten ermittelt und veröffentlicht und so für Akteure und Akteurinnen transparent gemacht. Für Körnerleguminosen gibt es bisher wenige Preisnotierungen. Die bereits vorhandenen werden aufgrund der fehlenden Orientierungsfunktion eher wenig beachtet. Dies führt dazu, dass die Marktakteure und Marktakteurinnen mit wenigen Preisinformationen arbeiten müssen und Informationsasymmetrien leicht zu Verschiebungen von Marktmacht führen. Zur Reduzierung dieser Informationsasymmetrie zwischen den Marktteilnehmern und Marktteilnehmerinnen wurden börsenähnliche Notierungen, die als Prognosen für Preisindikatoren verwendet werden können, entwickelt. Das hierfür entsprechend entwickelte Tool basiert auf einer multiplen Regressionsanalyse unter Einsatz von Substituten. Die beiden wichtigsten Substitute sind Futterweizen sowie Sojaextraktionsschrot. Betrachtet wurde der Zeitraum 2016 bis 2022. Eine weitere Analyse bezieht sich auf die Berechnung des Futterwertes, welche mittels der Austauschmethode nach Löhr durchgeführt wurde. Damit lässt sich eine Formel aufstellen, die den zukünftigen Preis nach Einsatz von Substitutionspreisen der Börsen ermittelt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die geschätzten Preise im Zeitverlauf unterschiedlich stark von den tatsächlich erzielten Preisen abweichen. Die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Aktualisierung der Börsenpreise für die Ergebnistreue und damit für die praktische Anwendung des Tools ist sehr wichtig, um stets die aktuellsten Daten zu erhalten. Die Genauigkeit der Schätzungen mit zunehmender Verfügbarkeit von Daten nimmt zu. Dies unterstreicht die Bedeutung einer regelmäßigen Aktualisierung und Datenerfassung. Die Methode hat Pilotcharakter und kann als Grundlage für eine Fortentwicklung genutzt werden. Dabei bietet das Tool eine erste Möglichkeit, die Preistransparenz auf dem Körnerleguminosenmarkt zu erhöhen, insbesondere für die Prognose von Preisen. Ziel ist es, Akteure bei der Preisfindung in der Gegenwart und für zukünftige Transaktionen zu unterstützen.</p> Dennis Köpp, Bruno Kezeya, Petra Zerhusen-Blecher, Prof. Dr. Schäfer, Prof. Dr. Mergenthaler Copyright (c) 2024 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/519 Tue, 13 Aug 2024 00:00:00 +0200 Agronomische und ökologische Potenziale von Photovoltaikanlagen auf Grünland https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/514 <p style="line-height: 150%; margin-bottom: 0cm;" align="justify">Die bisherigen Begrifflichkeiten zu Freiflächen Photovoltaik (PV) -Anlagen inklusive “Agri-PV”, sowie die generelle Gesetzeslage zu PV-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzter bzw. vormals landwirtschaftlich genutzter Fläche sind unübersichtlich und unzureichend. Das agronomische und ökologische Synergiepotenzial der Kombination Landwirtschaft und Energieerzeugung sollte umfangreich genutzt werden. Gunst-Standorte der Lebensmittelerzeugung nachhaltig zu schützen, aber trotzdem die Chancen einer möglichen kombinierten Flächennutzung (Doppelnutzung) wahrzunehmen und die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu halten, sind in diesem Kontext die Herausforderungen. Die Begrenztheit der landwirtschaftlichen Fläche macht eine Evaluierung der landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten und eine Neuordnung der Begrifflichkeiten dringend erforderlich, wozu dieser Übersichtsartikel einen Beitrag leistet. Eine neue Kategorisierung wird vorgeschlagen, die eine übersichtliche Zuordnung der mit PV kombinierten landwirtschaftlichen Flächennutzung ermöglicht. Die mögliche Doppelnutzung durch PV und extensiv landwirtschaftlich genutzter Fläche (unter Berücksichtigung der Umsetzungsmöglichkeiten von Agrar- Umwelt und Klimamaßnahmen), sowie die sinnvolle Integration der auf landwirtschaftlicher Fläche errichteten PV-Anlagen in die aktuelle landwirtschaftliche Kulisse wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit systematisch untersucht und die Potenziale sowie der nötige Forschungsbedarf werden aufgezeigt.</p> Dr. Dina Hamidi, Dr. Karen Baumann, PD Dr. Manfred Kayser, Prof. Dr. Harald von Witzke, Prof. Dr. Johannes Isselstein Copyright (c) 2024 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/514 Wed, 21 Aug 2024 00:00:00 +0200 Zertifizierung von Paludikultur https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/517 <p>Die Zertifizierung von Produkten ist ein probates Mittel, diesen Produkten eine Qualität zu bescheinigen, die sie von konventionellen vergleichbaren Produkten abhebt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist herauszuarbeiten, wie dies durch eine Zertifizierung von Produkten aus der nassen Moorbewirtschaftung anhand der auf der Erntefläche bereitgestellten Ökosystemleistungen realisiert werden kann. Umfangreiche Literaturstudien und die Ergebnisse aus zwei Workshops wurden herangezogen, um die Grundlagen für eine solche Zertifizierung zu erarbeiten. Ein Paludikultur-Standard wurde entwickelt und mit entsprechenden Kriterien untersetzt, die mittels verifizierbaren Indikatoren abgeprüft werden können. In einem nächsten Schritt sollte dann die konkrete Umsetzung eines entsprechenden Zertifikats festgelegt werden.</p> Dr. Wendelin Wichtmann, Prof. Dr. Volker Beckmann Copyright (c) 2024 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/517 Wed, 28 Aug 2024 00:00:00 +0200