Weichkäse
5411 Oberalm (Österreich)
Was ökologischer Landbau ist und wie Biobäuerinnen und -bauern arbeiten müssen, ist in den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau genau festgelegt. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird mindestens einmal im Jahr kontrolliert.
Unsere Haustiere stammen ursprünglich von Wildtieren ab. Sie wurden durch den Menschen "domestiziert". Das bedeutet, dass der Mensch vor vielen tausend Jahren angefangen hat, Tiere in seiner Nähe zu halten und von den "wilden" Artgenossen zu trennen. Die Menschen kümmerten sich um die Tiere und nutzten von ihnen zum Beispiel Fleisch, Wolle oder Milch. Von den Tieren, die besonders gute Eigenschaften hatten, zum Beispiel besonders schöne Wolle oder eine hohe Milchleistung, behielten die Menschen die Nachkommen. So züchteten sie im Laufe von vielen Generationen verschiedene Haustierrassen. Diese unterscheiden sich in ihrem Aussehen oft sehr stark von der ursprünglichen Wildform.
Das erste Tier, das der Mensch als "Haustier gehalten" hat, war der Wolf. Aus dem Wolf wurden alle Hunderassen gezüchtet, die wir heute kennen. Man sieht einem kleinen Dackel die Verwandtschaft zum Wolf nicht mehr an. Aber sein Verhalten ähnelt doch oft noch dem des Wolfes.
Alle Haustiere haben noch einige ihrer ursprünglichen "wilden" Verhaltensweisen behalten. Unser Haushuhn zum Beispiel scharrt und pickt im Boden herum, genau wie seine Vorfahren, oder es schläft am liebsten auf erhöhten Sitzstangen, damit es sicher ist vor Feinden wie dem Fuchs. Diese angeborenen Verhaltensweisen von Tieren nennt man die "arteigenenen Verhaltensweisen".
Im ökologischen Landbau sollen Tiere ihre arteigenen Verhaltensweisen ausleben können - sie sollen "artgerecht" gehalten werden. Da die Tiere in der Landwirtschaft jedoch auch genutzt werden, zum Beispiel als Fleisch-, Milch oder Eierlieferanten, werden sie immer in ihrer Freiheit eingeschränkt. Es geht also in der ökologischen Tierhaltung darum, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den bestmöglichken Bedingungen für die Tiere und den Anforderungen, die die Landwirtinnen und Landwirte stellen, um die Tiere nutzen zu können.
Deshalb schreiben die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau Regeln für die ökologische Tierhaltung vor. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden Dinge:
Stallgröße, Auslaufmöglichkeiten und die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter haben einen großen Einfluss auf das Wohlergehen der Tiere und damit auch darauf wie gesund sie sind. Bestimmte Medikamente sind zwar im Notfall erlaubt, dürfen aber nicht eingesetzt werden, um Krankheiten vorzubeugen. Biobäuerinnen und -bauern müssen folglich dafür sorgen, dass ihre Tiere möglichst gesund bleiben. Und Tiere, die sich wohl fühlen, werden im Normalfall auch seltener krank. Auch die Wahl der Rassen hat großen Einfluss auf die Gesundheit der Tiere. Daher halten Biolandwirtinnen und -landwirte bevorzugt Tierrassen, die an die regionalen Umweltbedingungen angepasst sind, besonders robust und weniger krankheits- und stressanfällig sind.
Tiere fressen Futter. Und sie produzieren Mist. Der Mist kommt wieder auf den Acker, damit dort wieder Pflanzen wachsen können. Damit nicht mehr Mist entsteht, als die Pflanzen auf dem Acker brauchen, ist die Anzahl der Tiere, die Biobäuerinnen und Biobauern halten dürfen, begrenzt. Sie ist abhängig von der Fläche des Betriebes. Dies nennt man flächengebundene Tierhaltung. Sie trägt dazu bei, die Belastung von Boden und Wasser einzuschränken.