Weltvegantag am 1. November

Weltvegantag: Vegan und bio für die planetare Gesundheit

In Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Veganerinnen und Veganer. Aus gutem Grund: Wer sich pflanzlich ernährt, leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz – ohne Abstriche beim Geschmack! Gefeiert wird die vegane Lebensweise jedes Jahr am 1. November, dem Weltvegantag. Bei welchen Produkten gibt es inzwischen vegane Alternativen? Und welches Potenzial hat die vegane Lebensweise für die Bio-Landwirtschaft?

Statt der Bratwurst landet die Alternative aus Tofu auf dem Grill und der Soja-, Mandel- oder Haferdrink ersetzt die Milch im Kaffee. Aber warum genau greifen eigentlich immer mehr Menschen zu pflanzlichen Alternativen? Der Ernährungsreport von 2024 gibt an, dass weiterhin vor allem die Neugier der Hauptgrund ist, dicht gefolgt von Geschmack, Tierschutz und Klimaschutz. Bei mehr als jedem und jeder Dritten (39 Prozent) der Befragten landen demnach häufiger vegetarische oder vegane Produkte im Einkaufskorb. Zugleich ist der Anteil derer, die solche Alternativen noch nie gekauft haben, von 51 Prozent im Jahr 2020 auf 47 Prozent gesunken.

Im Vergleich zum Ernährungsreport aus dem vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Flexitarierinnen und Flexitarier allerdings etwas verringert. Waren es 2023 rund 47 Prozent, die angaben, nur gelegentlich Fleisch oder Fisch zu essen, ist die Zahl 2024 auf 41 Prozent gesunken. Konstant geblieben die Anzahl der Vegetarierinnen und Vegetarier (8 Prozent) sowie die der Veganerinnen und Veganer mit zwei Prozent.

Welche Auswirkungen hat die vegane Lebensweise auf den Planeten?

Laut einer Anfang 2021 veröffentlichten Studie des World Wide Fund For Nature (WWF) sind 69 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen auf tierischen Produkte zurückzuführen. Ein internationales Forschungsteam hat einen globalen Speiseplan erstellt, der die Gesundheit der Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll.

Die sogenannte Planetary Health Diet sieht vor, dass der Verzehr von Fleisch halbiert und der Konsum von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen etwa verdoppelt werden muss, um ein globales und nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen. Der WWF hat Wochenmenüs für eine planetarisch kulinarische Woche erstellt, die sich an der Planetary Health Diet orientieren. Nicht alle Rezepte sind vegan, aber definitiv lecker!

Schnelle Gemüsepfanne mit Linsen

18.06.2024Außer-Haus-Verpflegung

Planetary Health Diet in der AHV

Angesicht der Herausforderungen im Bereich Gesundheit und Nachhaltigkeit gewinnt das Konzept der Planetary Health Diet immer mehr an Bedeutung. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Und wie kann es in die Außer-Haus-Verpflegung (AHV) integriert werden? In einem aktuellen Forschungsprojekt der Berliner Charité wird untersucht, wie sich das Konzept in Gesundheitseinrichtungen in die Praxis umsetzen lässt.

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Hülsenfrüchte

10.07.2024Bio im Alltag

Wie könnte unsere Ernährung in Zukunft aussehen?

Damit wir Menschen auch zukünftig gut und nachhaltig essen können, ist eine grundlegende Veränderung unserer Ernährungsweise und der Landwirtschaft nötig, sagt die Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Im Interview erläutert Büning-Fesel, auf welche Weise sich die BLE auch international für diesen systemischen Wandel einsetzt.

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Laut Umweltbundesamt ließen sich mit einer Umstellung auf eine vegetarische Ernährung zwischen 20 und 47 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen einsparen. Bei einer veganen Ernährung wären es sogar zwischen 38 und 52 Prozent. Die Formel für einen Beitrag zum Klimaschutz durch Ernährung ist also recht simpel: weniger Fleisch, mehr pflanzliche Produkte!

Vegane Bio-Rezepte

Auch für die Landwirtschaft hat das viel Potenzial. Nicht nur gängige Nutzpflanzen wie Weizen oder Erbsen rücken immer mehr in den Fokus, sondern auch neue Kulturen, die für die Produktion veganer Lebensmittel bedeutsam sind, zum Beispiel: 

Haben sich Produkte aus Soja wie Tofu oder Soja-Hackschnitzel schon längst zu einer festen Größe im Segment der fleischlosen Alternativen etabliert, so mausert sich die Edamame – die noch grün geerntete Sojabohne – immer mehr zum Trendfood und bietet heimischen Öko-Betrieben die Chance, neu in den Anbau einzusteigen.



Was ist bio-vegane Landwirtschaft?

Dass bio gleich vegan ist, trifft tatsächlich nicht zu, denn gerade im Öko-Landbau kommt den Nutztieren aufgrund des Kreislaufgedankens eine zentrale Rolle zu. Die Ausscheidungen der Tiere werden als Dünger auf den Äckern eingesetzt und was dort wächst, wird zu Lebensmitteln und Tierfutter verarbeitet. Es gibt inzwischen allerdings eine Vielzahl von Landwirtinnen und Landwirten, die nach den biozyklisch-veganen Standards wirtschaften.

Bei dieser Wirtschaftsweise verzichten die Betriebe komplett auf Nutztierhaltung. Außerdem verwenden sie keine tierischen Betriebsmittel wie Stallmist, Gülle oder Haarmehlpellets. Stattdessen düngen sie mit Kompost, mulchen und achten noch mehr auf eine Fruchtfolge mit Gründüngungspflanzen, die dem Boden Nährstoffe zuführen.

Äpfel mit Stickern des biozyklisch-veganen Anbaus.

18.10.2024Landwirtschaft

Biozyklisch-veganer Anbau

Vegan ist im Trend: Etwa 1,5 Millionen Menschen leben derzeit vegan in Deutschland, darunter viele überzeugte Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten. Während das Angebot an Produkten, deren Inhaltsstoffe vegan sind, bereits groß ist und stetig erweitert wird, gibt es bislang wenig Lebensmittel aus veganem Öko-Landbau. Das bietet Potenzial für Öko-Betriebe. Seit 2017 gibt es die von IFOAM anerkannten, weltweit einsetzbaren biozyklisch-veganen Richtlinien, nach denen vegan arbeitende Bio-Betriebe in Deutschland zertifiziert werden können.

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Welche bio-veganen Produkte kann man im Laden kaufen?

Vegane Lebensmittel müssen nicht nur produziert, sondern auch gekauft werden. In einer Studie über das Absatzpotenzial bio-veganer Produkte stellte das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) fest, dass viele bereit sind, mehr für bio-vegane Lebensmittel auszugeben. Allerdings sei noch eine gewisse Aufklärungsarbeit bei der Kundschaft über die bio-vegane Landwirtschaft notwendig. Ein Indikator für das Potenzial solcher Produkte können auch Ernährungstrends im Handel sein, denn sie zeigen, was im Supermarktregal aktuell besonders gut funktioniert und in welche Richtung es künftig gehen könnte.

  • Eine spannende und noch relativ neue Nische im Snackregal sind beispielsweise geröstete Bio-Kichererbsen. Sie bieten nicht nur ein neues Geschmackserlebnis, sondern können auch langfristig dazu beitragen, den Anbau heimischer Hülsenfrüchte zu fördern und erfolgreiche Wertschöpfungsketten aufzubauen.
  • Dass die gängigen Säfte in den Supermarktregalen in der Regel nicht vegan sind, ist wenigen bekannt. Um die Säfte von Trübstoffen zu klären, braucht es Hilfsstoffe auf tierischer Basis. Diese sind zwar im Endprodukt nicht mehr enthalten, die Produkte können allerdings nicht mehr als "vegan" bezeichnet werden, da die tierischen Hilfsstoffe Teil des Herstellungsprozesses waren. Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen in der Bio-Fruchtsaftherstellung, um auch vegan lebenden Menschen den Genuss von Fruchtsäften zu ermöglichen. 
  • Da Veganismus nicht bei Lebensmitteln aufhört, sondern den ganzen Lebensstil umfassen kann, müssen Veganerinnen und Veganer auch beispielsweise bei Mode ein Auge auf das Material und die Herstellung haben. Vegane Mode ist dabei keine Nischenerscheinung, denn Kleidung besteht häufig aus Pflanzenfasern wie Baumwolle. Doch vegane Mode ist nicht automatisch nachhaltig beziehungsweise tierfreundlich. Ein Blick auf das Sortiment von Fair-Fashion-Labels und regionale Unternehmen lohnt sich. 

Letzte Aktualisierung 25.10.2024

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