Damit Wildbienen, Schmetterlinge und Co. genug Nahrung finden, sollte immer etwas blühen. Mit Bio-Zierpflanzen und -Saatgut unterstützen Hobbygärtnerinnen und -Gärtner gleichzeitig bienenfreundliche Gärtnereien.
"Unsere Botschaft an die Verbraucher lautet: Wer Bienen retten will, muss Bio-Zierpflanzen kaufen", erklärt Klaus Umbach von der Heilbronner Bioland-Gärtnerei Umbach. Denn Bio-Gartenbaubetriebe dürfen in ihren Gewächshäusern und auf ihren Blumenfeldern keine bienenschädlichen Pflanzenschutzmittel verwenden. Das Sortiment an Bio-Zierpflanzen wächst langsam, aber sicher. Außer Beet- und Balkonblumen gibt es viele heimische und wilde Stauden. Aber auch Mittelmeerkräuter wie Oregano und Thymian ziehen Schmetterlinge magisch an. Hauptsache, es blüht viel und lange: von der Winterheide über Frühlingsblüher bis zu Efeu im Herbst. Ausgewachsene Insekten nutzen den süßen Blütennektar als Treibstoff. Der Bienennachwuchs benötigt zum Wachsen vor allem den eiweißreichen Pollen der Blüten.
Jede dritte Wildbienenart ist Pollenspezialistin
Ein Drittel unserer 580 heimischen Wildbienenarten ist auf Pollen von heimischen Blühpflanzen spezialisiert. Deswegen sollten Bienenfans im Garten oder Balkonkasten auch an Futterpflanzen für diese wählerischen Bienen denken. So ernährt die Rundblättrige Glockenblume gleich zehn verschiedene Wildbienenarten. Weitere Futterpflanzen sind beispielsweise Steinbrech und Blaukissen.
Die anderen Wildbienen wie auch die Honigbiene sammeln ihren Pollen auf vielen verschiedenen Blüten. Insekten bevorzugen offene Blüten. In gefüllten Blüten von Rosen und Co. können sie Pollen und Nektar nur schwer erreichen. "Mit zunehmendem Füllungsgrad steht der Pollen später, über einen kürzeren Zeitraum und damit in geringeren Mengen zur Verfügung", erläutert Ute Ruttensperger von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg.