Laut Statistik wirtschaften über 35.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland ökologisch, das sind 13,5 Prozent. In der alljährlichen Umfrage des Deutschen Bauernverbandes gaben 20 Prozent der befragten Betriebe an, eine Betriebsumstellung zu planen (1,3 Prozent sicher, 18,7 Prozent vielleicht). Damit ist in der Summe für etwa jeden dritten Betrieb Öko-Landbau eine Alternative. Für die berufliche Bildung bedeutet das: Inhalte des Öko-Landbaus sollten in jedem Fall fester Bestandteil von Aus-, Fort- und Weiterbildung sein. Die Frage stellt sich also, ob dem so ist und was dafür getan werden kann und sollte.
Bundesweites Projekt gibt Aufschluss
Im Rahmen eines bundesweiten Projektes im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) wurden in den letzten fünf Jahren genau diese Fragen bearbeitet. Verantwortlich ist das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN), Kooperationspartner sind der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK). Ziel des Projektes war es einerseits, herauszuarbeiten, wie das Thema Ökologischer Landbau in den verschiedenen Bundesländern bislang in der Aus- und Fortbildung in den Berufen Landwirt/-in, Gärtner/-in und Winzer/-in integriert ist. Andererseits sollte Hilfestellung geleistet werden bei der Erarbeitung von Handlungsoptionen für eine stärkere Integration des Öko-Landbaus in Aus- und Fortbildung.
Dazu wurden in den beteiligten Bundesländern für die Berufe Landwirt/in, Gärtner/in Gemüse und Obst und Winzer/in mittels Interviews mit Akteurinnen und Akteuren in der Aus- und Weiterbildung (unter anderem Ausbildende, Ausbildungsberatende, Lehrkräfte, zuständige Stellen und weitere) der Status Quo erfasst. Im Rahmen von ein beziehungsweise zwei Dialogforen mit den Beteiligten wurden anschließend von den Akteurinnen und Akteuren Handlungsoptionen zur Verbesserung erarbeitet. Die folgenden Ausführungen basieren also auf Basis der Erfahrungen der in der beruflichen Bildung tätigen Personen in den Bundesländern.