Grünes Band
Wo einst die Grenze die Menschen trennte, verbinden sich heute Geschichte und Gegenwart, Natur und Kultur.
Vom Todesstreifen zur Lebensader
Der Eiserne Vorhang teilte bis zum Jahr 1989 Europa auf einer Länge von über 12.500 Kilometern. Im Schatten dieser Grenze vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer entwickelte sich ein monumentales Naturdenkmal - das Grüne Band Europa. Die ehemalige innerdeutsche Grenze verbindet heute neun Bundesländer. Mit einer Länge von 763 Kilometern hat Thüringen den mit Abstand größten Anteil an den 1.400 Kilometern Grünes Band Deutschland und trägt eine große Verantwortung, das Grüne Band als Mahnmal und Lebensraum zu erhalten.
Mit Entscheidung des Landtages vom 9. November 2018 wurde das Grüne Band Thüringen als Nationales Naturmonument (NNM) unter Schutz gestellt. Das Gesetz trat am 19.12.2018 in Kraft, es wurde im Gesetz- und Verordnungsblatt zusammen mit den im Schutzgebiet befindlichen Flurstücken veröffentlicht. Die zugehörige Schutzgebietskarte können Sie hier oder in den im § 2 Abs. 3 genannten Stellen einsehen.
Zahlreiche in ihrem Bestand stark bedrohte oder seltene Tierarten, wie der Schwarzstorch und das Braunkehlchen, haben im Schatten des Kalten Krieges ein bedeutendes Rückzugsgebiet im Grünen Band gefunden. Seltene Pflanzen, die in anderen Teilen Deutschlands kaum noch vorkommen, wie das Helm-Knabenkraut, sind hier zu Hause.
Bisher wurden lediglich einzelne Abschnitte des Grünen Bandes als Naturschutzgebiete gesichert oder bieten einen vergleichbaren Schutz, etwa durch Natura 2000-Gebiete. Mit der Ausweisung des Grünen Bandes Thüringen als Nationales Naturmonument ist ein einheitlicher Schutz des gesamten Grünen Bandes Thüringen möglich.
Der Stiftung Naturschutz Thüringen wurde die Trägerschaft für dieses Schutzgebiet übertragen. Sie ist somit zuständig für die Erhaltung und Entwicklung dieses Schutzgebietes.