Die gegenwärtige europäische Agrarpolitik bietet inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten für die Weiterentwicklung einer wettbewerbsfähigen, umweltgerechten und ressourcenschonenden Landbewirtschaftung. Diese Möglichkeiten will Hamburg nutzen und damit die Betriebe die Kulturlandschaft der ländlichen Räume durch eine standortgerechte Bewirtschaftung für die Zukunft erhalten. Dafür ist eine nachhaltige und leistungsfähige Landwirtschaft unabdingbar. Herausforderungen ergeben sich zum einen aus den sich rasch ändernden Märkten. Zum anderen stellt die Gesellschaft, und damit der Verbraucher, neue Anforderungen an Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz. Besonderes Gewicht liegt in der Verbesserung des Tierschutzes durch artgerechte Haltungsverfahren, klima- und ressourcenschonende Bewirtschaftungen sowie den Einsatz neuer Technologien.
Die bäuerliche Landwirtschaft in Hamburg wird mit der Investitionsförderung im Spitzensegment der deutschen Agrarwirtschaft ankommen.
Einige Beispiele:
- Die Förderung von Stallbauten wird zu mehr Tierwohl in den Ställen beigetragen. Insbesondere für die sogenannte „Premiumförderung“ sind von den Betrieben hohe Anforderungen zu erfüllen: Die Tiere müssen über die gesetzlichen Standards hinaus mehr Platz in den Ställen bekommen, u. a. verbunden mit einem ausreichendem Auslauf.
- Der Einsatz energie- und ressourcenschonender Technik im Obst- und Gartenbau: Im Gartenbau werden an neue Gewächshäuser erhöhte Anforderungen zur Energieeffizienz durch Wärmedämmung und moderne Heizanlagen gestellt. Für den Ressourcenschutz ist der vermehrte Einsatz geschlossener Produktionssysteme von hoher Bedeutung. Auch für Kühlanlagen steht die Energieeinsparung im Fokus der Förderbedingungen.
- Die Stärkung der Familienbetriebe der bäuerlichen Landwirtschaft durch weitere Wirtschaftsmöglichkeiten. Das sind Hofläden, Hofcafés, die mit der Weiterverarbeitung der eigenen Erzeugnisse den ländlichen Raum als Naherholungsgebiet attraktiv und erlebbar machen.
- Weiterentwicklung der Düngungsmethoden und Pflanzenschutz, mit dem Ziel eines besseren Ressourcenschutzes. Hamburg wird im Rahmen des Programms innovative Entwicklungen fördern, die vor ihrer Markteinführung stehen und mit denen eine deutliche Reduzierung der Umweltbelastungen verbunden sein wird.
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Hamburg werden zukünftig Maßstäbe im Tier- und Umweltschutz setzen. Im Vordergrund stehen der Erhalt und Ausbau nachhaltiger Produktionssysteme und intakter Lebensräume, die Sicherung einer hohen Tier- und Pflanzenvielfalt, die Bereitstellung hochwertiger Wasser- und Bodenqualitäten. Außerdem die Verbesserung der charakteristischen Ausprägung der Kulturlandschaft in Hamburg. Landwirte, die durch eine Änderung ihrer Flächennutzung im Interesse des Natur- und Umweltschutzes Ertragseinbußen erfahren, können dies zukünftig mit Hilfe des Förderprogramms kompensieren.
Hamburg ist nicht nur eine prosperierende Industrie- und Handelsmetropole. Hamburg ist auch deshalb in Europa ein besonderer Standort, weil die leistungsfähige Agrarwirtschaft in einem in das Stadtgebiet integriertem ländlichem Raum ein markantes Alleinstellungsmerkmal bedeutet. Senator Frank Horch sagt dazu: „Mit dem Förderprogramm fördert Hamburg auch den Erhalt seiner Naherholungsgebiete. Unter dem Motto „ Vom Stall auf die Wiese“ wird der Anblick grasender Tiere durch die Sommerweidehaltung auch in Zukunft ein gern gesehener Anblick sein. Pulsierende Metropole und ländliche Räume gehören zum Wohle Hamburgs und seiner Bevölkerung untrennbar zusammen.“