Jung und engagiert
Den Erfahrungsschatz erweitern
Das Erwachsenwerden kann kompliziert sein. Orientierung zu finden und die alltäglichen Anforderungen in Schule oder Ausbildung zu erfüllen – das fällt nicht immer leicht. Wer sich bürgerschaftlich engagiert und für andere einsetzt, sammelt wertvolle Lebenserfahrung. Das Land stärkt diese Ansätze.
Jeder Jugendliche soll, unabhängig von seiner Herkunft, seine Chancen, Neigungen und Talente nutzen und entfalten können. Mit einer gezielten Jugendarbeit möchte das Land Jugendliche nachhaltig fördern, beteiligen und ihnen die bestmöglichen Entwicklungschancen bieten. Dafür investiert Nordrhein-Westfalen mit dem Kinder- und Jugendförderplan jedes Jahr 100 Millionen Euro in seine Jugend.
Das ehrenamtliche Engagement junger Menschen in der Jugendarbeit ist geprägt von der Selbstorganisation. Der Juleica, dem bundesweiten Qualifizierungsinstrument zu ehrenamtlichem Engagement in der Jugendarbeit, kommt dabei eine besondere Stellung zu.
Freiwilligendienste: Über den Tellerrand schauen
Ein erfolgreiches Programm sind die Jugendfreiwilligendienste. Sie bringen den Teilnehmenden neue, spannende und persönliche Lebenserfahrungen. Außerdem sind sie eine Gelegenheit, sich für andere einzusetzen. Sie helfen Kontakte zu anderen Jugendlichen aus dem In- und Ausland zu knüpfen und geben wertvolle Einblicke in künftige Berufsfelder. Im Freiwilligen Sozialen Jahr, dem Freiwilligen Ökologischen Jahr oder dem Bundesfreiwilligendienst beispielsweise engagieren sich Jugendliche und junge Erwachsene außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports und der Integration. Auch wer nach der Schule noch nicht genau weiß, was er einmal machen möchte, kann so die Wartezeiten auf einen Studien- oder Ausbildungsplatz sinnvoll gestalten.
Service learning: Den Unterricht bereichern
Ein Programm, das in Schulen und Hochschulen stattfindet ist »Service learning«. Dieser Ansatz zielt darauf ab, gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern mit fachlichem Lernen zu verbinden. Das Land NRW unterstützt »sozialgenial – Schüler engagieren sich«, das Service-Learning-Programm der Stiftung Aktive Bürgerschaft, gefördert von der DZ BANK und weiteren Genossenschaftsbanken. Im Rahmen von »sozialgenial« engagieren sich Kinder und Jugendliche in gemeinnützigen Projekten, sprechen im Unterricht über die persönlichen Erlebnisse und stellen sie in einen gesellschaftlichen Zusammenhang. So festigen sie ihr Wissen, entwickeln Kompetenzen für den Lebensweg und vielleicht auch für weiteres Engagement.
Zivilcourage: Persönlichkeit stärken
Auch EDUCATION Y arbeitet mit Schulen zusammen. Der vom Land unterstützte Verein setzt sich dafür ein, dass diese neben Wissen auch soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten sowie gelebte demokratische Werte vermitteln. EDUCATION Y bildet Lehrerinnen, Lehrer und pädagogische Fachkräfte zu buddY-Coaches aus, Sie unterstützen ihre Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung und Umsetzung von Projekten. Zivilcourage und die Wertschätzung von Vielfalt stärkt »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«, ein Projekt von und für Schülerinnen und Schüler. Darin lernen sie, gegen alle Formen von Diskriminierung – insbesondere Rassismus – aktiv vorzugehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft zu leisten. Ziel ist es, ein Schulklima zu schaffen, in dem »anders sein« als Normalfall akzeptiert wird.
Das Netzwerk Demokratie und Courage setzt ebenfalls auf das ehrenamtliche Engagement junger Menschen. In attraktiven Projekttagen setzen sich junge Menschen, egal ob in der Schule, in einer offenen Jugendeinrichtung oder in einer Jugendverbandsgruppe mit Strategien gegen Rassismus und Diskriminierung in Folge sozialer Benachteiligung oder auch Sexismus auseinander - angeleitet von ehrenamtlichen Jugendlichen, die zuvor für die Umsetzung der Projekttage qualifiziert wurden.
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