Präsentation der wirtschaftlichen Landesversorgung

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Nahrungs- und Heilmittel, Trinkwasser, Energie, Logistik, Informations- und Kommunikationstechnologien – dies sind nur einige der Güter und Dienstleistungen, die in unserer Gesellschaft und Wirtschaft unentbehrlich sind. Die Verfügbarkeit von Gütern und Dienstleistungen sicherstellen, das ist die Aufgabe der Wirtschaft. Das ist bereits in unserer Verfassung so festgelegt.


Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor und dem Staat

Erst wenn die Wirtschaft diese Funktion in einer schweren Mangellage nicht mehr selber wahrnehmen kann, greift der Staat mit gezielten Massnahmen in das Marktgeschehen ein, um zum Beispiel entstandene Angebotslücken bei lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen zu schliessen (Subsidiarität). So geschehen zum Beispiel

  • 2020 während der COVID-19 Pandemie: Die wirtschaftliche Landesversorgung griff mehrmals ein - u.a. Pflichtlagerfreigabe von Antibiotika sowie FFP2 und FFP3 Masken oder auch temporäre Aufhebung des Sonntag- und Nachtfahrverbot, um Apotheken Detailhändler und weitere für die Versorgung wichtige Betriebe rechtzeitig zu versorgen.
  • 2018, als der trockene Sommer zu einem sehr tiefen Wasserstand des Rheins führte und die Schiffe nicht mehr voll beladen werden konnten. 
  • 2018, als Oxytocin knapp wurde, ein Stoff, der bei Geburten wichtig ist.

Der Auftrag der wirtschaftlichen Landesversorgung ist in Artikel 102 der Bundesverfassung festgehalten.

Das System der wirtschaftlichen Landesversorgung beruht auf einer Kooperation zwischen Wirtschaft und Staat. Vertreterinnen und Vertreter aus den wichtigen Wirtschaftsbranchen übernehmen Führungsverantwortung und bringen ihre Erfahrung ein. In einer Krise werden dadurch sowohl das professionelle Wissen wie auch die bestehenden Strukturen der Privatwirtschaft für die Erfüllung staatlicher Aufgaben genutzt.

Die Vernetzung dieser Kader aus den unterschiedlichsten Branchen der schweizerischen Wirtschaft macht die Stärke dieser Organisation aus. In ihr vereinigen sich spezifisches Wissen und reiche Erfahrung, was für die Versorgungssicherung im Interesse unseres Landes von unschätzbarem Wert ist. In einer globalisierten Wirtschaftswelt ist ein solch vernetztes Know-how eine wichtige Voraussetzung, um den Versorgungsauftrag professionell erfüllen zu können.

Strategische Grundsätze

Die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen basiert auf unterschiedlichen Versorgungsprozessen, welche verschiedene Gefährdungen aufweisen. Die Strategie der wirtschaftlichen Landesversorgung enthält deshalb Teilstrategien für jeden Versorgungsprozess.

Eine Gemeinsamkeit haben alle Teilstrategien: Sie unterscheiden zwischen einer Vorsorgephase und einer Interventionsphase. In der Vorsorgephase stärkt die wirtschaftliche Landesversorgung die Widerstandsfähigkeit der Versorgungsprozesse. Ziel ist es, staatliche Eingriffe so lange wie möglich zu vermeiden. Zudem bereitet sie Unterstützungsmassnahmen, respektive Massnahmen vor, die in einer Krise eingesetzt werden.
In der Interventionsphase werden die vorbereiteten Massnahmen in den Versorgungsprozessen eingesetzt - abhängig vom Schweregrad der Mangellage.

Dabei ist nicht zu vergessen, dass die Versorgungsprozesse auch gegenseitige Abhängigkeiten aufweisen und bestimmte Ressourcen benötigen.
 

Weiterführende Informationen

Letzte Änderung 22.12.2023

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