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Schnurlose Festnetztelefone
- Schnurlose Festnetztelefone übertragen per Funk Gespräche zwischen einer am Telefonfestnetz angeschlossenen Basisstation und einem tragbaren Sprech-Hör-Teil (Mobilteil). In Deutschland dürfen nur noch Geräte nach dem so genannten DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications - digitales System für schnurlose Telefone) betrieben werden.
- Die maximale Sendeleistung von Basisstation und Mobilteil beträgt jeweils 250 Milliwatt (mW). Dadurch wird die Reichweite auf etwa 300 Meter im Freien begrenzt. Wegen des Zeitschlitzverfahrens ergibt sich bei einem Telefongespräch eine zeitlich gemittelte Strahlungsleistung von maximal 10 mW.
- Nach dem aktuellen Wissensstand geht von Schnurlostelefonen mit DECT-Technik keine Gefährdung der Gesundheit aus. Aus grundsätzlichen Vorsorgeerwägungen sollten vermeidbare Expositionen aber nach Möglichkeit reduziert werden.
Schnurlose Festnetztelefone übertragen per Funk Gespräche zwischen einer am Telefonfestnetz angeschlossenen Basisstation und einem tragbaren Sprech-Hör-Teil (Mobilteil). In Deutschland dürfen nur noch Geräte nach dem so genannten DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications - digitales System für schnurlose Telefone) betrieben werden. DECT-Basisstationen können auch in Routern oder Kabelmodems integriert sein. Letztere werden nicht mit dem Telefonfestnetz, sondern mit einem Breitbandkabelnetz verbunden.
Der DECT-Standard
Der DECT-Standard ist ursprünglich ein Industrie-Standard, der die Einrichtung drahtloser Nebenstellenanlagen in Zellstrukturen ermöglicht, die den beim Mobilfunk verwendeten ähnlich sind.
Um den reibungslosen Betrieb der Mobilteile sicherzustellen, sendet die Basisstation in kurzen, regelmäßigen Abständen ein Kontrollsignal. Zunehmend sind Geräte verfügbar, bei denen das Kontrollsignal für Zeiten ohne aktive Gesprächsverbindung (Ruhezustand) deaktiviert werden kann. Dies trägt zu einer Reduzierung der Exposition des Nutzers bei.
DECT-Telefone übertragen Sprache und Daten zwischen Basisstation und Mobilteilen mittels hochfrequenter elektromagnetischer Wellen. Der verwendete Frequenzbereich liegt zwischen 1800 und 1900 Megahertz (MHz). Wie auch beim GSM-Mobilfunk wird ein Zeitschlitzverfahren eingesetzt. Dadurch wird ermöglicht, dass mehrere Nutzer gleichzeitig über eine Basisstation telefonieren können. Ein Zeitrahmen von zehn Millisekunden (ms) wird dafür in 24 Zeitschlitze von je 0,42 ms Dauer unterteilt. Ein bestimmtes Mobilteil sendet während eines Telefonats nur in einem der 24 Zeitschlitze Informationen an die Basisstation. Während der restlichen Zeitschlitze können die anderen Mobilteile Informationen mit der Basisstation austauschen. Daraus ergibt sich für das einzelne Mobilteil ein gepulstes Sendesignal mit einer Wiederholungsfrequenz von 100 Hertz (Hz).
Sendeleistung und SAR-Wert
Die maximale Sendeleistung von Basisstation und Mobilteil beträgt jeweils 250 Milliwatt (mW). Dadurch wird die Reichweite auf etwa 300 Meter im Freien begrenzt. Wegen des Zeitschlitzverfahrens ergibt sich bei einem Telefongespräch eine zeitlich gemittelte Strahlungsleistung von maximal 10 mW. Sind mehrere Mobilteile mit einer Basisstation verbunden, kann sich die mittlere Strahlungsleistung der Basisstation entsprechend erhöhen.
Nach bisherigen Untersuchungen liegen die spezifischen Absorptionsraten (SAR) bei herkömmlichen DECT Mobilteilen unter 0,1 Watt pro Kilogramm (W/kg). Der von der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK) und der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierende Strahlung (ICNIRP) empfohlene Grenzwert von 2 W/kg für eine Teilkörperbelastung wird danach deutlich unterschritten.
Leistungsregelung bei DECT-Telefonen
Anders als im technischen Standard für Mobiltelefone ist im ursprünglichen DECT-Standard eine automatische Sendeleistungsregelung nicht zwingend vorgeschrieben.
Bei Geräten ohne Sendeleistungsregelung senden Basisstation und Mobilteil während des Telefonierens immer mit der Maximalleistung, unabhängig davon, wie weit der Nutzer mit dem Mobilteil von der Basisstation entfernt ist. Moderne Geräte können ihre Sendeleistung stufenweise dem Bedarf anpassen. Die maximale Sendeleistung der Basisstation und des Mobilteils kann darüber hinaus bei einigen Geräten vom Nutzer dauerhaft abgesenkt werden.
Vorsorgemaßnahmen zur Minimierung der Exposition
Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand stellen die elektromagnetischen Felder von DECT-Telefonen kein Gesundheitsrisiko dar.
Wer Expositionen durch Schnurlostelefone gänzlich vermeiden möchte, kann ein schnurgebundenes Telefon nutzen. Bei Verwendung schnurloser Geräte kann die Exposition durch einfache Maßnahmen minimiert werden:
Auswahl von Geräten,
- die im Ruhezustand kein Kontrollsignal abstrahlen,
- deren maximale Reichweite auf das notwendige Maß begrenzt werden kann,
- die die aktuelle Strahlungsleistung automatisch an den Bedarf anpassen,
- Nutzung einer Freisprecheinrichtung oder Telefonate kurz halten,
- Aufstellung der Basisstationen im Einklang mit den Herstellerhinweisen an einem funktechnisch günstigen Ort, an dem sich Personen nicht ständig aufhalten, zum Beispiel in einem Flur.
Blauer Engel für Digitale Schnurlostelefone
Hersteller können digitale Schnurlostelefone mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" auszeichnen lassen, wenn die Geräte bestimmte Kriterien erfüllen. Hierbei stehen ein niedriger Energieverbrauch und die vorsorgliche Minderung der Funkstrahlung im Vordergrund. Nähere Infos finden Sie auf der Internetseite des Blauen Engel.
Stand: 15.11.2023