- Projektnummer: F 2372
- Projektdurchführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Status: Abgeschlossenes Projekt
Projektbeschreibung:
Organisationen sehen sich der Aufgabe gegenüber, ihre Beschäftigten in geeigneter Weise auf die digitale Transformation vorzubereiten. Der verstärkte Einsatz digitaler Werkzeuge wird die Arbeitsaufgaben, die Arbeitsteilung und die Formen der Zusammenarbeit verändern und damit Beschäftigte und Führungskräfte vor große Lernherausforderungen stellen.
Das Lernen bei der Arbeit - sog. arbeitsintegriertes Lernen - kann eine Schlüsselstrategie sein, um diese Herausforderung zu meistern. In diesem Forschungsprojekt wurde die Sachbearbeitung als Kernaufgabe der Verwaltung in den Blick genommen. Konkret wurden sachbearbeitende Abteilungen in zehn Organisationen untersucht, darunter Kommunen, Banken und Versicherungen. Das Forschungsprojekt hat analysiert, wie berufliche Kompetenzen, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten durch Lernförderung auf Tätigkeits-, Führungs- und Organisationsebene verbessert werden können.
Die Untersuchung gliederte sich in drei Teile. Erstens wurden Beschäftigte (n=538) und ihre Führungskräfte (n=144) online befragt, zweitens Tätigkeitsanalysen (n=25) vorgenommen und drittens qualitative Experteninterviews (n=33) mit betrieblichen Personalverantwortlichen, Interessenvertretungen sowie Arbeits- und Gesundheitsschutzakteuren durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Lernförderung positiv mit beruflicher Kompetenz, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zusammenhängt. Führungskräfte werden als entscheidende Treiber für arbeitsintegriertes Lernen identifiziert. Arbeitsgestaltung und Lernbegleitung durch Führungskräfte sind zwei sich ergänzende Felder der Lernförderung. Führungskräfte brauchen unterstützende Rahmenbedingungen wie einen Auftrag zur Lernförderung ihrer Mitarbeiter/innen oder Begleitung durch eine kompetente Personalentwicklung. Vor allem der Zusammenhang von individuellem Lernen am Arbeitsplatz und organisationalem Lernen sollte in der Forschung wie auch in der Praxis zukünftig stärker in den Blick genommen werden.