Ziel des Masterplans ist es, Ressourcen und Know-how so zu bündeln, dass die richtigen Antworten auf die wichtigen Herausforderungen gefunden werden. Es geht insbesondere darum, die maritimen Instrumente des Bundes und der Länder besser aufeinander abzustimmen und gezielt Brennpunktthemen aufzugreifen und Konzepte gemeinsam mit den Akteuren der Branche zu entwickeln. So können die Chancen der maritimen Wachstumsmärkte ergriffen und die Position der deutschen Industrie im Weltmarkt verbessert werden.
Der NMMT wurde federführend vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitet und in seiner ersten Fassung im August 2011 vom Bundeskabinett beschlossen. Der Masterplan ist ein Instrument des Maritimen Koordinators der Bundesregierung und zugleich eine gemeinsame Plattform für Industrie, Politik, Länder, Wissenschaft und maritime Verbände. Der Masterplan und seine Weiterentwicklung sind Bestandteil der Maritimen Agenda 2025.
Das Interesse der Bundesregierung liegt darin, die maritime Wirtschaft durch Steigerung der Innovationskraft zu stärken, wichtige Märkte zu erhalten und zu erschließen, Impulse für den Klima- und Umweltschutz zu setzen und damit einhergehend hoch qualifizierte maritime Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.
Der NMMT gestaltet die maritime Zukunft, indem die Innovationskraft der maritimen Branche gestärkt, neue Marktchancen erschlossen und Rahmenbedingungen verbessert werden, etwa durch politische Flankierung und Exportunterstützung. Der Masterplan dient darüber hinaus der Netzwerkbildung, der Standardisierung, der Aus- und Weiterbildung und stellt einen Beitrag zur einer integrierten Meerespolitik dar.
Im Fokus des Masterplans stehen internationale Märkte. Der NMMT in seiner aktuellen Fassung zielt auf
- innovativen Schiffbau,
- starke Zulieferer,
- Offshore und Meeresressourcen,
- eine starke Logistikkette,
- Umwelttechnologien und Küstenschutz,
- Grundlagen und Wissensnetzwerke sowie
- die Digitalisierung der Wertschöpfungskette.
Handlungsfelder des Nationalen Masterplans
Der NMMT definiert zentrale strategische Handlungsfelder, die als technologische Schwerpunkte mit Zukunft gelten, und ordnet diesen konkrete Aktionen zu. Er ist dynamisch, modular und entwicklungsoffen angelegt. Somit können zukünftig weitere Maßnahmen hinzugefügt und bestehende präzisiert oder als erledigt gekennzeichnet werden. Ein jährlich tagender Lenkungsausschuss unter der Leitung des Maritimen Koordinators der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft entscheidet als zentrales Gremium über die Ausrichtung.
Wichtige Impulse für die Umsetzung kommen durch die am Masterplan beteiligten Unternehmen, die Bundesregierung, Bundesressorts, die Länder sowie Institute und Forschungseinrichtungen. Die Umsetzung erfordert eine intensive Vernetzung und Kooperation aller Akteure.
Der NMMT definiert aktuell folgende technologische Schwerpunktthemen mit Zukunft:
- Erneuerbare Energien und Offshore-Wind
- zivile Maritime Sicherheitstechnik
- innovativer Spezialschiffbau: Systemintegration, Energieeffizienz, Leichtbau und leistungsfähige Produktionssysteme an Bord
- schadstoffarme und klimafreundliche maritime Transportketten: „Green Shipping“
- Offshore-Öl und -Gas
- Technologien für Seehäfen
- Industrie/Maritim 4.0
- industrielle Unterwassertechnik
-
Eis- und Polartechnik
Struktur und Organisation
Das NMMT wird von einem zentralen Lenkungsausschuss gesteuert. Der Lenkungsausschuss wird vom Bundeswirtschaftsministerium geleitet und setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern von Bundesministerien, Bundesländern und Industrieverbänden. Zu den Verbänden zählen die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), die Hafentechnische Gesellschaft (HTG), die Deutsche Hydrographische Gesellschaft (DHyG) und die Stiftung Offshore-Windenergie.
In diesem Gremium entwickelt der NMMT gemeinsame Strategien für die maritimen Technologien weiter und setzt diese um. Der Lenkungsausschuss verabschiedet die Fortschreibung des NMMT, verabredet besondere Steuerungsmaßnahmen und legt Prioritäten in der Umsetzung fest. Einzelne Arbeitsgruppen zu verschiedenen Schwerpunkten unterstützen die Arbeit des NMMT.