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Artikel - Maritime Wirtschaft

Maritime Wirtschaft

Einleitung

Für ein außenhandelsorientiertes Land wie Deutschland ist eine leistungsstarke, international wettbewerbsfähige maritime Wirtschaft von großer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung – insbesondere in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes und die Sicherung von Wachstum und Beschäftigung. Ziel von Wirtschaft und Politik ist es deshalb, eine strukturell stark aufgestellte maritime Wirtschaft in Deutschland zu sichern, die ihre Potenziale ausschöpft.

Schätzungen gehen von einem jährlichen Umsatzvolumen von bis zu 50 Milliarden Euro und von bis zu 400.000 Arbeitsplätzen aus, die direkt oder indirekt von der maritimen Wirtschaft abhängig sind. Sie gehört damit zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Die maritime Wirtschaft wird geprägt durch eine moderne, vielfach auf Hochtechnologie-Produkte spezialisierte Schiffbau- und Schiffbauzulieferindustrie mit überwiegend starken Positionen im weltweiten Wettbewerb, international führende Schifffahrtsunternehmen, insbesondere im Bereich der Containerschifffahrt, eine leistungsfähige Hafenwirtschaft und Logistik sowie eine innovative meerestechnische Industrie und renommierte maritime wissenschaftliche Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen.

Die Teilbereiche der maritimen Wirtschaft bleiben trotz eines schwierigen globalen Marktumfelds Zukunftsbranchen. Energiewende, Klima- und Umweltschutz, Rohstoffversorgung - zu diesen zentralen Zukunftsfragen kann die maritime Wirtschaft wichtige Antworten geben. Seeschifffahrt, Häfen, Schiffbau und Schiffbauzulieferindustrie, die Meerestechnik, die Offshore-Windenergie sowie maritime Forschung und Entwicklung sind hier wichtige Kernbereiche. Durch eine integrative maritime Politik sollen Beschäftigung, Wertschöpfung und Ausbildung gesichert und der maritime Standort Deutschland gestärkt werden.

Maritime Agenda 2025

Vor diesem Hintergrund hat das Bundeskabinett am 2017 die Maritime Agenda 2025 beschlossen. Mit der ressortübergreifenden Strategie setzt die Bundesregierung einen langfristig angelegten Rahmen für eine konsequente Zukunftspolitik zur Stärkung des maritimen Wirtschaftsstandortes Deutschland.

Die Maritime Agenda 2025 enthält einen Maßnahmenkatalog für neun Handlungsfelder der maritimen Wirtschaftspolitik. Zur Sicherung der Technologieführerschaft und Erschließung von Wachstumsmärkten soll gemeinsam mit der Wirtschaft eine Roadmap zur künftigen Ausrichtung der anwendungsorientierten Forschungsförderung und zur Stärkung der Innovationskompetenz der stark mittelständisch geprägten Branche erarbeitet werden. Einen Schwerpunkt bildet der Bereich Digitalisierung: So sollen unter anderem der Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandanschlüsse insbesondere auch in den Häfen vorangetrieben und entsprechende Leuchtturmprojekte gefördert werden, unter anderem Echtzeitdienste in der Navigation.

Um das Thema Nachhaltigkeit im Seeverkehr zu stärken, wird die Bundesregierung außerdem die Einführung klimafreundlicher Kraftstoffe und Antriebstechnologien für Schiffe gezielt fördern. Gleichzeitig sieht die Maritime Agenda vor, Regelungen zum Umweltschutz auf internationaler Ebene zu entwickeln, um Wettbewerbsverzerrungen für die Branche zu vermeiden.

Der seit 2000 im BMWK verankerte Maritime Koordinator der Bundesregierung koordiniert die Maßnahmen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland in den Bereichen Schiffbau, Meerestechnik, Offshore-Windenergie, Seeschifffahrt und Häfen.

Im Vorfeld der 12. Nationalen Maritimen Konferenz hat die Bundesregierung im März 2021 den Siebten Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland verabschiedet. Der Bericht informiert über die aktuelle Lage der Branche und gibt dabei einen Überblick über die Themen maritime Industrie, See- und Binnenschifffahrt, Häfen, Offshore-Windenergie, Meeresforschung, Klima- und Umweltschutz im Seeverkehr sowie Meerestechnik. Unter anderem werden die Teilbranchen der maritimen Wirtschaft, wie Schiffbau, Zulieferindustrie, Meerestechnik, Offshore-Wind-Industrie, Seeschifffahrt, Häfen, Meeresforschung sowie die nationalen Förder- und Finanzierungsprogramme und die von den Ressorts verantworteten maritimen Dialogformate beleuchtet.

Vier Zahlen zur Maritimen Wirtschaft in Deutschland

5,884
Symbolicon für Eurostapel

Milliarden Euro Umsatz
beim deutschen Seeschiffbau (2017)

20
Symbolicon für Dampfer

Prozent der weltweiten Containerschiffskapazität
kommt aus Deutschland (2018)

400.000
Symbolicon für Arbeiter

Arbeitsplätze
sind in Deutschland schätzungsweise direkt oder indirekt abhängig von der maritimen Wirtschaft

> 81.000
Symbolicon für Menschen

Beschäftigte
arbeiten in der maritimen Industrie im Schiffbau und bei maritimen Zulieferern

Maritime Konferenzen

Nationale Maritime Konferenzen - Impulsgeber für die maritime Wirtschaft

Den maritimen Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken ist auch Ziel der seit 2000 regelmäßig stattfindenden Nationalen Maritimen Konferenz, die sich zu einem bewährten maritimen Dialogforum entwickelt hat.

Die diesjährige 12. Nationale Maritime Konferenz (NMK) wird am 10. und 11. Mai 2021 in Rostock unter dem Motto „Wirtschaft braucht MEER“ stattfinden und erstmals als virtuelle Konferenz durchgeführt.

Unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin ist die Nationale Maritime Konferenz die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der deutschen maritimen Wirtschaft. Sie bietet Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Politik eine Plattform zum konstruktiven Dialog. Die Organisation obliegt dem Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, der sie gemeinsam mit dem Bundesland und der Kommune des Veranstaltungsortes ausrichtet. In diesem Jahr sind dies das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Die bewährten Branchenforen werden auch auf der 12. NMK in Rostock fortgesetzt. Es werden insgesamt sechs Fachforen der Teilbranchen Schiffbau und Zulieferindustrie, Schifffahrt, Meerestechnik, Häfen, Offshore-Windenergie und als neuer Impuls Marineschiffbau ausgerichtet werden.

Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Anfang 2017 beschlossenen Maritimen Agenda 2025 der Bundesregierung ein.

Hier bekommen Sie weitere Informationen zur 12. NMK und die Möglichkeit, sich für die Konferenz zu registrieren.

Weitere Informationen zu den bisherigen Nationalen Maritimen Konferenzen finden Sie hier.

Ansprechpartner BMWK

Was macht das BMWK für die maritime Wirtschaft?

Für die Exportnation Deutschland ist eine starke maritime Wirtschaft von zentraler Bedeutung, denn etwa 95 Prozent des interkontinentalen Warenaustauschs erfolgt über den Seeweg. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die maritime Wirtschaft daher auf vielfältige Art und Weise.

Ziel von Wirtschaft und Politik ist es, eine strukturell stark aufgestellte maritime Wirtschaft in Deutschland zu sichern, die ihre Potenziale ausschöpft.

Maritime Forschungsstrategie 2025

Mit der Maritimen Forschungsstrategie 2025 stärkt das BMWK die maritime Wirtschaft durch Förderung von Forschung und Entwicklung. Die Forschungsstrategie umfasst das gesamte Technologiespektrum in Schiffstechnik, Produktion, Schifffahrt und Meerestechnik. Dies ermöglicht die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Schiffbau beispielsweise vom Zulieferer über die Werft bis zum Schiffsbetreiber. Weite Teile der maritimen Wirtschaft in ganz Deutschland werden so bei der Umsetzung ihrer längerfristigen Ziele unterstützt.

Die Forschungsstrategie umfasst zwei Fördermaßnahmen:

  • Das Maritime Forschungsprogramm deckt das gesamte Technologiespektrum der Branche ab. Im Fokus stehen Projekte, die insbesondere Beiträge zu Umweltverträglichkeit und Mobilitätswende, zur Nutzung digitaler Technologien, zur Maritimen Sicherheit und zur Erschließung maritimer Ressourcen leisten.
  • Die Förderlinie Echtzeittechnologien für die Maritime Sicherheit adressiert zielgerichtet innovative Echtzeittechnologien zur Steigerung der zivilen maritimen Sicherheit in den Bereichen „Safety“ sowie „Security“.

Die maritime Forschungsförderung des BMWK ermöglicht Fortschritt. Durchbrüche bei der Erschließung alternativer Kraftstoffe für maritime Anwendungen (zum Beispiel Methanol), bei der Offshore-Windpark-Wartung oder in der effizienten Unikatfertigung sind nur einige Beispiele. Von 2011 bis 2017 flossen 225 Millionen Euro Fördermittel aus dem BMWK in 485 maritime Forschungs-und Entwicklungs-Vorhaben. Das gesamte Volumen der geförderten Forschung betrug in diesem Zeitraum 317 Millionen Euro.

Nachhaltigkeit im Schiffsverkehr fördern

Auf der 10. NMK haben das BMWK, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) die gemeinsame „Initiative für eine maritime Energiewende“ vorgestellt. Ziel ist es, die Entwicklung von Technologien an der Schnittstelle von Energie, Verkehr und Industrie gezielter zu fördern und den Dialog der maritimen Akteure zu stärken. Im Frühjahr 2017 hat das BMWK die programmübergreifende Förderinitiative „Energiewende im Verkehr“ mit einem Volumen von insgesamt 130 Millionen Euro bekanntgegeben. Im Fokus stehen unter anderem die Sektorkopplung mittels strombasierter Kraftstoffe, innovative Meerestechnologien im Bereich Offshore-Windenergie und eine effiziente dezentrale Strom- und Wärmeversorgung von Häfen.

Exportfähigkeit deutscher Unternehmen stärken

Das BMWK trägt dazu bei, dass deutsche Werften ihren Kunden wettbewerbsfähige Finanzierungslösungen anbieten können. So schaffen zum Beispiel sogenannte CIRR-Zinsausgleichsgarantien oder Exportkreditgarantien des Bundes (Hermesdeckungen) international gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen (level playing field).

Sicherung der Seehandelswege

Piraterie und bewaffnete Raubüberfälle auf See sind eine enorme und sehr ernst zu nehmende Bedrohung für Leib, Leben und bedeutende Vermögensgüter im Seeverkehr. Als Beitrag zum Schutz der Besatzung insbesondere deutschflaggiger Schiffe vor Piratenangriffen, und um den Reedereien und Bewachungsunternehmen Rechtssicherheit zu bieten, wurde im Jahr 2013 ein Zulassungsverfahren für private Bewachungsunternehmen auf Seeschiffen eingeführt.

Private Bewachungsunternehmen können diese Zulassung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Mehr erfahren Sie hier.

Zukunftsstrategie "LeaderSHIP Deutschland"

Das BMWK entwickelt den Dialog mit der Schiffbauindustrie „LeaderSHIP“ konsequent weiter, so dass sich alle Akteure über Forschungsschwerpunkte und Verfahrensinstrumente austauschen können. Ziel ist es, „LeaderSHIP Deutschland” als schlagkräftiges Gremium für Vertreter von Werften, Zulieferindustrie, Gewerkschaften und Politik auszugestalten, das im regelmäßigen Rhythmus zu aktuellen Themen der deutschen Schiffbauindustrie berät.

Maritime Konferenzen

Die regelmäßig stattfindenden Maritimen Konferenzen nutzt die Bundesregierung unter Federführung des BMWK, um gemeinsam mit allen Akteuren Maßnahmen zur Stärkung des maritimen Standorts Deutschland auf den Weg zu bringen.

Maritime Wirtschaft stärken

Nationaler Masterplan Maritime Technologien

Der Nationale Masterplan Maritime Technologien (NMMT) ist das zentrale Instrument der Bundesregierung, um die maritime Branche am Standort Deutschland zu stärken. Er dient der Koordinierung und Vernetzung der maritimen Wirtschaft.

Ziel des Masterplans ist es, Ressourcen und Know-how so zu bündeln, dass die richtigen Antworten auf die wichtigen Herausforderungen gefunden werden. Es geht insbesondere darum, die maritimen Instrumente des Bundes und der Länder besser aufeinander abzustimmen und gezielt Brennpunktthemen aufzugreifen und Konzepte gemeinsam mit den Akteuren der Branche zu entwickeln. So können die Chancen der maritimen Wachstumsmärkte ergriffen und die Position der deutschen Industrie im Weltmarkt verbessert werden.

Der NMMT wurde federführend vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitet und in seiner ersten Fassung im August 2011 vom Bundeskabinett beschlossen. Der Masterplan ist ein Instrument des Maritimen Koordinators der Bundesregierung und zugleich eine gemeinsame Plattform für Industrie, Politik, Länder, Wissenschaft und maritime Verbände. Der Masterplan und seine Weiterentwicklung sind Bestandteil der Maritimen Agenda 2025.

Das Interesse der Bundesregierung liegt darin, die maritime Wirtschaft durch Steigerung der Innovationskraft zu stärken, wichtige Märkte zu erhalten und zu erschließen, Impulse für den Klima- und Umweltschutz zu setzen und damit einhergehend hoch qualifizierte maritime Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.

Der NMMT gestaltet die maritime Zukunft, indem die Innovationskraft der maritimen Branche gestärkt, neue Marktchancen erschlossen und Rahmenbedingungen verbessert werden, etwa durch politische Flankierung und Exportunterstützung. Der Masterplan dient darüber hinaus der Netzwerkbildung, der Standardisierung, der Aus- und Weiterbildung und stellt einen Beitrag zur einer integrierten Meerespolitik dar.

Im Fokus des Masterplans stehen internationale Märkte. Der NMMT in seiner aktuellen Fassung zielt auf

  • innovativen Schiffbau,
  • starke Zulieferer,
  • Offshore und Meeresressourcen,
  • eine starke Logistikkette,
  • Umwelttechnologien und Küstenschutz,
  • Grundlagen und Wissensnetzwerke sowie
  • die Digitalisierung der Wertschöpfungskette.

Handlungsfelder des Nationalen Masterplans

Der NMMT definiert zentrale strategische Handlungsfelder, die als technologische Schwerpunkte mit Zukunft gelten, und ordnet diesen konkrete Aktionen zu. Er ist dynamisch, modular und entwicklungsoffen angelegt. Somit können zukünftig weitere Maßnahmen hinzugefügt und bestehende präzisiert oder als erledigt gekennzeichnet werden. Ein jährlich tagender Lenkungsausschuss unter der Leitung des Maritimen Koordinators der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft entscheidet als zentrales Gremium über die Ausrichtung.

Wichtige Impulse für die Umsetzung kommen durch die am Masterplan beteiligten Unternehmen, die Bundesregierung, Bundesressorts, die Länder sowie Institute und Forschungseinrichtungen. Die Umsetzung erfordert eine intensive Vernetzung und Kooperation aller Akteure.

Der NMMT definiert aktuell folgende technologische Schwerpunktthemen mit Zukunft:

  • Erneuerbare Energien und Offshore-Wind
  • zivile Maritime Sicherheitstechnik
  • innovativer Spezialschiffbau: Systemintegration, Energieeffizienz, Leichtbau und leistungsfähige Produktionssysteme an Bord
  • schadstoffarme und klimafreundliche maritime Transportketten: „Green Shipping“
  • Offshore-Öl und -Gas
  • Technologien für Seehäfen
  • Industrie/Maritim 4.0
  • industrielle Unterwassertechnik
  • Eis- und Polartechnik

Struktur und Organisation

Das NMMT wird von einem zentralen Lenkungsausschuss gesteuert. Der Lenkungsausschuss wird vom Bundeswirtschaftsministerium geleitet und setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern von Bundesministerien, Bundesländern und Industrieverbänden. Zu den Verbänden zählen die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), die Hafentechnische Gesellschaft (HTG), die Deutsche Hydrographische Gesellschaft (DHyG) und die Stiftung Offshore-Windenergie.

In diesem Gremium entwickelt der NMMT gemeinsame Strategien für die maritimen Technologien weiter und setzt diese um. Der Lenkungsausschuss verabschiedet die Fortschreibung des NMMT, verabredet besondere Steuerungsmaßnahmen und legt Prioritäten in der Umsetzung fest. Einzelne Arbeitsgruppen zu verschiedenen Schwerpunkten unterstützen die Arbeit des NMMT.

Branche im Fokus

Status der maritimen Wirtschaft in Deutschland

Die Teilbereiche der maritimen Wirtschaft in Deutschland sind besonders eng mit der Weltwirtschaft und der Entwicklung des Weltseehandels verbunden. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen unterliegt sie in besonderem Maße weltwirtschaftlichen Veränderungen und Konjunkturschwankungen.

Die maritime Industrie entwickelt und produziert komplexe Schiffe und Anlagen für vielfältige Anwendungen auf See. Sie setzt sich aus den Werften als Systemintegratoren sowie zahlreichen Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen zusammen, die Komponenten, Material und Systeme zuliefern. Alleine die Werften und ihre Zulieferer aus demMaschinen- und Anlagenbau beschäftigen in rund 500 Unternehmen circa 82.000 Mitarbeiter. Der Wirtschaftszweig ist weitgehend mittelständisch geprägt und exportiert seine Hightech-Produkte weltweit. Die deutsche maritime Branche ist in vielen Bereichen Technologieführerin und trägt – direkt wie indirekt – erheblich zur Wertschöpfung in Deutschland bei.

Werften/Schiffbau

Die Situation der deutschen Seeschiffswerften hat sich im Jahr 2017 weiter stabilisiert. Viele Unternehmen haben die Herausforderung gemeistert, in einem schwierigen Marktumfeld strukturelle Anpassungen an die veränderten Marktverhältnisse vorzunehmen. Nach dem Höchststand von 18,5 Mrd. Euro 2016 sank der Auftragsbestand im zivilen Seeschiffbau 2017 leicht auf 17,94 Mrd. Euro. Mehr erfahren

Seeschiffbau und Offshore-Zulieferindustrie

Beim Neubau eines Schiffes in der Werft steuern die Zulieferer etwa 70 bis 80 Prozent des Wertschöpfungsanteils bei. Rund 400 meist mittelständische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus erwirtschafteten 2017 mit etwa 63.500 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 10,6 Milliarden Euro. Die deutsche Zulieferindustrieist vielfach auf Hochtechnologie-Produkte spezialisiert und weltweit führend. Ziel bleibt es, diesen Vorsprung durch Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation zu sichern und weiter auszubauen. Ein besonderes Marktpotenzial besteht hier in umweltfreundlichen Produkten und Technologien. Mehr erfahren

Handelsflotte

Deutschland besitzt mit ca. 2.250 Handelsschiffen und einem Marktanteil von rund 5 Prozent der Kapazität die viertgrößte Handelsflotte weltweit (Stand: 2018). Im Bereich der Containerschifffahrtskapazitäten ist Deutschland mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent international führend.

Seehäfen

Die deutschen Seehäfen sind für die außenhandelsorientierte deutsche Volkswirtschaft sowie für Beschäftigung und Wertschöpfung am maritimen Standort Deutschland unverzichtbar. Insgesamt sind schätzungsweise 300.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt seehafenabhängig. Der Seegüterumschlag lag 2017 stabil bei rd. 300. Mio Tonnen. Mehr erfahren

Meerestechnik

Die Meerestechnik gehört zu den maritimen Wachstumsbereichen und erstreckt sich auf die Gebiete Offshore-Technik zur Öl- und Gasgewinnung, Offshore-Windenergie, Unterwassertechnik, Umwelt- und Sicherheitstechnik, Aqua- und Marikultur sowie auf Verfahren zur Gewinnung von mineralischen Rohstoffen am Meeresboden. Der Weltmarktanteil deutscher Unternehmen in diesen Bereichen ist bislang recht gering, jedoch verfügen sie über erhebliches technisches Know-how und Innovationspotential. Mehr erfahren

Pressemitteilungen

  • 14.09.2023 - Pressemitteilung - Maritime Wirtschaft

    Pressemitteilung: „Standort stärken. Klima schützen. Zukunft gestalten“ - 13. Nationale Maritime Konferenz startet in Bremen

    Öffnet Einzelsicht
  • 06.09.2022 - Pressemitteilung - Maritime Wirtschaft

    Pressemitteilung: Maritime Koordinatorin eröffnet 30. Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in Hamburg – Digitale Transformation, Klimawandel und maritime Energiewende im Mittelpunkt

    Öffnet Einzelsicht
  • 18.08.2022 - Pressemitteilung - Maritime Wirtschaft

    Pressemitteilung: BMWK fördert Digitalisierung im Schiffbau

    Öffnet Einzelsicht
  • 25.05.2022 - Pressemitteilung - Maritime Wirtschaft

    Pressemitteilung: Koordinatorin der Bunderegierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus Müller besucht Lloyd Werft in Bremerhaven

    Öffnet Einzelsicht
  • 14.02.2022 - Pressemitteilung - Maritime Wirtschaft

    Pressemitteilung: Habeck zu Gesprächen in Mecklenburg-Vorpommern: „Gemeinsame Aufgabe Zukunftsperspektiven für Werftenindustrie in Deutschland zu erschließen“

    Öffnet Einzelsicht
Hafen zum Thema Maritime Wirtschaft; Quelle: istockphoto.com/Fabian Wentzel

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