Zuwendungsbescheid für innovatives Telemedizin-Projekt
Meyer: Projekt trägt dazu bei, Lebensqualität krebskranker Kinder nachhaltig zu verbessern
Im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg hat Wirtschaftsminister Reinhard Meyer heute einen Zuwendungsvertrag über rund 2,07 Millionen Euro an die Universitätsmedizin Greifswald übergeben. Das geförderte Projekt „Telemedizinisch Integriertes deutsch-polnisches Kinderkrebszentrum in der Euroregion Pomerania“ (Temicare 2.0) zielt darauf ab, die Situation krebskranker Kinder durch den Einsatz innovativer Technologien zu verbessern. „Die Förderung innovativer medizinischer Projekte durch Interreg zeigt beeindruckende Erfolge und stärkt die deutsch-polnische Zusammenarbeit“, betonte Minister Meyer. „Das Projekt Temicare 2.0 ist dafür ein herausragendes Beispiel, das zeigt, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Innovation in der Gesundheitswirtschaft umgesetzt werden kann. Ich bin davon überzeugt, dass es dazu beitragen wird, die Lebensqualität krebskranker Kinder nachhaltig zu verbessern und neue Technologien in die medizinische Praxis zu integrieren.“
Mit einem Gesamtbudget von rund 2,6 Millionen Euro soll das Projekt die gesundheitliche, psychische und soziale Situation der betroffenen Kinder in der Euroregion Pomerania durch innovative Diagnostik- und Therapiemethoden stärken. Durch die Erweiterung des bisherigen Temicare-Netzwerkes um zwei neue Partnereinrichtungen in Gdansk und Schwedt kann nun eine noch größere Anzahl unterschiedlicher Krebserkrankungen fachspezifisch durch das Netzwerk abgebildet werden. Dies ist besonders wichtig, da onkologische und hämatologische Erkrankungen zu den schwersten Krankheiten für Kinder gehören und eine hohe Fachexpertise in Diagnostik und Therapie erfordern.
Die Euroregion Pomerania ist ein dünn besiedeltes Gebiet mit einer geringen Dichte an medizinischen Spezialisten, so dass der Zugang zum spezialisierten Zentrum oft durch weite Entfernungen erschwert wird. Telemedizin bietet hier ein ideales Instrument, um schnell die nötige Fachexpertise zu erhalten. Seit 2019 hat sich die Kooperation „Temicare“ an den Standorten Greifswald, Stettin und Krakau etabliert, um durch gemeinsame telemedizinische Konsultationen und grenzübergreifende Lehre krebskranken Kindern zu helfen.
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den erkrankten Kindern und ihren Familien ist eine wichtige Basis für den Erfolg einer Therapie. Das Projekt Temicare 2.0 greift daher auf innovative Technologien zurück, um Lösungen für diese Herausforderungen zu generieren. Im Kontext der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie soll dabei der Nutzen des Einsatzes von Virtual Reality-Brillen und Künstlicher Intelligenz grenzübergreifend erprobt und erforscht werden.
Zu den geplanten Maßnahmen der fünf beteiligten Partnereinrichtungen gehören:
- VR-basierte Fallbesprechungen und Lehre, die eine direkte Beteiligung am Austausch ermöglichen,
- eine Slide-Datenbank, um gemeinsames Bildmaterial zu nutzen und Personal zu schulen,
- ein KI-basiertes Fragetool für Patient/innen und deren Familien, das als seriöse Informationsquelle Sicherheit geben soll,
- eine Lern-App für Studierende und ärztliches Personal, um fachspezifisches Wissen und den Umgang mit den innovativen Technologien zu trainieren,
- gemeinsame telemedizinische Fallbesprechungen und Lehre unter Einbindung der Fachexpertise der einzelnen Partnereinrichtungen,
- Lehrangebote wie eine Sommerakademie, um Themen wie medizinisches Fachenglisch und die psychosoziale Begleitung erkrankter Kinder zu vermitteln.
Über das Interreg VI A Programm:
Das Interreg VI A MV / BB / PL 2021-2027 Programm fördert die Europäische territoriale Zusammenarbeit und stellt dafür insgesamt 116,39 Millionen Euro EFRE-Mittel für die Vorhabensumsetzung zur Verfügung. Es zielt darauf ab, durch grenzüberschreitende Projekte die Innovationsfähigkeit in der Region zu stärken. Weitere Förderschwerpunkte sind Naturschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt, Sprachbildung, die Stärkung des nachhaltigen Tourismus, der Erhalt des kulturellen Erbes im Grenzraum sowie der grenzüberschreitende Katastrophenschutz.
Europäische Fonds in Mecklenburg-Vorpommern
Förderperiode 2021-2027
Europafahne, Bundesflagge und Landesflagge vor der Staatskanzlei M-V
Europafahne, Bundesflagge und Landesflagge vor der Staatskanzlei M-V
Mecklenburg-Vorpommern wird in der Förderperiode 2021 bis 2027 von der Europäischen Union (EU) mit insgesamt rund 1,258 Milliarden Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Wie in der vorausgehenden Förderperiode 2014 bis 2020 gehört Mecklenburg-Vorpommern im dreistufigen Kohäsionssystem der EU zu den Übergangsregionen mit einem Bruttoinlandsprodukt zwischen 75% und 100% des EU-Durchschnitts. Die sogenannten Kohäsionsmittel leisten seit 1991 einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung hier im Land.
Beim Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist die Förderperiode 2014 bis 2020 um zwei Jahre, das heißt bis Ende 2022 verlängert worden. Ab 2023 wird hier nicht mehr mit einem Landesprogramm, sondern nur noch mit einem Bundesprogramm, dem GAP-Strategieplan gefördert. Mecklenburg-Vorpommern erhält hier 653,1 Millionen Euro und bestimmt in eigener Regie über die Ausgestaltung der Förderprinzipien.
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